Das musst du wissen
- In der nördlichen Polarregion wüten derzeit Dutzende von Bränden – so intensiv wie seit Jahrzehnten nicht.
- Allein im Juni wurden dadurch 50 Megatonnen CO₂ freigesetzt, gleichviel wie Schweden in einem Jahr ausstösst.
- Grund für die intensiven Brände sind die rekordhohen Temperaturen.
Die Arktis brennt wie noch nie: Allein im Juni haben Satelliten über 100 Brände im nördlichen Polarkreis aufgezeichnet. Sie wüten in Grönland, Alaska, Kanada und Sibirien. Im Juni haben die Feuer 50 Megatonnen CO₂ freigesetzt, wie der Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) in einer Mitteilung schreibt. Dies sei gleich viel, wie Schweden in einem ganzen Jahr emittiere. Die Brände setzten dieses Jahr mehr CO₂ frei, als alle Feuer von 2010 bis 2018 zusammen, schreibt die Organisation.
I think it's fair to say July Arctic Circle #wildfires are now at unprecedented levels having surpassed previous highest #Copernicus GFAS estimated July total CO2 emission (2004/2005), & last month's 50 megatonnes (https://t.co/pGPoLaz2Q0
), and still increasing @DrTELS pic.twitter.com/c1usbimzG7— Mark Parrington (@m_parrington) July 22, 2019
Brände sind in der Arktis ein jährlich wiederkehrendes Phänomen. Zwischen Mai und Oktober entzünden sich die Torfböden häufig. Dieses Jahr breiten sich die Feuer jedoch mehr aus und brennen bedeutend länger, wie Mark Parrington, Wissenschaftler bei CAMS schreibt. Manche Feuer erstrecken sich über die Fläche von 100 000 Fussballfeldern.
Der Grund dafür sind die hohen Temperaturen dieses Jahr, die auch in Europa Rekordwerte erreicht. In Sibirien, wo die Feuer ebenfalls wüten, war die Durchschnittstemperatur im Juni rund zehn Grad höher als durchschnittlich in den Jahren 1981 bis 2010.
Die Brände haben auch Folgen für die Eisschmelze in der Polarregion: Russpartikel setzten sich auf den Eismassen ab, dadurch wird das Licht weniger reflektiert und das Eis schmilzt schneller.