Das musst du wissen
- Gentechnisch veränderte menschliche Babys waren bis jetzt Science Fiction.
- Nun behauptet ein chinesischer Forscher, Babys gentechnisch resistent gegen HIV gemacht zu haben.
- Wenn sich diese Meldung als wahr herausstellt, wäre es ein gewaltiger medizinischer Durchbruch.
Es wäre einer der grössten medizinischen Durchbrüche der letzten Jahrzehnte – wenn sich die Meldung der Nachrichtenagentur AP als wahr herausstellen sollte. Der chinesische Wissenschaftler He Jiankui von der Southern University of Science and Technology in Shenzhen behauptet, menschliche Embryonen genetisch so verändert zu haben, dass sie resistent gegen das Aids auslösende Virus HIV sind.
Der Genetiker He sagt, er habe bei Embryonen von HIV-positiven Eltern im Labor ein Gen namens CCR5 abgeschaltet. So hat das HI-Virus keine Möglichkeit mehr, die Zellen des Embryos zu infizieren – die Babys wären also geschützt vor der Krankheit ihrer Eltern.
Lulu und Nana: Die ersten genveränderten Babys (Englisch)
Der Eingriff habe während der künstlichen Befruchtung im Labor stattgefunden, sagt He. Dazu wurde ein einzelnes Spermium des Vaters in eine Eizelle der Mutter gesetzt. Der daraus entstandene Embryo veränderte der Wissenschaftler danach mit der genetischen Methode Crispr/Cas9 so, dass das CCR5-Gen inaktiviert wurde. Insgesamt veränderte He elf Embryonen mit dieser Methode.
Das Vorgehen Hes, der neben seiner Anstellung an der Universität zwei Gentech-Firmen besitzt, ist bisher nicht ganz nachvollziehbar. Beispielsweise hat er seine klinischen Versuche erst im Nachhinein bei der chinesischen Behörde angemeldet. Warum, ist unklar. Wir bleiben dran.