Das musst du wissen

  • In einem internationalen Riesenprojekt pflanzten Forschende 30 Hektaren Wald mit verschiedener Artenvielfalt.
  • Sie kommen zum Schluss, dass artenreiche Wälder doppelt so viel Kohlenstoff speichern als Monokulturen.
  • Bei laufenden Aufforstungsprojekten wird jedoch auf schnellwachsende Monokulturen gesetzt – das ist nicht optimal.

Bäume pflanzen tut dem Klima gut. Die Frage ist nur: Welche Art von Baum? Wohl am besten einer, der schnell wächst. So machen es viele Aufforstungsprojekte – grossflächig werden tausende von Bäumen der gleichen Art gepflanzt. Solche Bepflanzungen sollen das Klima schützen, indem die Bäume das Treibhausgas CO₂ aus der Luft aufnehmen und es als Biomasse speichern. Doch wenn es darum geht, das Klima zu schützen, sind solche Monokulturen nicht die beste Strategie. Denn sie speichern nur halb soviel Kohlenstoff wie Wälder mit einer grosser Artenvielfalt.

Zu dieser Erkenntnis kommt ein internationales Team von Forschenden, unter anderem von der Uni Zürich. Für die Studie unterteilten die Forschenden westlich von Shanghai in China eine Fläche von 30 Hektaren in verschiedene Parzellen. In jeder Parzelle pflanzten sie unterschiedliche Baummischungen an. So gab es beispielswiese eine mit nur einer Baumspezies, also eine Monokultur, und andere, die bis zu 24 verschiedene Arten von Bäumen beheimateten.

Acht Jahre später ermittelten die Forschenden die Menge an Kohlenstoff, welche in den jeweiligen Parzellen gespeichert wurde. Und fanden: Eine Parzelle mit 16 verschiedenen Baumarten speicherte dabei gut doppelt so viel Kohlenstoff wie eine Parzelle, die mit einer Monokultur von Bäumen bepflanzt war.

Das berücksichtigen heutige Aufforstungsprojekte jedoch nicht. In China beispielsweise wurden zwischen 2010 und 2015 pro Jahr 1,5 Millionen Hektaren Wald angepflanzt – hauptsächlich mit schnellwachsenden Monokulturen. Durch die Studie ist nun aber klar: Würden anstatt der Monokulturen artenreiche Wälder gepflanzt, könnte die Menge an gespeichertem Kohlenstoff verdoppelt werden – und zwar ohne die Fläche des Waldes zu vergrössern. Und nicht nur das. Dadurch, dass die Wälder dann nicht nur aus einer Spezies bestehen, sind sie weniger anfällig auf einen Krankheitsbefall oder zukünftige Klimaveränderungen.

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