Das musst du wissen

  • Vor Kurzem kletterte ein Bub auf ein Zugdach und wurde dort von einem Lichtbogen getroffen und tödlich verletzt.
  • Lichtbögen können entstehen, wenn man sich der unter Hochspannung stehenden Fahrleitung zu sehr nähert.
  • Dabei entlädt sich elektrische Energie über die Luft auf den Menschen und verletzt ihn.

Die Oberleitungen von Bahnanlagen stehen unter Hochspannung. Sie darf man nicht anfassen, das ist klar. Aber man muss sie gar nicht anfassen: Auch wer sich diesen Leitungen nur nähert, kann einen Stromschlag erleiden und zwar durch einen Lichtbogen.
Ein solcher Lichtbogen traf am Samstag einen 15-Jährigen, der am Bahnhof Le Châble in Bagnes (VS) auf das Dach eines Bahnwagens kletterte. Er wurde dadurch tödlich verletzt.

Ganze 15’000 Volt, etwa das 70-fache einer normalen Steckdose, beträgt die Spannung der Fahrleitungen. Kommt man zu nahe – mehr als eineinhalb Meter – an einen Ort solcher Hochspannung, dann kann sich die elektrische Energie über die Luft auf den Menschen entladen.
Zwar ist Luft generell kein guter elektrischer Leiter, dass sie aber zu einem solchen werden kann, zeigen Blitze: Auch hier entlädt sich elektrische Energie in der Luft. Es entstehen gigantische Lichtbögen.

Bei einem Lichtbogen werden Luftmoleküle und -atome ionisiert, das heisst, die normalerweise neutralen Teilchen tragen nun elektrische Ladung. Die Luft wird sozusagen zum Stromkabel. Bei der Entladung entstehen Licht und Wärme. Eine Temperatur von 10’000 bis 20’000 Grad Celsius können Lichtbögen erreichen – Getroffene erleiden meist grossflächige Verbrennungen.

Dazu kommt es aber nur, wenn Menschen Warnhinweise missachten und auf Bahnanlagen und Zügen herumklettern, sagt SBB-Sprecher Daniele Pallecchi. «Normalerweise kommt man nie so nahe an eine Oberleitung heran, dass sich Lichtbögen bilden.»

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