Das musst du wissen

  • Probanden mussten in einer Online-Befragung einschätzen, ob sich eine Katze gut oder schlecht fühlt.
  • Dafür sahen sie nur einen kurzen Clip vom Gesicht der Katze.
  • Tierärzte, Frauen und Junge schnitten besonders gut ab. Im Quiz am Ende des Artikels kannst du dich selbst testen.

Siehst du deiner Katze an, wie sie sich fühlt? Dann bist du nicht allein. In einer Studie der Universität Guelph in Kanada, die im Fachmagazin Animal Welfare veröffentlicht wurde, schauten Probandinnen und Probanden Katzenvideos und interpretierten die Gefühle der flauschigen Vierbeiner.

Science-Check ✓

Studie: Humans can identify cats' affective states from subtle facial expressionsKommentarDies ist ein Kommentar der Autorin / des AutorsDass 11,85 Videos von 20 richtig zugeordnet wurden, ist zwar statistisch signifikant, aber doch sehr nah am Zufall (10 Videos). Zumal der Schnitt ohne die hohen Raten der Profis noch tiefer wäre.Mehr Infos zu dieser Studie...

Die Filme stammten von YouTube, von Tierärzten oder aus privaten Quellen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Zuerst erfassten die Forschenden die positiven oder negativen Gefühle der Katzen: Durfte ein Büsi mit seinem Lieblingsspielzeug spielen oder erhielt es ein Leckerli, wurden seine Gefühle als positiv gewertet. War es beim Tierarzt im Begriff, eine Spritze zu bekommen, ordnete man seine Gefühle als negativ ein. Um es nicht zu einfach zu machen, schlossen die Forschenden fauchende Katzen oder solche mit abgelegten Ohren von der Untersuchung aus.

Anschliessend wurde bei den Videos alles ausser den Gesichtern der Vierbeiner abgedeckt. Dann mussten die Testpersonen anhand des Gesichts einschätzen, ob die gezeigte Katze positive oder negative Gefühle hatte. Jedem der 6329 Studienteilnehmenden zeigten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zwanzig Videos.

Von den zwanzig Videos haben die Teilnehmenden durchschnittlich 11,85 richtig zugeordnet. Wäre Zufall im Spiel, müsste diese Zahl um die Zehn liegen. Das Resultat liegt zwar darüber und das ist statistisch signifikant – aber es ist sehr nah am Zufall.

Vor allem Menschen, die beruflich viel mit Katzen zu tun hatten, also Tierärzte, Pflegerinnen oder Katzensitter, konnten deren Emotionen recht zuverlässig lesen. Mögliche Gründe: Wer einen Beruf mit Tieren ausübt, ist eher Tierfreund oder Tierfreundin und hat durch den Beruf mehr Erfahrung im Umgang mit ihnen.

Auch die Frauen schnitten eher besser ab als die Männer. Das erklären sich die Autorinnen und Autoren so: In der Tierwelt – zu der auch Menschen gehören – passen traditionell in vielen Fällen die Weibchen auf die Kleinen auf. Da ist es wichtig, Gefühle auch nonverbal zu verstehen und entsprechend zu reagieren.

Die letzte Gruppe, die als einfühlsam hervorgestochen ist, sind die Jungen. 18- bis 24-jährige wiesen die Katzengefühle zuverlässiger zu als ältere Menschen. Dafür seien laut den Forschenden Katzenvideos im Allgemeinen verantwortlich. Denn diese schauten vor allem jüngere Generationen, die dadurch entsprechend mehr Erfahrung damit hätten.

Und wie sieht es bei dir aus? Kannst du dich in eine Katze reinversetzen? Die Forschenden haben Teile der Umfrage öffentlich gemacht, sodass auch du dein Einfühlungsvermögen in unsere Haustiere testen kannst. Hier kannst du dein Glück versuchen.

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