Das musst du wissen

  • Exotische Tiere und Pflanzen können eine grosse Bedrohung für einheimische Ökosysteme darstellen.
  • Nun haben Forschende 66 Arten identifiziert, die besonders viel Chaos anrichten könnten.
  • Viele davon werden von Schiffen oder zusammen mit importierten Pflanzen eingeschleppt.

Ausserhalb ihres Herkunftsgebiets können manche Tiere und Pflanzen zu echten Plagen werden. Ohne natürliche Feinde breiten sie sich auf Kosten der einheimischen Arten aus und bringen Ökosysteme aus dem Gleichgewicht. Zudem verursachen sie soziale und wirtschaftliche Kosten. So wurden in den letzten Jahren beispielsweise einige Schweizer Weinberge von asiatischen Kirschessigfliegen heimgesucht. Und die hiesigen Flusskrebse, die von ihren amerikanischen Verwandten verdrängt werden, stehen inzwischen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Und dabei handelt es sich womöglich nur um einen Vorgeschmack auf das, was uns noch bevorsteht.

Jetzt hat eine internationale Forschergruppe, darunter auch Wissenschaftler der Universität Freiburg, jene Arten identifiziert, bei denen es am wahrscheinlichsten ist, dass sie nach Europa eingeschleppt werden, sich hier ansiedeln, ausbreiten und Biodiversität und Ökosysteme schädigen. Das Resultat ist eine Liste von 66 Arten, von denen acht Arten ein sehr hohes, 40 ein hohes und 18 ein mittleres Risiko darstellen. Zu den Arten, welche die Biologen als besonders bedrohlich einstufen, gehören beispielsweise der amerikanische Rostkrebs, der wegen seiner Grösse und Aggressivität wenige natürliche Feinde hat, oder die höchst anpassungsfähige Zebramuschel, die so effizient Nahrung aus dem Wasser filtert, dass für andere Tiere nicht mehr viel übrig bleibt.

Der grösste Teil der identifizierten, potenziell gefährlichen Arten stammt aus Asien, Nord- und Südamerika. Im Wasser lebende Arten werden grösstenteils unerkannt von Schiffen mitgeschleppt, bei den wirbellosen Landtieren wie Käfern und Würmern geht die Gefahr von importierten Pflanzen aus.

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