Das musst du wissen

  • Im neuen Animationsfilm «Mister Link» sehen die Trickfilm-Figuren so real aus, dass man denkt, man könne sie anfassen.
  • Der Trick dahinter: Der US-Filmemacher hat seine Figuren mit einem 3-D-Drucker des Fraunhofer Instituts hergestellt.
  • Im Vergleich zu anderen Druckern kann dieses Gerät eine grosse Palette an verschiedenen Materialien und Farben drucken.

Heute entstehen die meisten Animationsfilme im Computer. Da braucht es weder Stift und Papier, noch Knetfiguren. Was passiert aber, wenn Computeranimation auf echte Figuren trifft? Das zeigt ein neuer Streifen, in dem ein affenähnliches Fabelwesen namens «Link» die Hauptrolle spielt. Seine Gestalt und die der anderen Filmrollen stammen aus einem speziellen 3-D-Drucker. Für den Stop-Motion-Film nutzte das US-Animationsfilmstudio «Laika» einen 3-D-Drucker des deutschen Fraunhofer-Instituts, einer Einrichtung für angewandte Forschung im Visual Computing.

Das Institut stellte dem Filmemacher seinen neuartigen 3-D-Drucker zur Verfügung sowie eine eigens dafür entwickelte Software namens «Cuttlefish». Das Spezielle an dem Drucker: Mit ihm können verschiedene Materialien – auch durchsichtige – gleichzeitig gedruckt werden. Während herkömmliche 3-D-Drucker einfarbig drucken oder nur wenige Farben zur Verfügung haben, druckt das Modell des Instituts auch feine Farbübergänge. So könne die Lichtstreuung eines Objekts und die Veränderung von Farbe und Oberflächenstrukturen je nach Lichteinfall berücksichtigt werden, schreibt das Institut in einer Mitteilung.

Für die verschiedenen Mimiken im Film «Mister Link» wurden über 106 000 unterschiedliche Gesichter gedruckt. Bei einer Stop-Motion-Animation bewegen die Filmemacher die Figuren in winzigen Schritten. Nach jeder dieser Veränderungen machen sie ein Foto der Szene. Später fassen sie diese einzelnen Standbilder zu einem kompletten Kinofilm zusammen.

Viele AffengesichterLaika

Über 106 000 solcher Gesichter hat der 3-D-Drucker des Fraunhofer Instituts für «Mister Link» gedruckt.

«Für ‹Mister Link› haben wir die Technologien des Fraunhofer IGD eingesetzt, weil sie eine einzigartige Farbkonsistenz und geometrische Genauigkeit ermöglichen», sagt BrianMcLean, Produktionsverantwortlicher im Bereich Modellbau für den Film, in der Mitteilung. In einem Video über die Machart sagte er zudem: «Wir wollten die Geschichte mit den bestmöglichen Bildern erzählen.» Er selbst sei keineswegs ein Stop-Motion-Purist. Letzten Endes wolle er, dass ein Bild auf der Leinwand maximal gut aussehe, die Zuschauer begeistere und diese sich wundern, wie wohl der Film entstanden sei. Licht und Farbeffekte, die die Figuren real und fassbar wirken lassen, bringe man laut McLean am besten eben mit echten Figuren hin.

«Mister Link» kommt am Donnerstag in die Schweizer Kinos.
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