Das musst du wissen

  • Das Klimaabkommen von Paris wurde 2015 beschlossen und läuft noch bis ins Jahr 2030.
  • Selbst wenn alle Teilnehmerländer ihre Ziele einhalten, kann der Anstieg des Meeresspiegels nicht aufgehalten werden.
  • Allein das ausgestossene CO₂ von 2015 bis 2030 wird den Meeresspiegel um 20 Zentimeter ansteigen lassen.

Eine Auswirkung der globalen Erwärmung ist, dass sie den Meeresspiegel ansteigen lässt. Das geschieht, weil das Eis der Polregionen weiter schmilzt und sich das immer wärmer werdende Meer ausdehnt.

Im Pariser Klimaabkommen haben sich die Teilnehmerländer im Dezember 2015 zu Massnahmen verpflichtet, um die Ursachen der Erwärmung zu begrenzen – allem voran den Ausstoss von Kohlendioxid (CO₂).

Das Abkommen, das 2030 abläuft, kann aber den Anstieg des Meeresspiegels nicht stoppen. Das verdeutlicht eine Studie, die in der Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht wurde. Ein Team des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Climate Analytics hat berechnet, wie sich der CO₂-Ausstoss der 15 Jahre bis zum Ende des Abkommens auf den Meeresspiegel auswirkt.

Die fünf grössten Regionen verursachen die Hälfte

Die Forschenden kamen zum Schluss: Der CO₂-Ausstoss der 15 Jahre, während denen das Pariser Abkommen läuft, wird den Meeresspiegel bis ins Jahr 2300 um ganze 20 Zentimeter ansteigen lassen – selbst, wenn alle Teilnehmerstaaten die Ziele des Abkommens einhalten.

Science-Check ✓

Studie: Attributing long-term sea-level rise to Paris Agreement pledgesKommentarDies ist ein Kommentar der Autorin / des AutorsViel ist bereits über den Anstieg des Meeresspiegels bekannt. Diese Studie zeigt jedoch auf, wie ernst die Lage ist: Nämlich, dass das Pariser Abkommen nicht weit genug geht, wenn es darum geht, einschneidende Folgen des Klimawandels zu verhindern. Mehr Infos zu dieser Studie...

«20 Zentimeter sind sehr signifikant», sagt Studienautor Alexander Nauels laut einer Mitteilung. «Es ist sozusagen ein so grosser Anstieg, wie wir ihn während des ganzen 20. Jahrhunderts beobachtet haben.»

Laut den Berechnungen steuern fünf Regionen zusammen mehr als die Hälfte zum Anstieg bei: China, USA, die EU, Indien und Russland. Wenn diese Regionen die Ziele des Pariser Abkommens einhalten, sind sie in diesen 15 Jahren für einen Anstieg von 12 Zentimetern verantwortlich.

Der Anstieg der Meere hat Folgen für Millionen von Menschen: Laut kürzlich veröffentlichten Bericht des Weltklimarats (IPCC) sind die 680 Millionen Menschen, die in niedrig gelegenen Küstenregionen leben, am Ende des Jahrhunderts von Naturereignissen wie Überschwemmungen bedroht.

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