Diese beiden Zebrafische wurden von Forschenden gezüchtet und unterscheiden sich dadurch, dass der rechte kein Kiefergelenk hat. Hervorgerufen hat dies eine Mutation in einem einzelnen Gen. Damit ähnelt der Zebrafisch kieferlosen Fischen, die vor über einer halben Milliarde Jahre gelebt haben. Die Ähnlichkeit ist zufällig, erlaubt es den Forschenden nun aber zu untersuchen, wie diese ausgestorbenen Fische lebten.
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Swiss Alps Jungfrau-Aletsch - Raphael Schmid
Kunst in den Alpen 🏔️
Weshalb auf dem Aletschgletscher plötzlich Skulpturen stehen
Wie zwei fehlplatzierte Bäume stehen diese beiden Holzstämme in der Eislandschaft. Es sind Kunstwerke, aufgebaut auf dem Aletschgletscher. Grund dafür ist das Projekt «Gipfelkunst im Fluss der Zeit». Dieses soll auf die Veränderung der Gletscherlandschaft aufmerksam machen. In einem Jahr wird der Standort der Holzstämme erneut besucht und ausgewertet, um so Informationen über den Fluss des Gletschers und dessen Rückgang zu gewinnen.
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Kai Felmy
Felmylab
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André De Kesel
Neue Entdeckung im Lockdown 🍄
Pilz nach Quarantäne-Zeit benannt
Laboulbenia quarantenae, so heisst diese kürzlich neu entdeckte Pilzart. Dieser Pilz hat allerdings nichts mit der Corona-Pandemie zu tun. Er befällt ausschliesslich den Zweifleckigen Ahlenläufer, einen in Europa vorkommenden Käfer. Doch da er entdeckt wurde, während in vielen Ländern Quarantäne herrschte, widmen Forscher die neu entdeckte Art dieser aussergewöhnlichen Zeit.
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Huw Groucutt
Monumente in Saudi-Arabien
Hier führten Hirten vor 7000 Jahren Opferrituale durch
Diese rechteckigen Steine mitten in der Wüste Nefud in Saudi-Arabien waren Archäologen lange ein Rätsel. Wie alt diese Steine sind und für was sie benutzt wurden, war unklar. In einer neuen Studie konnte ein internationales Forscherteam nun zeigen, dass frühe Hirtenvölker diese sogenannten «Mustatils» vor 7000 Jahren erbauten und diese als rituelle Orte nutzten. Vermutlich führten sie darin Opferrituale mit Tieren oder Feste durch.
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Kai Felmy
Felmylab
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Gregory Jongsma
Muskulöse Amphibien 💪🐸
Diese Frösche sind wie Body-Builder gebaut
Vorwärts grabende Frösche, wie dieser Hemisus peretti, sind die Body-Building-Stars der Amphibien. Mit ihren starken Arm- und Brustmuskeln graben sie sich bis zu einen Meter tief in die Erde. Dort können sie mehrere Monate verbringen. Forschende wissen allerdings nicht viel über die Frösche. Denn bisher standen lediglich ihre Beine im Zentrum der Frosch-Forschung. Die grabenden Frösche haben nur kurze Beinchen, die sie selten zum Laufen benutzen.
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Universität Bremen/Anna Koester
Korallenbleiche 🌊
Die Riffe erholen sich schneller als gedacht
Weltweit leiden Riffe unter Korallenbleichen, die zu ihrem Absterben führen können. Bisher nahmen Forschende an, dass sich die Korallen nur sehr langsam davon erholen. Doch ein neuer Fund gibt Hoffnung: Ein beschädigtes Riff im indischen Ozean erholte sich in nur vier Jahren zu grossen Teilen wieder. Dieser Wandel ist aber nur möglich, wenn die Korallen nicht mit menschlichen Einflüssen, wie Überfischung und Wasserverschmutzung, zu kämpfen haben.
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Kai Felmy
Felmylab
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Dr. Sownak Bose, Center for Astrophysics, Harvard University
Kosmologie 🌌
So sieht Dunkle Materie in einem virtuellen Universum aus
Das Universum besteht zu rund 27 Prozent aus Dunkler Materie. Um diese zu untersuchen, nutzen Kosmologen ein von Computern erstelltes Universum. Erstmals zoomten sie dabei so nahe ran, dass sie einen Floh auf der Mondoberfläche hätten entdecken können. Die Wissenschaftler versuchen herauszufinden, was Dunkle Materie genau ist und welche Rolle sie bei der Entwicklung des Universums spielt.
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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Luftbilder der Mosaic-Expedition 🧊
Ein Eisbär ist hier durch die zentrale Arktis gestapft
Ein Eisbär hat hier in der zentralen Arktis seine Spuren hinterlassen. Entdeckt wurden sie durch Forschungsflugzeuge, die mit hochauflösenden Luftbildkameras ausgestattet und Teil der Mosaic-Expedition sind. Bei tiefen Flügen auf 100 Metern lichten Forschende die Oberfläche mit vier Bildern pro Sekunde ab. Sie erfassen so Details von bis zu zwei Zentimetern Grösse. Ziel der Expedition ist, den Eis-Bedeckungsgrad auf dem Wasser genau zu bestimmen.
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Hinrich Kaiser
Mutation verändert Farbe 🐢
Ja, diese Schildkröte ist goldig
Das Bild dieser goldenen, indischen Klappenweichschildkröte ging diesen Sommer viral. Allerdings ist das spezielle Reptil Forschenden bereits seit längerem bekannt. Nämlich seit 2018, als es von einem nepalesischen Dorfbewohner entdeckt wurde. Grund für die goldene Färbung der Schildkröte ist eine Mutation, die als chromatischer Leuzismus bezeichnet wird. Die Farbe entsteht, ähnlich wie der Albinismus, durch die Abwesenheit von Melanin.
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Kai Felmy
Felmylab
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Shuai Li, HIGP, U of Hawaii; NASA LRO WAC / ASU
Hämatit auf dem Erdtrabanten 🌘
Der Mond rostet – die Erde ist schuld
Forschende haben das Gestein Hämatit an den Polen des Mondes entdeckt. Dieses Gestein entsteht durch das Rosten, also wenn Eisen mit Wasser und Sauerstoff reagiert. Wasser fanden Forschende bereits in den Polarregionen des Mondes in der Form von Eis. Doch es gibt kaum Sauerstoff auf dem Mond. Woher kommt also der Rost? Die neue These: Sonnenwinde tragen Sauerstoff aus der Erdatmosphäre zum Mond. Damit oxidiert Eisenerz – und es entsteht Hämatit.
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Amelia J. Armstrong and colleagues
Unesco-Welterbe in Australien 🌏
Riffmantas halten sich bevorzugt in geschützten Gewässern auf
Von Geburt an hat jeder Riffmanta ein einzigartiges Fleckenmuster. Dieses machten sich Meeresbiologen zunutze, um ihr Wanderverhalten zu untersuchen. Anhand von Fotografien verfolgten sie 1121 Individuen. Dabei zeigte sich, dass die Riffmantas regelmässig zwischen zwei Unesco-Welterbegebieten an der Westküste Australiens hin und her wandern. Manche Individuen sogar bereits seit 15 Jahren.
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Jorge de la Cruz
Infektionskrankheiten
Können uns Geier krank machen?
Wie die Resultate einer neuen Studie aus Argentinien zeigen, gibt es keine Hinweise, dass Geier Krankheitserreger übertragen. Im Gegenteil: Durch den Verzehr toter und sich zersetzender Tierkörper, könnten Geier die Ausbreitung von Infektionen möglicherweise sogar verringern. Und zwar deshalb, weil sie Tierkadaver aus der Umwelt entfernen und diese dadurch quasi von Krankheitserregern säubern.
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AARON LOJEWSKI, FAIRBANKS AURORA TOURS
Nordlichter von Seismographen registriert
Erdbeben-Warnsysteme lüften Geheimnisse der Polarlichter
Ein alaskischer Reiseleiter schiesst diesen Schnappschuss von Polarlichtern. Diese werden ausgelöst, wenn geladene Teilchen des Sonnenwindes auf die Atmosphäre der Erde treffen. Zur gleichen Zeit schlägt ein Seismograph in einer nahegelegenen Forschungsstation aus. Die Erdbeben-Warnsysteme zeichnen die Störungen im Magnetfeld der Erde verblüffend genau auf. Das soll den Polarlichtern nun Geheimisse entlocken – zum Beispiel zum Weltraumwetter.
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Emma Finley-Jacob
Anschleichen dank Giraffenhals 🦒
Dieser Saurier brachte Forscher zum Grübeln – bis jetzt
Jahrelang zerbrachen sich Forscher den Kopf über den Körperbau des Giraffenhalssauriers. Er hatte kurze Beine und einen Hals, der dreimal so lang war wie sein Rumpf. Keine guten Voraussetzungen für einen Wassersaurier. Doch eine neue Studie zeigt nun, wozu ein so langer Hals praktisch sein könnte. Dank ihm und seinem kleinen Kopf konnte der Saurier sich im seichten Wasser unbemerkt an seine Beute heranschleichen und dann zuschlagen.
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ALMA (ESO/NAOJ/NRAO), Rizzo et al.
Entfernte Galaxien 🌌
Astronomen entdecken eine Galaxie, die unserer Milchstrasse verblüffend ähnlich sieht
Dieser nahezu perfekte Lichtring ist eine Galaxie. Sie ist so weit entfernt, dass ihr Licht über 12 Milliarden Jahre brauchte, um die Erde zu erreichen. Astronomen entdeckten diese mithilfe spezieller Teleskope, die in der Atacama-Wüste stehen. Der Fund ist überraschend: Sie sieht unserer Milchstrasse verblüffend ähnlich und ist unchaotisch. Damit widerspricht sie den Theorien, dass alle Galaxien im frühen Universum turbulent und instabil waren.
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Crystal Shin
Winterschlaf-Spuren in Stosszähnen 😴
Dieser Saurier verschlief die Winter der Urzeit
Bereits vor 250 Millionen Jahren machte der Lystrosaurus eine Art Winterschlaf. Diese Kältestarre nutzen heute fast ausschliesslich entfernte Nachfahren des Reptils – die Säugetiere. Den Winterschlaf des Lystrosaurus wiesen Forschende dank seiner Stosszähne nach. Diese tragen Ringe in sich, deren Muster Hinweise auf das Leben eines Tiers geben. Zähne der heutigen Winterschläfer weisen ähnliche Muster auf wie die ihres Urahns.
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Fedor Shidlovskiy
Ausrottung durch Klimawandel
Der Mensch war nicht schuld am Aussterben des Wollnashorns
Vor rund 15 000 Jahren starb das Wollnashorn aus. Bis anhin glaubte man, dass die Ausbreitung der Menschen und deren Jagd auf diese Nashörner zu deren Aussterben geführt hat. Doch Ausgrabungen zeigen nun, dass bereits vor 30 000 Jahren Menschen und Nashörner im gleichen Gebiet lebten, ohne dass letztere ausgerottet wurden. Wahrscheinlicher ist es, dass die an die Kälte angepassten Tiere in einer Wärmeperiode am Ende der Eiszeit ausstarben.
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Johan Jarnstad/The Royal Swedish Academy of Sciences
Theorie der Auktionen 🏆
Wirtschaftsnobelpreis
Moderne Versteigerungen, wie die Vergabe von Radiofrequenzen, werden immer komplexer. Die US-Ökonomen Paul Milgrom und Robert Wilson haben untersucht, wie genau solche Auktionen funktionieren und dafür nun den Nobelpreis erhalten. Sie erfanden neue Formate für die Versteigerung vieler miteinander verbundener Objekte gleichzeitig und für Auktionen, die nicht das Ziel eines maximalen Gewinns haben, sondern das eines breiten gesellschaftlichen Nutzens.
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Theodore W. Pietsch via eurakalert.org
Skurrile Fortpflanzung der Anglerfische
Fischmännchen verschmelzen für die Paarung mit ihrer Partnerin
Anglerfische haben eine einzigartige Paarungsstrategie. Die viel kleineren Männchen heften sich an ihre Partnerin und verschmelzen dabei mit ihrem Gewebe. Weshalb das Weibchen die fremden Zellen der Männchen nicht abstösst, war lange ein Rätsel. Eine neue Studie zeigt nun, dass die Tiefseefische für die Paarung einen Grossteil ihres Immunsystems aufgeben. Wie sie trotzdem überleben, wird noch erforscht.
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Wikimedia
UN-Welternährungsprogramm 🏆
Friedensnobelpreis
Das UN-Welternährungsprogramm wird für den Kampf gegen den Hunger mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Es ist die weltweit grösste humanitäre Organisation zur Bekämpfung des Hungers und zur Förderung der Ernährungssicherheit. So leistete das WFP 2019 beispielsweise Hilfe für fast 100 Millionen Menschen in 88 Ländern, die Opfer von Ernährungsunsicherheit und Hunger sind. Der Preis gilt als die renommierteste politische Auszeichnung der Welt.
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NASA/JPL-Caltech
Gesteinsbrocken aus dem All
So nahe flog noch nie ein Asteroid an der Erde vorbei
Dieser SUV-grosse Asteroid flog am 16. August dieses Jahres kurz nach Mitternacht über den südlichen Indischen Ozean. Dabei kam er der Erde so nahe wie kein anderer vorbeifliegender Asteroid vor ihm – nur gerade 2950 Kilometer trennten ihn von der Erdoberfläche. Solche Gesteinsbrocken ziehen zu hunderten Millionen an unserem Planeten vorbei, doch nur eine Handvoll kommt jährlich so nahe, dass man sie mit dem Teleskop sehen kann.
Die US-Amerikanerin Louise Glück bekommt den Literatur-Nobelpreis. Das Komitee würdigt ihre «unverwechselbare poetische Stimme», die mit nüchterner Schönheit die individuelle Existenz universell mache. Ihr Werk zeichnet sich durch eine präzise und intensive Sprache aus, spannt den Bogen zwischen Autobiographie und klassischen Mythen und behandelt dabei Themen wie Isolation, Trauma oder Verlangen.
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Wikimedia
Entdeckung der Genschere Crispr/Cas9 🏆
Chemie-Nobelpreis
Die Französin Emmanuelle Charpentier und die US-Amerikanerin Jennifer A. Doudna entdeckten die Genschere Crispr/Cas9. Für ihre Forschung werden sie nun mit dem Chemie-Nobelpreis geehrt. Dieses Werkzeug erlaubt es, die DNA – den Code des Lebens – neu zu schreiben und gehört damit zu den bedeutendsten Entwicklungen der Naturwissenschaften. Die Gentechnologie wird bereits in der Pflanzenzüchtung eingesetzt und könnte in Zukunft helfen, Erbkrankheiten zu heilen.
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Wikimedia Commons/Ingrid Bourgault
Erforschung Schwarzer Löcher 🏆
Physik-Nobelpreis
Den Nobelpreis für Physik teilen sich eine Wissenschaftlerin und zwei Wissenschaftler für ihre Erforschung von Schwarzen Löchern. Roger Penrose war der erste, der diese detailliert beschreiben konnte und bewies, dass sie eine direkte Folge der allgemeinen Relativitätstheorie sind. Reinhard Genzel und Andrea Ghez entdeckten ein extrem grosses Schwarzes Loch inmitten unserer Milchstrasse und lieferten so weitere Erkenntnisse zu diesen exotischen Objekten.
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Wikimedia Commons/Manu5
Entdeckung des Hepatitis-C-Virus 🏆
Medizin-Nobelpreis
Den Nobelpreis für Medizin erhalten drei Wissenschaftler für die Entdeckung des Hepatitis-C-Virus. Das Virus verursacht chronische Lebererkrankungen wie Hepatitis, Leberzirrhose und Leberkrebs. Jährlich sterben weltweit etwa 400 000 Menschen daran. Geehrt werden die Wissenschaftler Harvey J. Alter, Michael Houghton and Charles M. Rice. Ihre Forschung ebnete den Weg für die Identifikation und Bekämpfung des Virus und rettete Millionen Menschenleben.
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ESA/ExoMars/CaSSIS
Neues von der ExoMars Mission 🚀
Auf dem Mars erstrecken sich riesige Canyons
Neue Bilder vom Mars zeigen imposante geologische Phänomene wie der hier sichtbare Canyon. Er ist rund 1000 Kilometer lang und bis zu acht Kilometer tief. Damit ist er mehr als doppelt so lang und viermal so tief wie der berühmte Grand Canyon in den USA. Der sogenannte Ius Chasma Canyon ist Teil eines Schluchtensystems auf der südlichen Hemisphäre des Mars, das sich beinahe über einen Viertel des Umfangs ausdehnt.
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Michelle Kalamandeen
Goldminen in Guyana ⛏️
Goldabbau zerstört Amazonaswälder nachhaltig
Goldminen wie jene in Guyana sind ökologische Wüsten. Und zwar nachhaltig, wie Zahlen einer neuen Studie zeigen: So wuchs bei einigen verlassenen Minen auch nach drei bis vier Jahren kaum ein Baum nach. Insgesamt zählen die von den Forschenden erhobenen Erholungsraten zu den niedrigsten je in tropischen Regenwäldern gemessenen. Weil der Boden kaum mehr Stickstoff enthält, fehlt den Bäumen dieser wichtige Nährstoff für das Wachstum.
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Teresa Zgoda and Teresa Kugler
Mikrofotografie 🐢
Wenn der Schildkrötenpanzer durchsichtig wird
Das ist ein Fluoreszenz-Mikroskopie-Bild eines etwa fünf Zentimeter langen und 2,5 Zentimeter dicken Schildkrötenembryos. Mithilfe der sogenannten «image stitching»-Technik, für die hunderte Bilder in unterschiedlichen Tiefenebenen der Schildkröte geschossen werden, haben Teresa Zgoda and Teresa Kugler hier zum Beispiel das Skelett unterhalb des noch weichen Schildkrötenpanzers sichtbar gemacht.
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Wilhelm Osterman
Urbane Insekten 🐝
Warum Stadthummeln so gross sind
Für die Hummeln bedeutet das Leben in der Stadt eine grosse Umstellung. Forschende haben nun aber herausgefunden, dass die flauschigen Insekten davon auch profitieren könnten. Dafür massen sie über 1800 Hummeln aus Stadt- und Landgebieten. Das Ergebnis: Die Stadthummeln waren etwa vier Prozent grösser als die Landhummeln. Grund dafür könnte sein, dass die Insekten in der Stadt längere Strecken zurücklegen müssen, um Grünflächen zu erreichen.
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Simon Thiele, Jiawen Li
Kleinste Linse der Welt 🎥
Mini-Endoskop aus dem 3-D-Drucker
Gerade einmal so dick wie ein menschliches Haar ist die Hightech-Entwicklung eines internationalen Forschungsteams. Mit einem speziellen 3-D-Drucker haben sie eine besonders dünne optische Faser hergestellt. Diese soll in Blutgefässe hochauflösende, dreidimensionale Bilder machen. Das mit seiner Plastikhülle weniger als einen halben Millimeter dicke Gerät könnte dabei helfen, Gefässkrankheiten, wie zum Beispiel Herzinfarkte, besser zu verstehen.
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Alex Boersma
Kongonaphon Kely 🦕
«Kleiner Insektentöter» ist der Vorfahre riesiger Dinosaurier
Der gerade einmal zehn Zentimeter grosse und flauschig behaarte Kongonaphon Kely, was so viel wie kleiner Insektentöter heisst, war vermutlich einer der Vorfahren der gigantischen Dino- und Flugsaurier. Die etwa 237 Millionen Jahre alten Fossilien von Kongonaphon Kely wurden bereits 1998 gefunden. Aufgrund neuer Untersuchungen gehen Forschende davon aus, dass die Grösse des Fundes keine Ausnahme darstellt, wie bisher angenommen.
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Nobu Tamura
Verschiedene Wege – gleiches Resultat
Was eine lange Fischschnauze über die Evolution verrät
Tanyrhinichthys mcallisteri, der vor rund 300 Millionen Jahren lebte, hat mit dem Hecht und dem Stör die lange Schnauze gemeinsam, die bei frühen Fischen kaum verbreitet war. Aber sie gehören unterschiedlichen entwicklungsgeschichtlichen Abstammungslinien an. Vermutlich ist das ein Beispiel für konvergente Evolution: Der Urfisch gehört einer von mehreren Arten an, die unabhängig voneinander dieselbe Innovation entwickelt haben, um sich bestmöglich an ihre Lebensumstände anzupassen.
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David Carlier
So wie der grosse Aletschgletscher 💧
Die Eisgiganten schmelzen dahin
Der grosse Aletschgletscher ist ein eindrückliches Naturspektakel, das zum Unesco-Weltnaturerbe gehört. Im Sommer versorgt er das trockene Rhonetal mit seinem Schmelzwasser. Wie lange noch, ist allerdings offen. Im besten Zukunftsszenario, falls die Klimaerwärmung unter zwei Grad gehalten werden kann, wird im Jahr 2100 noch rund die Hälfte von ihm da sein. Im ungünstigsten Fall allerdings sind Ende dieses Jahrhunderts nur noch ein paar kleine Eisfelder übrig.
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Tiantian Yuan/Hubble Space Telescope
Blick in die Vergangenheit
Wie das Weltall vor 11 Milliarden Jahren aussah
Die Ringgalaxie R5519 ist 11 Milliarden Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt, existierte also vor rund 11 Milliarden Jahren. Der Durchmesser des Loches in der Mitte beträgt zwei Milliarden Mal die Distanz zwischen Sonne und Erde. Der äussere Ring ist ein wahrer Feuerring, denn er produziert laufend neue Sterne. Astronomen nehmen an, dass sie durch eine Kollision mit anderen Galaxien entstanden ist. Solche Kollisionsgalaxien sind extrem selten.
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Jiyoon Lee and Karl R. Koehler/Boston Children’s Hospital and Harvard Medical School
Organoide
Mini-Organe aus Stammzellen revolutionieren Forschung
Das ist keine Kunstinstallation, sondern ein sogenanntes Organoid, das im Labor erschaffen wurde. Forschende haben über 4 Monate gebraucht, um dieses Stückchen Haut aus Stammzellen zu züchten: ein mehrlagiges Hautgewebe, das Drüsen, Nervengewebe und Haarfollikel enthielt. Forschende weltweit versuchen Organoide aller Organe im Menschen herzustellen. Sie sind wichtig, da sie ermöglichen, komplexe Sachverhalte ohne Versuchstiere zu untersuchen.
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Paul Rose
Futterneid 🦩
Die farbigsten Flamingos sind Rambos
Auf diesem Bild schubst ein pinkfarbener Zwergflamingo gerade einen blasseren Artgenossen auf der Futtersuche zur Seite – das ist typisch, wie eine britische Studie zeigt. Die Farbe der Flamingos stammt aus ihrer Nahrung. Ein gesunder, gut genährter Zwergflamingo fällt durch seine intensive Färbung auf. Er – oder sie, denn dieses Verhalten ist geschlechtsunabhängig – hat mehr Zeit und Energie, während der Futtersuche dominant aufzutreten.
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Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde
Islandmuschel
Eine Forscherin birgt einige der fleissigsten Bodengärtner der Ostsee
Die Forscherin Mayya Gogina hat hier Dutzende bis zu dreizehn Zentimeter lange Islandmuscheln gerade aus dem Meer geholt. In einer grossen Studie in der Nord- und Ostsee erforschen sie und ihr Team, wer die Meeresböden durchwühlt. Nur wenn der Boden gut durchmischt wird, ist genug Sauerstoff für andere Lebewesen oder chemische Reaktionen da. Jede der vier untersuchten Regionen hat ihre eigenen Bodengärtner. Die Islandmuschel ist einer davon.
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Mark Witton
Titanichthys 🐋
Fünf Meter lange Panzerfische hatten nicht einmal ein Gebiss
Paläontologen der Unis Zürich und Bristol fanden heraus, wie sich dieser ausgestorbene Panzerfisch ernährte. Der Titanichthys lebte vor 380 Millionen Jahren und konnte über fünf Meter lang werden. Da Fossilienfunde keinerlei Beisswerkzeuge aufweisen, vermuteten Forscher, dass er sich ähnlich wie heute Bartenwale von Plankton ernährte. Tests der Belastbarkeit seines Kiefers zeigen, dass er nicht robust genug für grosse oder hartschalige Beute wäre.
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Beat Scheffold
Schleitheimnia Schutzi 🦕
Schweizer Dino könnte eine evolutionäre Lücke schliessen
Schon 1954 wurden Teile eines Dinosaurierskelettes in der Nähe von Schaffhausen gefunden. Neueste Untersuchungen zeigen nun, dass die Fossilien zu einem etwa 10 Meter grossen, robusten und auf allen Vieren laufenden Vertreter der pflanzenfressenden Dinosaurier gehörten. Er könnte eine wichtige Zwischenform darstellen und zeigen, wie sich die riesigen Sauropoden aus ihren kleinen Vorfahren entwickelt haben.
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Rémy Eudeline
Greta-Thunberg-Spinne 🕷️
Madagassische Riesenkrabbenspinne nach Klimaschutzaktivistin benannt
Riesenkrabbenspinnen werden ihrem Namen wahrlich gerecht. Mit ihrem Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern kann man auf eine Begegnung wohl gut und gerne verzichten, auch wenn sie für den Menschen harmlos sind. Der Spinnenforscher Peter Jäger hat jetzt eine neue Gattung – die Thunberga-Spinnen – beschrieben. Der Deutsche möchte mit dem Namen die Klimaaktivistin Greta Thunberg ehren und so auf die Bedrohung unseres Klimas aufmerksam machen.
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Karen Osborn, Smithsonian National Museum of Natural History
Ultra-schwarze Haut für Fische 🐟
Auch in der Tiefsee muss man sich verbergen
Der Schwarze Drachenfisch lebt in der Tiefsee – einem stockfinsteren Ort. Dennoch muss er sich in der Dunkelheit tarnen, denn das bisschen Licht von leuchtenden Mikroorganismen reicht für manche Jäger aus, um ihn als Beute zu erspähen. Der Schwarze Drachenfisch hat deshalb eine extrem schwarze Haut: Die besonders geformten Pigmentpakete in der Haut absorbieren etwa 99.5 Prozent des einfallenden Lichts und machen ihn nahezu unsichtbar.
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Nelly Xiao
Genetische Anpassung 🧬
Tibetantilopen geht auch in 5500 Metern Höhe die Luft nicht aus
Die majestätischen Tibetantilopen leben auf 3600 bis 5500 Metern Höhe über dem Meer in den Hochebenen Chinas und Nordindiens. Dort ist nur rund halb so viel Sauerstoff verfügbar. Sie sind zwar vom Aussterben bedroht, Angst vor dem Ersticken müssen sie allerdings nicht haben. Eine genetische Anpassung sorgt dafür, dass sie mit dem geringen Sauerstoffangebot gut auskommen: Sie sind mit einer speziell effektiven Form von Hämoglobin ausgestattet.
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O. Lacarbonara
Ältester Tropfstein Europas 💧
Stalagmit verrät, warum Neandertaler nicht wegen des Klimas ausgestorben sein können
In der feuchten Dunkelheit der süditalienischen Höhle Pozzo Cucù fanden Forschende den wohl ältesten bekannten Tropfstein der Welt. In dem 70 Zentimeter grossen Stalagmit schlummert Wissen über das Klima der vergangenen 100 000 Jahre. Die Analysen der Einschlüsse in dem Stein zeigen, dass es vor etwa 40 000 Jahren keine massiven Klimaschwankungen oder intensive Kaltphasen gab, die Grund für das Aussterben der Neandertaler sein können.
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Nasa/JPL-Caltech/SETI Institute
Lebensfreundlicher Trabant
Auf dem Jupitermond könnte ausserirdisches Leben existieren
Unter dem Eis des Jupitermonds Europa verbirgt sich ein Ozean. Neue Daten des Hubble-Teleskops zeigen, dass er reich ist an Chlorid, also unseren Ozeanen auf der Erde ähnelt. Die Forschenden vermuten deshalb, dass dieser Ozean durchaus eine Lebensgrundlage bieten könnte. In den nächsten Jahren wird die Nasa eine neue Mission starten, mit dem Ziel, die Bewohnbarkeit von Europa genauer zu erforschen.
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Zorn et al. 2020, Nature - Scientific Reports: DOI 10.1038/s41586-020-2212-1
Guatemala 🌋
Wie beobachtet man einen Vulkanausbruch von Nahem?
Dieses Wärmebild zeigt den Lavadom des Vulkans Santa Maria in Guatemala. Ein Lavadom ist eine Erhebung, die entsteht, wenn zähflüssige Lava aus dem Vulkan hervordringt. Bis anhin war es eine grosse Herausforderung, einen aktiven Vulkan zu studieren. Deshalb haben deutsche Vulkanologen nun eine Drohne eingesetzt. Dank ihr konnten sie ein präzises 3-D-Modell der Vulkantopografie und -temperatur erschaffen. So könnten auch die gefährlichsten Vulkane vermessen werden.
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Hannes Vogler, UZH
Fleischfressende Pflanze
Wann die Venusfliegenfalle zuschnappt
Sie gehört wohl zu den bekanntesten fleischfressenden Pflanzen der Welt: Die Venusfliegenfalle. Um ihren Nahrungsbedarf zu decken, fängt sie vor allem Spinnen und Insekten. Aber wie schafft sie das? Durch die Berührung eines der sechs Sinneshaare werden elektrische Impulse ins ganze Blatt ausgesendet, die dazu führen, dass die Blätter zuschnappen.
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Cern
Tetraquark
Exotisches Teilchen am Cern entdeckt
Der grosse Teilchenbeschleuniger des Cern hat erneut ein aussergewöhnliches Teilchen hervorgebracht: ein sogenanntes Tetraquark-Hadron. Normalerweise bestehen solche Hadronen aus nur zwei oder drei Quarks, den Teilchen, die zu den Grundbausteinen unserer Materie gehören. Auch wenn schon seit Jahrzehnten die Existenz von Hadronen vorhergesagt wird, die aus vier oder fünf bestehen, so ist das jetzt gefundene Teilchen besonders exotisch, denn es besteht untypischerweise aus vier Quarks des gleichen Typs.
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CINDAQ.ORG
Höhlentauchen in Mexiko
Älteste Ockermine Amerikas steht seit ungefähr 8000 Jahren unter Wasser
Taucher sind die Beklemmung unter Wasser gewohnt, aber der Taucher auf unserem Bild hat eine ganz besondere Erfahrung gemacht. Die Höhlenwelt Yucatans liegt nicht am Meer, sondern etwa neun Kilometer landeinwärts. Sie besteht aus einem Tunnelsystem, das sich über hunderte Kilometer erstreckt. Vor bis zu 12 000 Jahren wurde es bewohnt und genutzt. Werkzeuge, Betten, aber auch die wohl älteste Ockermine Amerikas fanden Taucher dort.
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Nasa/JPL
Perseiden-Meteore
Wenn es Sternschnuppen regnet
Jeden Sommer lässt ein Meteorstrom zwischen dem 17. Juli und dem 24. August einen Schauer von Sternschnuppen vom Himmel herabregnen. Am 12. August am Tag erreicht das Spektakel seinen diesjährigen Höhepunkt. In der Nacht davor und danach können Beobachter in der Schweiz mit rund 60 Sternschnuppen pro Stunde rechnen. Der Meteorstrom besteht aus Staubteilchen eines Kometen. Wenn sie in unsere Atmosphäre eindringen, sehen wir Sternschnuppen.
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Dr Anthony Romilio
Archäologie
Das ist kein Dino, sondern ein Krokodil
Anders als ihre heute lebenden Verwandten liefen prähistorische Krokodile anscheinend auf zwei Beinen. Forschende der Uni Queensland haben in Südkorea einige gut erhaltene Fussabdrücke gefunden, die etwa 110 bis 120 Millionen Jahre alt sind. Der erste Gedanke war, dass es sich um einen Saurier handelte. Bei genauerer Untersuchung stellten sie allerdings fest, dass die 24 Zentimeter grossen Fussabdrücke ganze Fusssohlen zeigten und Spuren von Fersen aufwiesen. Dinos, die auf ihren Zehen liefen, konnten somit nicht die Verursacher der Spuren gewesen sein.
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Wikimedia/509th Operations Group
75 Jahre seit Hiroshima
Die Atombombe, die unvorstellbares Grauen auslöste
Am 6. August 1945 um 8 Uhr 15 und 17 Sekunden gibt Oberst Paul Warfield Tibbets den Befehl, die Bombenklappe über Hiroshima zu öffnen. Der Befehl leitet das Atomzeitalter ein. 43 Sekunden lang fällt die erste Atombombe der Menschheit – dann explodiert sie. Innerhalb von Zehntelssekunden verdampfen alle Lebewesen in einem Kilometer Umkreis. Insgesamt starben samt den Spätfolgen bis 1946 zwischen 90 000 bis 166 000 Menschen.
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Frank Brüderli
Erste Doktorin der Schweiz
Pionierin für die Gleichberechtigung verewigt
Die Russin Nadeshda Suslowa war eine Vorreiterin. Dafür hat die Universität Zürich sie nun mit einer Gedenktafel geehrt. 1867 war sie die erste Frau in der Schweiz, die ihren Doktortitel erhielt – und dies an der Universität Zürich. Suslowa arbeitete nach ihrem Studium als Gynäkologin und gründete im Kaukasus eine Dorfschule, ein Gymnasium und ein Sanatorium.
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Tim Haye, CABI
Stinkwanzenplage
So soll die Samuraiwespe unser Obst retten
Die Marmorierte Baumwanze, auch Stinkwanze genannt, schädigt Obst und Gemüse. Die Agroscope startet nun deshalb eine Offensive im Kanton Zürich und setzt den natürlichen Feind der Stinkwanze, die Samuraiwespe, in einer Birnenparzelle aus. Die Wespe, die es seit einigen Jahren in der Schweiz gibt, legt nämlich ihre Eier in die Gelege der Wanze und verhindert so, dass diese schlüpfen.
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Smithsonian Institution
Produkt der Plattentektonik 💎
Der Hope-Diamant ist einer der wertvollsten der Welt – und kommt aus den Tiefen der Erde
Die meisten Diamanten entstehen im Erdinneren am Grund von Kontinentalplatten, in einer Tiefe von bis zu 200 Kilometern. Nicht so diese Rarität: Der rund 250 Millionen Dollar wertvolle Hope-Diamant stammt aus über 660 Kilometern Tiefe. Dies belegen Spuren von Bridgmanit in seinem Inneren. Denn dieses Mineral kommt nur im inneren Erdmantel vor. Die blaue Färbung erhielt der Hope-Diamant durch das Element Bor. Dieses hat seinen Ursprung wahrscheinlich am Grund der Ozeane. Von dort wurde es durch Plattentektonik hunderte Kilometer abwärts transportiert, wo es der Diamant in sich eingeschlossen hat. Das zeigt, dass es gigantische geologische Kreisläufe gibt.
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Siddhartha Verma, Manhar R. Dhanak and John Frankenfield
Covid-19
Diese hustende Puppe testet Gesichtsmasken
Dieses Bild sieht aus, als wäre es in einem Nachtclub entstanden, stammt aber aus einem Labor. Mithilfe von Lasern detektierten Forschende die Flugwege von Atemwegströpfchen, die Viren enthalten könnten. Diese werden künstlich von speziellen Puppen ausgehustet. Dabei fanden die Forschenden heraus, dass vor allem mehrlagige und gut passende Stoffmasken Tröpfchen effektiv filtern können. Die Tröpfchen, die sonst bis zu zweieinhalb Meter weit flogen, kamen durch eine solche Maske nur noch 6 Zentimeter weit. Für eine erfolgreiche Eindämmung von Covid-19 braucht es neben Masken ebenso physische Distanz und regelmässiges Händewaschen.
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Willy Kuo, UZH
Medizinforschung 🐁
Wo das Blut in einem Mäusekopf fliesst
Das neue Röntgenkontrastmittel «XlinCA» zeigt die Blutbahnen in diesem Mäusekopf ganz genau auf. Dieser Durchbruch ist Forschenden der Unis Zürich und Basel gelungen, die unzufrieden mit den bisherigen Verfahren waren. Denn diese nutzen Plastikharze, die in den Blutgefässen der betäubten Tiere aushärten. Es ist jedoch ausgesprochen schwierig, die feinen Kapillaren vollständig mit den zähflüssigen Harzen zu füllen. Plastikbasierte Kontrastmittel wiederum bringen ebenfalls Probleme mit sich: Plastik und Wasser lassen sich nämlich nicht mischen. So entstehen immer wieder Wassereinschlüsse im Kontrastmittel, was die räumliche Darstellung der Blutgefässe unterbricht. Ebenso haben wasserlösliche Kontrastmittel einen Nachteil: Sie härten nicht aus und treten innert Minuten durch die Gefässwände in das umliegende Gewebe aus. Mit dem neuen, einfach anzuwendenden «XlinCA» können nun mehrere Organe oder gar ganze Tiere – wie diese Maus – auf einmal untersucht werden. Das hilft, die Anzahl der Versuchstiere zu reduzieren.
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Pixabay/tomtom4167
König der Savanne
Löwen in Bäumen helfen Forschenden bei einer neuen Zählmethode
In der freien Wildbahn leben nur noch etwa 20 000 bis 30 000 Löwen – das ist eine grobe Schätzung. Sie basiert auf dem Zählen von Fährten, Audio-Aufnahmen und Einschätzungen von Experten. Nun haben Forschende der Uni Queensland eine neue Zählmethode entwickelt. Dabei sollen Fotos von Löwen gemeinsam mit den jeweiligen Standortdaten gemacht werden. Das erlaubt es, einzelne Löwen zu identifizieren und Doppelzählungen zu vermeiden. Die Forschenden haben die Methode in einem Schutzgebiet in Uganda getestet. Dort gibt es nämlich Löwen, die anders als viele ihrer Artgenossen den Tag gerne auf Bäumen verbringen. Das macht es einfacher, sie zu finden.
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Solar Orbiter/EUI Team (ESA; NASA); CSL, IAS, MPS, PMOD/WRC, ROB, UCL/MSSL
☀️🔥
Lagerfeuer auf der Sonne?
Dieses Bild hat der Extreme Ultraviolet Imager (EUI) an Bord der ESA-Raumsonde Solar Orbiter am 30. Mai dieses Jahres aufgenommen. Noch nie wurden Aufnahmen der Sonne von einer geringeren Distanz gemacht. Die sogenannten «campfires» (Pfeil) sind kleinste Eruptionen und könnten zu den hohen Temperaturen in der Sonnenatmosphäre und dem Sonnenwind beitragen. Klein ist aber relativ, wie der Vergleich zur Erde unten links zeigt.
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Gonçalo M. Rosa
Stumpffia froschaueri 🐸
Dieser Frosch ist der Namensvetter eines bekannten Zürchers
Diesen Frosch entdeckten Biologen in Madagaskar, in der Region Sahamalaza. Sie beschlossen, den Deutschen Christoph Froschauer, der später in Zürich eingebürgert wurde, eine besondere Ehre zu erweisen und benannten die neue Spezies nach ihm: Stumpffia froschaueri. Europaweit bekannt wurde Froschauer, weil er die «Historia animalium» und die «Zürcher Bibel» gedruckt hatte. Für seinen neuen Namensvetter wird es eng: Das Habitat des kleinen Frosches schrumpft wegen Holzernte und Brandrodung durch Menschen. Seine Entdecker schlagen deshalb vor, ihn als vom Aussterben bedroht zu klassifizieren.
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Stephan Feldmeier, Universität Trier
Salamanderpest 🦎
Diese Feuersalamander sind bereits dem Tod geweiht
«Salamanderfresser» heisst der parasitäre Pilz, der seit einigen Jahren den deutschen Amphibienpopulationen zu schaffen macht. Er ist Erreger der Salamanderpest und löst solche unscheinbaren, kreisförmigen Hautläsionen bei den Feuersalamandern aus. Bei einer derartigen Schädigung der Haut lebt ein Salamander nicht mehr lange, denn die Haut ist für Lurche existenziell: Über die Haut nehmen sie Sauerstoff und Nährstoffe auf und regulieren ihren Flüssigkeitshaushalt. Der Erreger ist vermutlich mit asiatischen Feuerbauchmolchen nach Europa gelangt, die Tierliebhaber lange in Zoohandlungen kaufen konnten.
Unser Sonnensystem fährt durch die Milchstrasse, wie ein Boot durchs Meer
Unsere Sonne versorgt uns nicht nur mit der fürs Leben notwendigen Wärme, sondern packt auch unser ganzes Planetensystem in eine schützende magnetische Blase. Die sogenannte Heliosphäre ist kein starres Gebilde, sie verändert sich, abhängig davon, wie aktiv die Sonne gerade ist. Diese Aktivität der Sonne schwankt in regelmässigen Zyklen, welche in etwa elf Jahre andauern. Forschende der Universität Princeton haben jetzt mithilfe von Daten eines Satelliten festgestellt, dass die mit geladenen Partikeln gefüllte Heliosphäre sich wie ein Boot verhält. Sie erzeugt bei der Reise durch das interstellare Medium, also dem Raum zwischen den Sonnensystemen, eine heisse und dichte Partikelwelle und zieht dabei eine Art Schweif hinter sich her. Wie ein Boot im Wasser.
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Nasa/GSFC/ASU
Plötzlich rollt der Stein 🌙
Weshalb sich Felsen auf dem Mond wie von selbst bewegen
Nicht nur auf der Erde geschehen Felsstürze, auch auf dem Mond hinterlassen rollende Gesteinsbrocken deutliche Spuren. Bislang gingen Geologinnen und Geologen davon aus, dass hauptsächlich Mondbeben die Felsen in Bewegung versetzen. Nachdem Forschende über zwei Millionen Aufnahmen der Mondoberfläche ausgewertet haben, zeigt sich jetzt: Einschläge von Asteroiden scheinen eine deutlich grössere Rolle zu spielen. Denn ein Grossteil der Felsstürze findet sich in der Nähe von Kraterwänden. Einige der Brocken lösen sich vermutlich bald nach dem Einschlag. Andere wiederum bewegen sich erst viele tausend Jahre später, ausgelöst durch ein Netzwerk aus Rissen, das nach dem Einschlag im Untergrund entsteht. So sind Asteorideneinschläge für über 80 Prozent der Mondfelsstürze verantwortlich. Zeichen von frischen Felsstürzen fanden Wissenschaftler sogar in den ältesten Regionen des Mondes, die vor rund vier Milliarden Jahren entstanden sind. Selbst diese alten Oberflächen wandeln sich also noch heute.
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Frank Glaw
Tierische Rüstungen 🦎
Chamäleons hüllen sich in Dornenpanzer
Die madagassischen Erdchamäleons sind wahre Meister der Tarnung und Verteidigung. Die kleinen braunen Tierchen, die vor allem im Unterholz des Urwalds in Madagaskar leben, haben nämlich eine anatomische Besonderheit. Das Erdchamäleon, in Fachsprache Brookesia perarmata, besitzt nämlich mysteriöse Knochenstückchen in der Lederhaut, sogenannte Osteoderme. Die Knochen bilden Dornen, die die Flanken und Beine der Tiere bedecken und so vor Fressfeinden wie Schlangen oder Vögeln schützen. Das Schlucken im ganzen Stück wird durch die Dornen äusserst unangenehm für die Räuber. Ob die Knochenstückchen noch andere Auswirkungen, zum Beispiel auf den Stoffwechsel der Tiere haben, muss noch geklärt werden.
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University of Pittsburgh Medical Center
Im Labor 🥼
Etwa zwei Zentimeter grosse Mini-Menschenlebern gezüchtet
Es liest sich wie eine Frankenstein-Geschichte: In einem Labor werden menschlichen Mini-Lebern gezüchtet. Das haben Forschende der Universität Pittsburgh in den USA geschafft. Sie haben menschliche Hautzellen zu Stammzellen umprogrammiert und diese dann benutzt, um verschieden Leberzellen zu züchten. Diese menschlichen Leberzellen wiederum injizierten sie in eine Rattenleber, bei der zuvor alle Rattenzellen entfernt worden waren, so dass nur noch das Grundgerüst aus Kohlenhydraten und Proteinen, die sogenannte Matrix übrig war. In dieser Matrix konnten sich die menschlichen Leberzellen prima entwickeln. So gut, dass sie, wie normale Lebern auch, Galle und Harnstoff produzierten. Auch eine Transplantation in Ratten haben die menschlichen Mini-Lebern, zumindest für vier Tage, überstanden, ohne dabei ihre Funktion zu verlieren.
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Rudin Lab, Duke University
Maschinelles Lernen 📷
Künstliche Intelligenz macht aus verpixelten Bildern gestochen scharfe Porträts
Aus einem verschwommenen Foto mit wenigen Pixeln kann ein Algorithmus nun ein gestochen scharfes Bild zaubern, auf dem sogar einzelne Haare auszumachen sind. Um Personen zu identifizieren, eignet sich die Methode zwar nicht, denn das rechte, durch den Computer bearbeitete Bild zeigt nicht das wahre Gesicht des Fotomodells links. Vielmehr hat es darauf basierend ein neues Gesicht kreiert, das überzeugend echt wirkt. Bis anhin machten Algorithmen eine Aufnahme schärfer, indem sie mehr Pixel hinzufügten. Einem bestimmten Pixel gaben sie weitere Pixel zum Nachbarn, die auf anderen hochaufgelösten Fotos einen vergleichbaren Pixel typischerweise umrahmten. Sie kommen so auf eine achtmal höhere Auflösung. Bei abrupten farblichen Übergängen macht diese Durchschnitts-Methode die Bilder jedoch unscharf. Die neue Methode geht einen anderen Weg: Sie sucht nach künstlich erzeugten, hochaufgelösten Aufnahmen. Dann reduziert sie deren Auflösung und vergleicht das Resultat anschliessend mit dem Ausgangsbild. Jenes Abbild, das nach diesem Prozess dem Original am ähnlichsten sieht, ist der Gewinner. So kann künstliche Intelligenz einem Bild mehr als eine Million Pixel hinzufügen, mit einem Ergebnis, das 64mal schärfer ist als das Ursprungsfoto. Du kannst das selber ausprobieren unter http://pulse.cs.duke.edu/.
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Derek Hennen
Troglomyces twitteri 🍄
Der erste Pilz, der auf Twitter entdeckt wurde
Wenn man ganz genau hinschaut, entdeckt man auf diesem Tausendfüssler zwei winzige Pilze. Für ungeübte Betrachter sind sie wirklich schwierig zu erkennen und deshalb rot eingekreist. Die Argusaugen der Biologin Ana Sofia Reboleira entdeckten sie jedoch auf Anhieb, und zwar auf einem Twitter-Post. Dabei wollte der Amerikaner Derek Hennen dort bloss einen Tausendfüssler präsentieren. Die Biologin zog daraufhin einen Kollegen zurate und gemeinsam durchforsteten sie die Sammlung von Tausendfüsslern des Naturhistorischen Museums von Dänemark. Sie entdeckten denselben Pilz, eine neue Art, auf mehreren Exemplaren. Dieser parasitäre Organismus durchdringt die äussere Schale der Tausendfüssler bei ihren Geschlechtsorganen und saugt dort Nährstoffe ab. Kurzerhand gaben ihm die Forschenden den offiziellen Namen Troglomyces twitteri, der auf seine Entdeckung via Soziale Medien verweist.
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Twitter/Diane Doniol-Valcroze
Einzigartiger Winzling 🦎
Wo der Zwerggecko zuhause ist
Dieser Winzling ist eines der kleinsten terrestrischen Wirbeltiere. Im Durchschnitt ist er 18 Millimeter lang und wiegt höchstens 0.15 Gramm. Es handelt sich um einen Zwerggecko, der ausschliesslich auf der Jungferninselgruppe in der Karibik vorkommt. Somit gehört er zu den endemischen Arten, die sich eben dadurch auszeichnen, dass sie nur in einem eng umgrenzten Areal verbreitet sind. Gerade auf Inseln kommen Endemiten häufig vor, denn wenn die Konkurrenz fehlt, können bestimmte Tierarten die freien Nischen erobern und sich so in verschiedene Richtungen entwickeln. Die geografische Abgeschiedenheit verhindert, dass sie sich ausbreiten können.
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Hansruedi Weyrich
Wiederansiedlung 🏔️
Zwei weitere Bartgeier kreisen nun über den Schweizer Alpen
Die majestätischen Bartgeier sind mit ihren fast drei Metern Spannweite die grössten Vögel der Alpen, aber sie sind sehr selten geworden. Gerade einmal 100 Exemplare der Vögel, die sich vor allem von Knochen toter Tiere ernähren, leben in der Schweiz noch in freier Wildbahn. Deswegen werden im Rahmen eines internationalen Programms seit 1991 immer wieder Tiere ausgewildert. So auch am Sonntag, 14. Juni 2020. Die Stiftung ProBartgeier entliess zwei Jungvögel aus Spanien in Obwalden, im Eidgenössischen Wildtierschutzgebiet Huetstock bei Melchsee-Frutt, in die Freiheit. Die beiden werden nicht nur den Bestand an sich verstärken, sondern auch neues Erbgut der pyrenäischen Bartgeierpopulation mitbringen. Das macht die Population hier vielfältiger und schützt vor Inzucht. Die beiden Jungtiere heissen Luzerna und Fortunat.
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Erwan Amice/CNRS
Wehrhaftes Krebstier 🦀
Das Klicken der europäischen Languste hört man drei Kilometer weit
Es gibt Krebse, die sehr wohl wissen, wie sie sich Gehör verschaffen. Zum Beispiel die europäische Languste. Sie reibt ihre Antenne gegen eine «Feile» unter ihren Augen – und erzeugt so Klickgeräusche. Diese sind bis zu drei Kilometer weit zu hören, wie französische Biologen mit Hilfe von Unterwasser-Mikrofonen herausfanden. Allerdings sind nur die grössten Langusten so weit hörbar und auch nur dann, wenn die Hintergrundgeräusche minimal sind. Die Geräusche kleinerer Exemplare gelangten höchstens 50 Meter weit. Wozu die Laute dienen, ist noch nicht geklärt. Vielleicht zur Kommunikation untereinander, vielleicht auch um Jäger abzuschrecken. Nun könnten ihnen diese Laute zugutekommen: So könnten Naturschützer die Langusten nämlich entdecken und überwachen. Denn weil sie als Delikatesse gelten, sind ihre Bestände in Europa heute stark dezimiert.
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Intl. Space Station/Twitter
Sicht von der Crew Dragon 🛰️
Die ISS erstrahlt im harten Licht der Sonne
Weniger als 150 Meter war die Raumkapsel «Crew Dragon» von der Internationalen Raumstation (ISS) entfernt, als sie diese Aufnahme von ihr machte. Kurz darauf, am Sonntagnachmittag, hat sie erfolgreich an der ISS angedockt – 19 Stunden nachdem sie in Cape Canaveral, Florida, gestartet ist. Die Astronauten Doug Hurley und Bob Behnken sind die ersten Astronauten, die durch ein privates Raumfahrtunternehmen zur ISS transportiert wurden. Elon Musk fährt deshalb mit seinem Unternehmen SpaceX einen enormen Erfolg ein.
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International Gemini Observatory/NOIRLab/NSF/AURA M.H. Wong (UC Berkeley) + Team
Jupiter 🌩️
Hier toben die grössten Stürme in unserem Sonnensystem
Der Jupiter ist nicht nur der grösste Planet unseres Sonnensystems, er ist auch der mit den grössten Stürmen. Die ständigen Windböen sind im Vergleich zu denen auf der Erde gigantisch. Die Gewitterwolken türmen sich rund 80 Kilometer hoch auf – das ist fünfmal mehr als die Höhe, die typische Gewitterwolken auf der Erde erreichen. Auch die Blitze dort sind rund dreimal energiereicher als die uns bekannten. Dieses Bild zeigt den Jupiter vollständig in infrarotem Licht. Es ist zusammengesetzt aus verschiedenen Aufnahmen, die Wissenschaftler von neun unterschiedlichen Positionen aus im Gemini-Observatorium auf Hawaii gemacht haben. Eine solch scharfe Aufnahme von der Erde aus machen zu können, ist sehr selten, weil das Teleskop durch die irdische Atmosphäre beobachten muss. Schon kleinste Störungen in der Luft, wie Wind der Temperaturänderungen verzerren das Bild und machen es unscharf.
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Wikimedia Commons/Roman Klementschitz
Nacktmull
Mehr CO₂, bitte!
Diese sonderbaren Wesen gehören zu den wenigen, die sich über hohe CO₂-Konzentrationen freuen. Während wir die Luft, die mit CO₂ angereichert ist, als stickig empfinden und den Sauerstoff vermissen, ist es bei den Nacktmullen gerade umgekehrt. In den unterirdischen Bauten, die sie zu Hunderten bewohnen, ist die CO₂-Konzentration überdurchschnittlich hoch. In der Folge haben sich die Nacktmulle an diese Bedingungen angepasst – und können gut einige Minuten ganz ohne Sauerstoff auskommen. Nicht jedoch ohne CO₂: Wenn sie an die Erdoberfläche kommen, kühlen sie ihren Körper indem sie schnell atmen. Dadurch sinkt das CO₂-Level in ihrem Blut und sie können sogar Muskelkrämpfe erleiden.
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flickr/SpaceX
Historischer Moment 🚀
Erstmals schickt SpaceX Astronauten zur ISS
Jahrelang haben sich diese beiden Männer vorbereitet: Die erfahrenen Nasa-Astronauten Bob Behnken und Douglas Hurley werden in der «Crew Dragon», einer Raumkapsel des privaten Unternehmens SpaceX, die Erde verlassen. Der erste Starttermin am 27. Mai wurde wetterbedingt verschoben. Diesen Samstag, 30. Mai 2020, um 21:22 Uhr mitteleuropäische Zeit starten sie nun vom Kennedy Space Center in Florida. Die Trägerrakete Falcon 9 wird sie in den Erdorbit bringen – dann steuern sie in der Kapsel die Internationale Raumstation ISS an. 19 Stunden soll die Reise dauern. Zum ersten Mal seit 2011 tritt somit ein bemanntes Raumschiff von amerikanischem Boden aus die Reise ins Weltall an. Bisher war die Nasa abhängig von russischen Sojus-Raketen, um Astronauten zur ISS zu befördern. Das soll sich nun durch die Zusammenarbeit mit Elon Musks Unternehmen SpaceX ändern. Schon mehrmals hat dessen Kapsel erfolgreich und automatisch an der ISS angedockt, ihre Fracht abgeladen und ist zur Erde zurückgekehrt. Nun muss die «Crew-Dragon-Mission» einwandfrei ablaufen. Den Raketenstart kannst du auf der Website von SpaceX (https://www.spacex.com/launches/) live verfolgen.
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B.D. Patterson, Field Museum
Blattnasenfledermaus 🦇
Das ist ein Cousin der Coronavirus-Wirte
Hier sehen wir eine neu entdeckte Fledermausart, einen Vertreter der afrikanischen Blattnasenfledermäuse. Spätestens seit der Corona-Pandemie haben Fledermäuse einen schlechten Ruf. Doch sie sind nicht nur selbst Wirte von Viren, sie fressen auch krankheitsübertragende Mücken und bestäuben Erntepflanzen. Über 1400 Fledermausarten gibt es und ein Viertel davon haben Biologen erst in den vergangenen paar Jahren entdeckt. Ihren Namen verdanken die Blattnasenfledermäuse den Hautlappen auf ihrer Nase, die sie als Radarschüsseln für die Jagd mit ihren Ultraschallschreien benutzen. Sie sind verwandt mit den chinesischen Hufeisennasenfledermäusen, die als Träger des momentan kursierenden Corona-Virus gelten. Auch Blattnasenfledermäuse tragen Coronaviren – allerdings nicht jenen Stamm, welcher der Menschheit aktuell zu schaffen macht.
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NASA/Laurin Dolphin
Satellit über Kalifornien 🛰️
Ein Meer aus Mohnblumen färbt die Landschaft
Diese leuchtend orangen Farbtupfer bestehen aus abertausenden Mohnblumen, die im Süden Kaliforniens im April erblühten. Sie öffnen ihre Blüten bei Sonnenschein. Wenn es windig und kühl ist, schliessen sie sie wieder. Aber auch andere Wildblumen wie Vergissmeinnicht und Büschelblumen schossen aus dem Boden im dortigen Naturpark. Anders als bei uns ist in dieser Region im März und April nämlich überdurchschnittlich viel Niederschlag gefallen. Wegen der Coronapandemie ist der Park momentan geschlossen, Botanik-Freunde können sich den Anblick aber per Livekamera ins Haus holen. Oder die Satellitenbilder der Nasa betrachten. Diesen Schnappschuss machte OLI – der Operational Land Imager – ein bildgebendes Instrument an Bord des Satelliten Landsat 8. Der Satellit hält Oberflächenveränderungen auf dem Land und in den Polregionen fest. So können die Art der Oberflächenbedeckung und Landnutzung ermittelt werden und wie sie sich über die Zeit verändern. Dies hat einen grossen Einfluss auf Wetter, Klima, Ökosysteme und den Kohlenstoffkreislauf.
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Davide Bonadonna
Afrikanische Dino-Ära 🦖
So sah es einst in der Sahara aus
Die Sahara war einst einer der gefährlichsten Orte der Erde – aber nicht wegen ihrer Hitze. Vor 100 Millionen Jahren machten die grössten landlebenden Raubtiere, die die Welt je gesehen hat, die Gegend im südöstlichen Marokko unsicher. Unter ihnen zum Beispiel der acht Meter lange Carcharodontosaurus, der 20 Zentimeter lange Säbelzähne spazieren führte. Krokodilähnliche Jäger lebten zudem am Boden und Flugsaurier beherrschten die Lüfte. Denn, wo heute die Gesteinsablagerungen der sogenannten Kem Kem Beds zu finden sind, erstreckte sich zur Zeit der Dinosaurier ein weitverzweigtes Flusssystem. In den Ablagerungen fanden Archäologen Knochen, die zu den grössten je entdeckten Dinosauriern gehören.
Der Moment, in dem Raumsonde Hayabusa2 auf einem erdnahen Asteroiden landet
Diese detaillierte Aufnahme des erdnahen Asteroiden Ryugu lieferte die japanische Raumsonde Hayabusa2, als sie zur Landung ansetzte. Asteroiden sind Planeten ähnlich, jedoch deutlich kleiner. Sie bestehen aus Gestein und umkreisen die Sonne in der Nähe der inneren Planeten. Die Raumsonde ermöglichte den Astronomen nicht nur einen genauen Blick auf die Oberfläche des Asteroiden, sie sammelte auch Material. Hayabusa2 wird Ende dieses Jahres auf die Erde zurückkehren. Von früheren Beobachtungen war bekannt, dass sich der Asteroid Ryugu aus rötlichem und bläulichem Material zusammensetzt. Jetzt entdeckten die Forschenden auf den Aufnahmen zusätzlich eine dunkle feinkörnige Schicht. Die schwarzen Verfärbungen sind möglicherweise bei der kurzen, aber starken Erhitzung durch die Sonne entstanden, als sich der Asteroiden ihr in seiner Umlaufbahn vorübergehend näherte. Die Astronomen hoffen, dass sie weitere Erkenntnisse über das Alter und die geologische Geschichte von Ryugu erlangen, wenn sie sein Oberflächenmaterial im Labor untersuchen können.
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Antoine Wystrach
Ausweichen als Überlebensstrategie 🐜
Ameisen gehen Problemen lieber aus dem Weg
Was macht eine Ameise, wenn ein Hindernis oder ein Angreifer ihr den Weg versperrt? Sie ändert ihre gewohnte Route. Die Insekten können nämlich dank eines Lernmechanismus Risiken, denen sie bereits begegnet sind, vermeiden und einen anderen Pfad wählen. Denn sie erkennen mit den Augen Merkmale, welche die Route kennzeichnen und verbinden sie mit negativen Erfahrungen. So erinnern sie sich an mögliche Gefahren. Das zeigte ein Experiment französischer Biologen, bei dem sie eine Fallgrube auf einer Ameisenstrasse einbauten. Bei der ersten Begegnung liefen die Ameisen schnell darauf zu und fielen hinein. Bei der zweiten Begegnung hingegen hatten sie ihr Verhalten bereits angepasst, stoppten vor der Falle und umgingen sie dann in einem Bogen. Diese Erkenntnis hilft den Forschenden, das komplexe Nervensystem der Insekten besser zu verstehen.
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Jin Hwan Park
Gefahr in Biofilmen 🐭
Willkommen im Cholera-Darm einer Maus
Die gelben Cholera-Bakterien besiedeln hier die Ausstülpungen eines Mäusedarms. Diese Bakterien, die eine tödliche Durchfallerkrankung verursachen können, sind gemeinsam stärker als allein, wie Mikrobiologen herausgefunden haben. Wenn sie nämlich als Gemeinschaft eine schleimige Schicht besiedeln – man nennt das in der Fachsprache einen Biofilm – dann sind sie viel ansteckender als wenn sie einzeln vorkommen. Die Forschenden vermuten, dass die Biofilmbakterien stärker am Darm anhaften und nicht so leicht ausgetragen werden. In von Cholera geplagten Gebieten ist es deshalb eine gute Idee, Wasser mit Tüchern zu filtern: Einzelne Bakterien passieren den Stoff zwar problemlos, doch die hochansteckenden Bakterien im Biofilm bleiben darin hängen.
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ESA
Brodelnder Ätna
Hier duellierten sich Darth Vader und Obi-Wan Kenobi
Das ist der höchste aktive Vulkan Europas: Der Ätna an der sizilianischen Ostküste ragt rund 3330 Meter in die Höhe. In seinem Inneren brodelt es ständig, zu explosiven Ausbrüchen kommt es weniger immer wieder. Zuletzt geschah dies am 19. April dieses Jahres. Noch immer ist es schwierig, diese vorherzusagen. Doch genau das ist für die Bewohner der Stadt Catania wichtig. Deshalb hat ein Forscherteam rund um den Vulkan Mikrofone platziert, die für die Menschen unhörbare Infraschallwellen messen. Diese entstehen meist, wenn im Vulkanschlund das im Magma enthaltene Gas explodiert. Glück hatten die Regisseure von Star Wars Episode III: Die Rache der Sith. Praktischerweise brach der Ätna just dann aus, als das Kamerateam auf dem Ätna filmte, um den kleinen vulkanischen Planeten Mustafar darzustellen.
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ESA/A. Romeo
Training der anderen Art
Astronauten trainieren in den Tiefen der Erde
Dunkelheit, fremdes Terrain und die völlige Abwesenheit von Tag- und Nachtzyklus: Damit ist eine Astronautin im All permanent konfrontiert. Die gleichen Bedingungen herrschen aber auch in irdischen Höhlen. Das machen sich verschiedene Raumfahrtbehörden zu Nutze und lassen ihre Mitarbeiter während sechs Tagen dort für den Ernstfall trainieren, wie hier Astronauten der Europäischen Raumfahrtbehörde. In Zukunft könnten sie bald Höhlen auf dem Mond und Mars untersuchen. Um hoch hinaus zu fliegen, müssen sie aber erst tief hinabsteigen.
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Umberto Lombardo
Amazonas
Diese Inseln sind die Gärten alter Völker
In solchen Gärten zogen die frühsten Bewohner des Amazonas-Gebiets vor über 10 000 Jahren Pflanzen als Nahrung heran. Sie kultivierten Maniok und Kürbis – kohlenhydratreiche Pflanzen. Bei diesem Urvolk handelt es sich also nicht einfach um Jäger und Sammler, es begann auch als eines der ersten, den Boden systematisch zur Nahrungsproduktion zu nutzen. Keine einfache Aufgabe, denn während es von Juli bis Oktober in der Savannenregion extrem trocken ist, steht sie von Dezember bis März unter Hochwasser. Die Hügel blieben aber auch während der Regenzeit über der Wasseroberfläche, was den Pflanzen erlaubte, gut zu gedeihen. So prägten Menschen schon früh das Landschaftsbild. Bis heute sind über 4700 dieser Inseln im Norden Boliviens übriggeblieben.
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Smith et al./Science
Bilder vom Satellit ICESat-2
So viel Eis schmilzt in Grönland jedes Jahr
Pro Jahr nimmt die Eisdecke Grönlands an einigen Orten um vier bis sechs Meter ab. Das zeigen die rot-violetten Flächen auf diesem Bild, welches auf Satellitendaten der NASA basiert. Das Bild zeigt auch, dass weiter von der Küste entfernte Orte immer noch an Eis zulegen, überall dort, wo blaue Flächen zu sehen sind. Allerdings ist die Zunahme sehr viel geringer als die Abnahme. Insgesamt sind innerhalb von 16 Jahren in Grönland und der Antarktis so grosse Mengen an Wasser geschmolzen, dass der Meeresspiegel weltweit um 14 Millimeter angestiegen ist. Für zwei Drittel dieses Anstiegs ist das geschmolzene Grönlandeis verantwortlich. Eine so detaillierte Analyse der Schmelzprozesse machte der Satellit ICESat-2 möglich: An Bord hat er ein Höhenmessgerät, das einen Laserstrahl auf die Erde schickt, welcher von der Landoberfläche reflektiert wird. Nimmt die Eisdecke ab, so braucht der Strahl minimal länger für seinen Rückweg. Daraus können die Forschenden die Veränderung der Oberfläche modellieren.
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Paulin Wendler/ SNF / Flickr
Schweizer Forschungsbilder 🐘
So hast du einen Elefanten noch nie betrachtet
Das soll ein Elefant sein? Nun ja, genauer gesagt, ist es die Fusssohle des rechten Vorderbeins eines zehnjährigen Elefantenbullen. Fussballen weisen natürliche Rillen auf, die – ähnlich wie das Profil von Schuhen – für Halt sorgen. Die helleren Stellen am oberen und seitlichen Rand sind die Unterseite der fünf Fussnägel. Diese Aufnahme machte Paulin Wendler, die für eine Studie zur Gesundheit von asiatischen Elefanten die Füsse von mehr als 150 dieser Tiere in europäischen Zoos fotografiert hat. Die Doktorandin in Veterinärmedizin an der Universität Zürich gewann damit den Fotowettbewerb des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) in der Kategorie «Das Forschungsobjekt». Der SNF unterstützt im Auftrag des Bundes hierzulande die Grundlagenforschung in allen wissenschaftlichen Disziplinen.
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Wayne Osborn
🐋 Altersbestimmung durch Atombomben
So alt können Walhaie wirklich werden
Das Alter von den grössten Fischen, den Walhaien, zu bestimmen, ist gar nicht so einfach: Ihnen fehlen nämlich jegliche Knochen, mit deren Hilfe das gelingen könnte. Ihre knorpeligen Wirbel weisen allerdings deutliche Bänder auf, die sich in regelmässigen Abständen bilden – ähnlich wie Baumringe. Bisher waren sich Wissenschaftler jedoch nicht einig, ob pro Jahr ein oder zwei solche Ringe hinzukommen. Dank dem radioaktiven Isotop C-14 lässt sich diese Frage nun beantworten: Durch die Atombombentests in den 1950er und 60er Jahren gelangte eine erhöhte Konzentration C-14 in die Atmosphäre. Alle Lebewesen nehmen für ihren Stoffwechsel fortwährend C-14 auf, so auch die Walhaie. In einem toten, konservierten Vertreter der Spezies konnte nun die C-14-Konzentration der Bänder eindeutig einem Zeitpunkt zugeordnet werden. So stellten die Forschenden fest, dass sich ein Band pro Jahr bildet und der Walhai bei seinem Tod 50 Jahre alt war.
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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Earth Day
Satelliten beobachten drastische Veränderungen auf unserer Erde
Die chinesische Metropole Shanghai bestand 1985 nur aus den rot eingefärbten Gebieten. Dieses Bild zeigt, wie die Stadt seit damals bis 2015 immer grösser geworden ist. Heute zählt sie knapp 25 Millionen Einwohner. Satellitenaufnahmen wie diese machen die Veränderungen, die unser Planet durchmacht, deutlich sichtbar. Sie zeigen beispielsweise die Folgen des Klimawandels, die Entwicklung des Ozonlochs über den Polen und den Waldzustand. Schon vor 50 Jahren gingen Millionen Menschen in den USA auf die Strassen, um gegen Umweltverschmutzungen wie die Ölpest und Giftmüll zu demonstrieren. Das war die Geburtsstunde einer Umweltbewegung, an die der «Earth Day» am 22. April jährlich erinnert.
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ESA
Verlassene Lagunen
Coronavirus stoppt Schifffahrt in Venedig
Noch vor einem Jahr herrschte reger Bootbetrieb in den Gewässern um Venedig. Dieses Jahr sind auf dem Luftbild kaum noch Wasserbusse und Schiffe auszumachen. Denn die italienische Regierung erliess im März wegen des Coronavirus eine landesweite Ausgangssperre. Die Aufnahmen lieferte ein Sentinel-Satellit der Europäischen Raumfahrtbehörde. Ausserdem ist das Wasser dunkelblau statt hellblau: Denn der Boden der Lagune wird weniger aufgewirbelt, dass Wasser klarer.
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Sohail Wasif/UCR
Unser Vorfahre
Von diesem Wesen stammen wir alle ab
Menschen, Mäuse, Schlangen, Schnecken: Sie alle, ja alle vielzelligen Tiere, entwickelten sich aus dieser wurmartigen Kreatur. Das reiskorngrosse Tier mit dem Namen Ikaria Wariootia führte den durchgehenden Darm in die Entwicklung des Lebens ein. Es ist einer der frühesten Vertreter der Bilateria, einer Gruppe von Tieren, die über einen symmetrischen Körperbau sowie über einen Vorder- und Hinterteil mit Maul und Anus verfügen. Und der einzige, mit so vielen Nachfahren. Mit seiner schwach gerillten Muskulatur bewegte sich das Tier fort wie ein Wurm und hinterliess dabei Gänge in der Erde. Durch diese fossilen Gänge in tiefliegenden Erdschichten wurden Geologen auf das Urtier aufmerksam.
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Therese van Wyk, University of Johannesburg
Homo erectus
Dieser Kleinkindschädel ist zwei Millionen Jahre alt
Dieser Schädel gehörte einem Kleinkind, das bei seinem Tod höchstens drei Jahre alt war. Das Kind lebte vor rund zwei Millionen Jahren und gehörte zu einer anderen Menschenart, als wir. Es war ein Homo erectus. Diese Art ist bekannt dafür, Afrika verlassen und die übrigen Kontinente erkundet zu haben. Der Fundort zeigt: Homo erectus stammt nicht aus dem östlichen Afrika, wie gedacht, sondern aus einem Gebiet nordwestlich von Johannesburg, Südafrika. Als ältestes Zeugnis von Homo erectus galt bisher mit einem Alter von 1,8 Millionen Jahren ein Fund aus der georgischen Stadt Dmanissi. Der neue Fund ist allerdings um viele zehntausend Jahre älter: Mit verschiedenen Datierungsmethoden wie beispielsweise der radiometrischen Datierung, die auf dem radioaktiven Zerfall gewisser Elemente beruht, bestimmten die Entdecker ein wahrscheinliches Alter von 1,95 bis 2,04 Millionen Jahren.
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Science Magazine
Schuss im Weltall
Hier beschiesst die Raumsonde Hayabusa 2 einen Asteroiden
Diese Bilder zeigen den Einschlag eines Fluggeschosses auf den kleinen erdnahen Asteroiden Ryugu. Abgefeuert hat ihn die japanische Raumsonde Hayabusa 2. Der Einschlag hinterliess einen halbrunden Krater von knapp zehn Metern Durchmesser. Aus den Bildern des Aufpralls konnten die Forschenden auf die Beschaffenheit der Oberfläche schliessen und sich so für eines von zwei möglichen Modellen zur Altersberechnung des Asteroiden entscheiden. Demnach ist der Gesteinskörper rund neun Millionen Jahre alt.
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Marcial Quiroga-Carmona
Anden
Die Maus, die Höhenrekorde bricht
Sieht zerbrechlich aus, ist aber hart im Nehmen: diese Maus ist nämlich bis jetzt das einzige bekannte Säugetier, das in einer extremen Höhe von über 6700 Metern lebt. In den westlichen Anden, auf dem Gipfel eines inaktiven Vulkans zwischen Chile und Argentinien ist das Tier mit dem imposanten Namen Phyllotis xanthopygus rupestris von einem Biologen entdeckt worden. Dort oben ist nicht einmal halb so viel Sauerstoff in der Luft verfügbar wie auf Meeresniveau und die Temperaturen können tiefer sinken als auf minus 50 Grad Celsius.
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Steven Wilbert und Gary Borisy, The Forsyth Institute
Mikrobiologie
Bakterien besiedeln deine Zunge nach diesem Plan
Auf unserer Zunge lassen sich Bakterien strukturiert in Gemeinschaften nieder. Das zeigten Zahnmediziner von der Harvard Universität in Cambridge, USA, mit einer neuen Fluoreszenzbildgebungs-Technik. Fluoreszierende Stoffe haften an den Bakterienzellen und machen sie im Infrarotbereich sichtbar. Sie zeigen nicht nur, zu welcher Art die Bakterien gehören, sondern auch, wie die Mikrobengemeinschaft im Mund räumlich organisiert ist. Diese Organisation wird zum Beispiel beeinflusst vom Speichelfluss, der Temperatur, dem pH-Wert und vom Sauerstoff.
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Tierpark Goldau/Rahel Keller
Tierpark Goldau
Wisentbulle Wumbro erhält seine Art am Leben
Wumbro ist ein Liebling von Besuchern und Mitarbeitenden des Tierparks Goldau in Schwyz. Der mit seinen 20 Jahren älteste Wisentstier Europas trägt einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung bei. Denn trotz seines stolzen Alters wird er in der Paarungszeit aktiv. Anfang des 20. Jahrhunderts waren die europäischen Bisons in freier Wildbahn ausgestorben, heute durchstreifen dank Zuchtstieren wie Wumbro, dessen Nachkommen ausgewildert werden, wieder rund 2'000 Wisente die Wälder unseres Kontinents.
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Alexander Pryor
Russland
Merkwürdige Kreise aus Mammutknochen
Diese Mammutknochen sind in einem Kreis angeordnet, dessen Durchmesser 12,5 Meter beträgt. Solche Kreise finden sich häufig in Osteuropa. Forschende nahmen bisher an, dass in der Steinzeit mit diesen Mammutknochen rustikale Behausungen gebaut wurden. Die Grösse des neuen Funds in Russland lässt allerdings Zweifel aufkommen – eine so grosse Fläche wäre schwierig zu überdachen gewesen. Die Strukturen könnten stattdessen für Zeremonien oder zur Nahrungslagerung errichtet worden sein.
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Simon Proud, Twitter
Flugzeuge bleiben am Boden
So stark reduziert das Coronavirus den Flugverkehr über Europa
Ende Februar herrschte noch reger Flugbetrieb über Europa, während Ende März nur noch ein Bruchteil der üblichen Flüge stattfindet. Das zeigen die Flugverkehrsdaten. Am Montag, 23. März, sind die Flugreisen um 75 Prozent zurückgegangen, verglichen mit dem gleichen Tag im letzten Jahr. Auch die Swiss beschränkt den Flugverkehr auf ein Minimum. Sie unterstützt dafür die bisher grösste Rückholaktion, um reisende Schweizerinnen und Schweizer in die Heimat zurückzuholen.
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USGS
Schädliche Algenblüte
Wenn das Wasser ergrünt
Unzählige Cyanobakterien sorgen hier im See Okeechobee in Florida für grünes Wasser. Obwohl es sich um Bakterien handelt, tragen sie auch den Namen Blaugrünalgen. Wenn zu viele Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff zum Beispiel durch Dünger in das Seewasser einfliessen, vermehren sich die Cyanobakterien unkontrolliert – eine sogenannte Algenblüte tritt auf. Das riecht nicht nur unangenehm: Die Bakterien verbreiten auch Giftstoffe im Wasser und zehren viel Sauerstoff, was das ganze Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringt.
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Agroscope
Invasive Arten
Dieser Käfer bedroht einheimische Pflanzen
Der Japankäfer ist in der Schweiz angekommen. In seinem Ursprungsland Japan ist dieses hübsche Insekt kein Schädling. Auf dem nordamerikanischen Kontinent sowie in Italien sind die Schäden durch die invasive Art allerdings gross. Als invasive Arten werden Spezies bezeichnet, die sich mit menschlicher Einflussnahme in einem Gebiet ausgebreitet haben, wo sie zuvor nicht heimisch waren. Der Japankäfer kann sich von über 300 verschiedenen Pflanzenarten ernähren, besonders gerne frisst er Weinreben, Obstbäume und Soja an.
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ESA/DLR/FU Berlin
Ausserirdische Landschaft
So sieht die Marsoberfläche aus
Dieser Einschlagkrater auf dem Mars ist eine echte Fundgrube für Geologen. Die dunklen Dünen im und um den Moreux-Krater bestehen vermutlich aus sandigem Material, reich an Magnesium und Eisen. Von der Ausrichtung dieser Dünen können Wissenschaftler die Windrichtung auf dem Mars ableiten. Die Landschaft wurde ausser durch Wind auch durch Eismassen geformt. Während Millionen von Jahren prägten allem Anschein nach Gletscher die Oberfläche des roten Planeten.
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Jonas Barthel / IDW-Online
Tier im Harz
Bernstein enthält Jahrmillionen alten Echsenfuss
Die Eidechse, deren Vorderfuss du hier siehst, lebte vor rund 15 bis 20 Millionen Jahren. Den Forschenden der Uni Bonn gelang es sogar, das Tier näher zu bestimmen: Es handelt sich um ein Exemplar der Gattung Anolis, von der es auch heute noch viele Arten gibt. Insekten in Bernstein zu finden, ist nicht ungewöhnlich, sehr selten aber wurden Wirbeltiere so konserviert.
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The International Gemini Observatory/NSF’s National Optical-Infrared Astronomy Research Laboratory/AURA
Minimond
Unidentifiziertes Weltraumobjekt
Dieser winzige helle Punkt ist ein unbekannter Himmelskörper, der die Erde umkreist. Es könnte ein Satellit sein, der ausgedient hat. Oder aber es handelt sich bei der Erscheinung von der Grösse eines Autos um einen Asteroiden. Vom Mond abgesehen wäre das erst der zweite bekannte Gesteinskörper im Schwerefeld der Erde. So oder so, lange wird das Objekt mit dem Namen 2020 CD3 nicht mehr zu sehen sein: Astronomen schätzen, dass es die Erdumlaufbahn im April wieder verlassen wird. Die farbigen Streifen auf der Aufnahme sind Sterne. Sie sind verschwommen, weil mit dem Teleskop auf den im Vordergrund vorbeifliegenden Himmelskörper fokussiert worden war.
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wikimedia/Raimond Spekking
Mangrovenqualle
Diese Qualle kann ohne Berührung stechen
Es ist ein rätselhaftes Phänomen – Menschen, die von Quallen gestochen werden, ohne von ihnen berührt zu werden. Nun haben Forschende das Rätsel anscheinend gelöst: Die auf dem Meeresboden sitzende Mangrovenqualle (cassiopea andromeda) sondert Schleim ab, in dem winzige mit Nesselzellen besetzte Kügelchen entdeckt wurden. Das Gift darin kann manche Kleinstlebewesen töten, von denen sich die Quallen ernähren. Beim Menschen lösen sie jedoch lediglich ein Jucken aus.
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NASA, ESA, Hubble Heritage (STScI/ AURA)-ESA/Hubble Collaboration
Centaurus A
Millionen Lichtjahre entfernt und doch so nah
Centaurus A ist die aktive Galaxie, die der unseren mit einer Entfernung von 10 bis 17 Millionen Lichtjahren am nächsten liegt und eine der hellsten Objekte am Himmel ist. Forschende vermuten, dass Centaurus A vor einigen 100 Millionen Jahren mit einer kleineren Spiralgalaxie kollidierte und diese vollständig verschluckte, wodurch zahlreiche neue Sterne entstanden sind. Entdeckt wurde Centaurus A, die damals noch NGC 5128 hiess, bereits 1826 von James Dunlop.
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pixabay/ninaboots
Halo-Erscheinungen
Nein, das sind keine verdrehten Regenbögen
Nebensonnen – oder auch Parhelia – gehören zu den Halo-Erscheinungen und sind gar nicht mal so selten. Sie sind nämlich an bis zu 80 Tagen im Jahr in verschiedenen Stärken und Ausprägungen am Himmel zu beobachten. Sie entstehen, wenn sich das Licht der tief stehenden Sonne an den Seitenflächen sechseckiger horizontaler Eisplättchen in der Atmosphäre bricht.
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ESA
Nanosatellit
Zum Verglühen bestimmt
Das ist der Nanosatellit Qarman CubeSat. Er hat die Grösse einer Schuhschachtel. Seine Mission: Zum Feuerball werden. Der Satellit wurde im Mai 2019 zur ISS befördert. Nun wurde er aus der Weltraumstation rausgeworfen. Er soll wieder in die Erdatmosphäre eintreten, dort verglühen – und dabei möglichst viele Daten sammeln. Sein Hitzeschild aus Kork wird zuerst anfangen zu brennen.
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Joshua Cripps Photography
Sonnenfinsternis über der Wüste
Wenn sich die Sonne direkt bei Aufgang verfinstert…
gibt das ein ganz interessantes Licht – hier zu sehen am Beispiel eines nicht ganz zufällig im Weg herumstehenden Kamels. Dieses Bild wurde am 26. Dezember 2019 bei einer totalen Sonnenfinsternis in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgenommen.
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Eugenio Acevez
Tulum, Mexiko
Was von einer 30-jährigen Frau nach 9900 Jahren übrig bleibt
Das ist der Schädel einer jungen Mexikanerin, die vor 9900 Jahren auf der Halbinsel Yucatan lebte. Ihre Knochen fanden Forschende in einer Unterwasserhöhle. Die Frau ass offenbar gerne zuckerhaltige Mahlzeiten. Denn: Spuren an den Überresten ihrer Zähne bezeugen, dass sie an Karies litt. Das unterscheidet ihren Schädel von ähnlich alten Fundstücken Mittelamerikas, an denen solche Spuren selten sind.
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Anna Atkins
Cyanotypie
Ein Bild aus Licht und Eisen
Es mag nicht so scheinen, doch das hier ist eine frühe Fotografie. Die britische Naturwissenschaftlerin Anna Atkins hat hier eine Alge abgebildet, indem sie die Alge Dictyota dichotoma vor ein mit einer Eisenverbindung getränktes Papier platziert hat. Es wurde 1843 in ihrem Buch British Algae: Cyanotype Impressions veröffentlicht. Diese frühen Publikationen Atkins’ machten das später zur Vervielfältigung von Plänen gerne verwendete Verfahren berühmt.
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Edwin Cadena
Stupendemys geographicus
Zürcher Team findet die gehörnte Riesenschildkröte deiner (Alb-)Träume
Das hier ist der Paläontologe Rodolfo Sánchez – und ein nun in Venezuela gefundener, acht Millionen Jahre alter Schildkrötenpanzer. Die seit den 70er Jahren bekannte Stupendemys geographicus ist die grösste Schildkrötenart, die je gelebt hat. Auch sonst ist sie spektakulär: Die Männchen hatten gehörnte Panzer, eine Seltenheit bei Schildkröten. Das Team aus venezolanischen und Zürcher Forschenden konnte dank dem Fund den evolutionären Schildkröten-Stammbaum gründlich überarbeiten und erstmals zeigen, dass die Riesenschildkröte viel weiter verbreitet war, als gedacht. Stupendemys geographicus bevölkerte die sumpfigen Süsswassergegenden des gesamten nördlichen Südamerikas.
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ESA/AOES
Solar Orbiter
Schweizer Technik fliegt der Sonne entgegen
Die Sonde Solar Orbiter ist vor rund einem Tag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet. Nun ist sie unterwegs in Richtung Sonne, um ihre Mission zu erfüllen: Solar Orbiter soll mehr darüber herauszufinden, wie die Sonne die Heliosphäre beeinflusst, also den riesigen Raum, in dem Sonnenwinde und -Magnetfelder wirken. Dafür muss die Sonde auf bis zu 42 Millionen Kilometer an die Sonne herankommen und die Instrumente Temperaturen zwischen -180 und +500 Grad Celsius aushalten. Mit an Bord ist auch ein Teleskop, das in der Schweiz entwickelt wurde.
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University of Colorado
Alltag im Maya-Dorf
Das Pompeij Südamerikas
Nicht nur die Städte der alten Römer wurden dank Vulkanasche ausgelöscht und konserviert. Auch das Maya-Dorf Ceren im heutigen El Salvador ereilte dieses Schicksal beim Ausbruch des Loma Caldera Vulkans 660 vor Christus. Forschende konnten deshalb nicht nur diesen farbigen Topf sicherstellen, sondern viele weitere Alltagsrelikte wie Fussabdrücke in Gärten mit verbrannten Maisstängeln, gewebte Decken oder ganze Strohdächer.
Er gehört einem Neuweltaffen, der damals die chilenischen Anden durchstreifte. Von Chilecebus carrascoensis gibt es bis heute nur dieses eine Schädelfossil. Das macht es extrem wertvoll für Forschende, die die Evolution von Primaten- und Menschenhirnen untersuchen.
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NSO/AURA/NSFv
☀️
So klar hast du die Sonne noch nie gesehen
Hier siehst du die Oberfläche der Sonne – und zwar in einer nie dagewesenen Auflösung. Das ist möglich dank des Inouye Solar Telescopes auf Hawaii, mit einem Spiegeldurchmesser von 4 Metern das grösste Solarteleskop der Welt. Die hier sichtbaren «Zellen» zeigen, wie heisses Gas von der Sonnenoberfläche in der Mitte der «Zellen» aufsteigt, nach aussen bewegt wird und sich wieder abkühlt. Eine Zelle entspricht etwa der Grösse Frankreichs. (📸: NSO/AURA/NSFv)
Dieses Stück Glas war wohl das Gehirn eines Mannes, der sich beim verheerenden Ausbruch des Vesuvs 79 v. Chr. in Herculaneum aufhielt. Die extremen Temperaturen von über 500 Grad Celsius entzündeten den Körper, liessen weiches Gewebe verdampfen und das Hirn in Glas verwandeln.
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Flickr/Recuerdos de Pandora
Boston Marathon 1967
Mitlaufen für Frauen verboten
Bis Frauen im Laufsport akzeptiert waren, dauerte es seine Zeit: Noch am Boston Marathon von 1967 versuchten Ordnungskräfte, die Läuferin Kathrine Switzer vom Mitlaufen abzuhalten. Switzer liess sich nicht beirren und beendete den Lauf in 4 Stunden und 20 Minuten.
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European Union, Copernicus EMS Social Media Team
«La Voragine»
Der Ätna spuckt wieder
Seit einigen Tagen hat sich die Aktivität des Voragine-Kraters wieder gesteigert, wie das Erdbeobachtungungsprogramm Copernicus meldet. Der Ätna ist allerdings ständig aktiv und wird deshalb auch dauernd von Forschenden überwacht.
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José Cerca, Christian Meyer, Günter Purschke, Torsten H. Struck
Urzeit-Würmer heute
Das andere Extrem der Evolution
Hätte man dieses Bild vor 140 Millionen Jahren machen können, hätte es wohl gleich ausgesehen. Denn die zwei Arten der Gattung Stygocapitella haben sich seit der Zeit von Stegosaurus und Brachiosaurus morphologisch extrem wenig verändert. Der Grund, so vermuten Forschende, ist, dass sich auch ihr Lebensraum – Strände rund um den Globus – kaum verändert hat.
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Wikimedia/Achird
Runenstein von Rök
Befürchteten schon die Wikinger eine Klimakatastrophe?
Ein 1200 Jahre alter Runenstein im schwedischen Rök erzählt möglicherweise davon, dass bereits die Wikinger sich vor einer schlimmen Wetterkatastrophe fürchteten – dem Wiederkehren des mythologischen Fimbulwinters. Gesichert ist das aber nicht: Obwohl die 700 Runen extrem gut lesbar sind, ist der Text mit Geheimrunen versehen und teilweise verschlüsselt. Forschende debattieren seit seiner Entdeckung im 19. Jahrhundert über die Interpretation.
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Wikimedia/Ken Crawford
Pferdekopfnebel
Ein Tierkopf aus Sternenstaub
Barnard 33 ist eine Wolke aus Sternenstaub. Die Wolke ähnelt einem Pferdekopf und ist etwa 1500 Lichtjahre von der Erde entfernt.
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Exaddon/Giorgio Ercolano
David von Michelangelo in Miniatur
Dieser David ist nur einen Millimeter gross
Um die Präzision einer speziellen 3D-Druck-Technik zu demonstrieren, haben Wissenschaftler der ETH die über fünf Meter grosse David-Statue in Miniatur nachgebildet. Es gibt auch ein Modell, das nur 0,1 Millimeter misst.
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Pexels/Alex Knight
Pepper
Dieser Roboter kann vieles, was Menschen können
Dieser Roboter namens Pepper wurde von einer japanischen Firma entwickelt und kann Unterhaltungen führen oder Emotionen von Menschen erkennen. 2014 wurde er vorgestellt. Bis 2018 wurden alleine in Europa mehr als 12 000 Exemplare verkauft.
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ETH Zürich/Giulia Marthaler
ganz ohne Zusatzstoffe
Diese Schokolade schillert in bunten Farben
Mit einem speziellen Verfahren haben ETH-Forschende die Oberflächenstruktur dieser Schokolade so verändert, dass sie gezielt Licht bricht und streut. Und das ohne Zusatzstoffe.
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Screenshot: Google Maps
Solarpark Datong
Hier produzieren zwei Pandas Strom
Im Norden Chinas hat ein Energieunternehmen einen überdimensionalen Solarpark erbaut. Das Highlight sind zwei Pandas aus Photovoltaik-Modulen. Sie sollen auf die Problematik der aussterbenden Pandabären aufmerksam machen.
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University of Copenhagen / Theis Jensen
Urzeit-Kaugummi
Würdest du darauf rumkauen?
Diese schwarze Masse ist ein 5700 Jahre alter Kaugummi aus Birkenpech, der in Dänemark ausgegraben wurde.
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European Space Agency
Schweizer Weltraumteleskop
Hier startet «Cheops» ins Weltall
Cheops ist ein Weltraumteleskop, das Exoplaneten untersuchen soll. Es wurde von der Universität Bern entwickelt und flog am 18. Dezember 2019 an Bord einer russischen Rakete ins All.
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Universität Zürich/Ishani Banik
Kampf gegen Tumore
Dieser Fisch hat Krebs
Als er noch ein Ei war, haben Forschende diesen Zebrabärbling genetisch so verändert, dass er einen riesigen Tumor entwickelt. Sie wollten dadurch Erkenntnisse zu Hautkrebs gewinnen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war er 49 Tage alt.
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University of Queensland/Jolyon Troscianko
Eine andere Welt
So sehen Tiere
Dass Hunde Farben anders wahrnehmen als wir, ist bekannt. Forschende haben eine Software entwickelt, die es möglich macht, «durch die Augen von Tieren» zu sehen. Auf dem Bild ist ein Hasenglöckchen-Feld, einmal wie Menschen es sehen (rechts) und einmal wie es Bienen sehen (links).
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University of Barcelona/Antonio Rodríguez-Hidalgo
Neandertaler-Schmuck
Adlerkralle um den Hals
Die Krallen von Adlern gelten als die ältesten Schmuckstücke der Neandertaler. Diese Kralle eines spanischen Kaiseradlers ist älter als 39 000 Jahre und war einst der Anhänger einer Neandertaler-Halskette.
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FHNW/Adrian Meyer
Der Schwarzwald auf LSD
Um die Gesundheit der Pflanzen im südlichen Schwarzwald zu überwachen, haben Forschende eine multispektrale Kamera an einer Drohne befestigt und damit den Wald von oben fotografiert. So eine Kamera fängt Licht ausserhalb des für Menschen sichtbaren Spektrums ein und liefert zusätzliche Informationen.
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Armin Kübelbeck
Zeitrad in Budapest
Die grösste Sanduhr der Welt
Dieses Zeitrad steht in Budapest, der Hauptstadt Ungarns. Es ist mit einem Durchmesser von acht Metern die grösste Sanduhr der Welt. Eine Laufzeit beträgt jeweils ein Jahr. In der Silvesternacht wird sie um Mitternacht von zwei Menschen wieder umgedreht.
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Zoo Zürich, Sandro Schönbächler
Erfolgreich neu angesiedelt
Fischotter waren in der Schweiz einmal ausgestorben
Bis ins späte neunzehnte Jahrhundert gab es in der ganzen Schweiz Fischotter. Dann rotteten die Menschen sie aus, weil sie in ihnen Nahrungskonkurrenten sahen. Seit einigen Jahren jedoch werden die Schwimmer in der Schweiz wieder erfolgreich angesiedelt. Diese Jungtiere sind im Oktober 2019 im Zoo Zürich zur Welt gekommen.
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Reto Fiolka
Elektrische Signale im Kopf
Synapsen sichtbar gemacht
Mittels eines Lichtmikroskops haben US-amerikanische und deutsche Forschende Synapsen im Gehirn sichtbar gemacht. Diese leiten Signale zwischen Sinnes-, Muskel- und Nervenzellen weiter. Ein erwachsener Mensch hat im Schnitt rund hundert Billionen Synapsen.
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Flickr/Jayt74
Furchteinflössende Gänse
Bis auf die Zunge bewaffnet
Gänse haben nicht nur am Ober- und Unterkiefer Zähne, sondern sogar auf der Zunge. Die Gänsezähne bestehen nicht wie beim Menschen aus Zahnschmelz, sondern aus Knorpel – trotzdem sind sie scharf und hart.
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Alison Pollack/marin_mushrooms
Pilz-Fotografie 🍄
Natürlicher Kelch in Miniaturform
Die Passion von Fotografin Alison Pollack sind winzige Pilze. Sie stöbert sie auf, fotografiert sie und präsentiert sie auf ihrem Instagram-Account marin_mushrooms. Dieses knapp zwei Zentimeter grosse Exemplar mit dem Namen Cookeina sulcipes hat sie in Kolumbien gefunden.