Das musst du wissen
- Der Climate Change Performance Index bewertet den Klimaschutz einzelner Länder durch die Vergabe von Punkten.
- Kriterien sind: Emissionen, Entwicklung erneuerbarer Energien, Reduktion der Energieproduktion, und Klimapolitik.
- Die Schweiz erreichte 60,85 von 100 Punkten und liegt damit auf Platz 14, hinter Indien.
Die Schweiz belegt im Climate Change Performance Index (CCPI) 2021, der am 7. Dezember publiziert wurde, den 14. Platz in der Rangliste der Länder, die den Klimawandel am stärksten bekämpfen. Dies ist um zwei Plätze besser als im letzten Jahr und die Schweizerische Eidgenossenschaft liegt auch vor der Europäischen Union. Doch ist es noch ein weiter Weg bis zum Ziel, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Warum dies wichtig ist. Seit der Unterzeichnung des Pariser Abkommens 2015 haben sich fast alle Länder der Welt aufgemacht, den Klimawandel und seine Auswirkungen auf unser Leben und die Umwelt zu drosseln. Aber jedes Land macht das in seinem eigenen Tempo und setzt manchmal weit ungenügende Ziele.
Eine Rangliste ohne Podium. Das CCPI stützt sich auf 14 Kriterien, die in vier Themen unterteilt sind:
- Treibhausgas-Emissionen
- Entwicklung erneuerbarer Energien
- Reduktion der Energieproduktion
- Klimapolitik
Die Länder erhalten für die Klassifizierung eine Note zwischen «sehr hoch» und «sehr niedrig». Da die Autoren der Rangliste jedoch der Ansicht sind, dass nur eine «sehr hohe» Punktzahl es erlauben würde, dem Pariser Abkommen gerecht zu werden, und kein Land diese Punktzahl erreicht, bleiben die ersten drei Plätze in der Rangliste unbesetzt.
Die Schweiz erreicht mit 60,85 von 100 Punkten eine relativ hohe Punktzahl. Der Bericht weist aber insbesondere auf die übertriebene Bereitschaft des Bundes hin, internationale Emissionsgutschriften zu nutzen, anstatt bis 2030 die CO2-Emissionen lokal zu reduzieren, sowie auf den noch ungenügenden Ausbau der erneuerbaren Energien, einschliesslich der Wasserkraft.
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Warum dies relativiert werden sollte. Wie oft bei solchen Ranglisten dient der CCPI vor allem als Denkanstoss für Verbesserungen und kann nicht alle Faktoren berücksichtigen, die ein Land zum Handeln gegen den Klimawandel bewegen. Zum Beispiel berücksichtigt der Index nur die Emissionen, die intern produziert werden, und nicht die Emissionen für die Produktion von importierten Waren und Dienstleistungen im Ausland. Für die Schweiz könnten diese Treibhausgasemissionen die Bilanz um fast 60 Prozent erhöhen.
Demgegenüber ist Indien dank seiner niedrigen CO2-Emissionen pro Kopf und der im Verhältnis zur Einwohnerzahl immer noch geringen Energieproduktion in die Top Ten vorgedrungen, obwohl das Land nach wie vor stark von Kohle abhängt und seine erneuerbaren Energien zu langsam entwickelt.