Fitnessarmbänder und -apps zählen Schritte, messen Herzfrequenz oder Schlafqualität und berechnen unseren täglichen Kalorienverbrauch. Doch wer seine Essgewohnheiten digital kontrollieren möchte, tippt zurzeit noch jeden verputzten Snack von Hand in eine App ein. Nun haben Ingenieure der amerikanischen Tufts University School of Engineering einen Sensor entwickelt, der automatisch misst, welche Inhaltsstoffe durch den Mund in den Magen wandern.
Der millimeterkleine Prototyp, der auf einen Zahn geklebt wird, ist wie ein Sandwich aufgebaut. Zwischen zwei hauchdünnen, goldenen Plättchen klemmt eine Schicht, die verspeistes Essen oder Getränke registriert: Je nachdem ob ein Salz oder ein Alkohol- oder Zuckermolekül daran andockt, verändert sich die elektrische Leitfähigkeit dieser mittleren Lage unterschiedlich. So erhält jedes Nahrungsmolekül eine Art elektrischen Fingerabdruck.
Da der Sensor das Signal direkt auf das Smartphone des Trägers übermittelt, könnte ein digitaler Coach nach dem zweiten Glas Wein oder dem fünften Keks einen Alarm schrillen lassen. Zwar erkennt der Sensor bislang nur Zucker, Salz und Alkohol. Doch die Wissenschaftler möchten ihn zu einem Ernährungstracker weiterentwickeln, der sämtliche Nahrungsmittel erkennt. Dereinst könnte der Sensoren also die gesamte tägliche Kalorienbilanz ermitteln. Ob die Pfunde dadurch leichter purzeln, bleibt allerdings offen.