Das musst du wissen
- Die Dürre bedroht nicht nur die aktuellen Ernten, sondern wirkt sich auch längerfristig aus. Das zeigt eine Studie.
- Denn Dürre verändert dauerhaft Zahl und Zusammensetzung von Bodenbakterien, die für das Pflanzenwachstum wichtig sind.
- Nach Ende einer Dürre erholen sich Mikroben nur sehr langsam – laut den Forschern wachsen einige Pflanzen schlechter.
Verbrannte Weiden, trockene Äcker – die Schweizer Bauern sind verzweifelt. Wegen der anhaltenden Trockenheit können sie kaum Futter für ihre Tiere produzieren. Und selbst wenn der langersehnte Regen bald käme, ist die Krise nicht unbedingt vorbei. Denn die Böden haben während der Dürre womöglich dauerhaft Schaden genommen. Das legt eine neue Studie nahe, in der ein internationales Team von Forschenden untersuchte, wie sich die extreme Trockenheit auf Bodenorganismen auswirkt.
Mikroorganismen im Boden, wie Pilze und Bakterien, helfen unter anderem dabei, Pflanzen mit ausreichend Nährstoffen und Wasser zu versorgen. Doch die Trockenheit dezimierte die Anzahl von Bodenbakterien stark und veränderte ihre Zusammensetzung. Das fanden die Umweltwissenschaftler heraus, als sie Versuchsfelder über zwei Jahre immer wieder austrocknen liessen. Danach bewässerten sie die Felder jeweils wieder. Doch die Bodenbakterien erholten sich auch zwei Monate nach dem Ende der Trockenheit nicht. Die Wasserspeicherung und Nährstoffbindung im Boden waren langanhaltend beeinträchtigt. Laut den Forschenden kann das wiederum dazu führen, dass einige Pflanzen in Zukunft schlechter auf diesem Boden wachsen können – welche genau ist unklar. Klar ist jedoch: Die aktuelle Dürre könnte den Äckern auch noch dann schaden, wenn sie selbst schon längst vorüber ist.