Das musst du wissen
- Überschreitet die Tagestemperatur während mindestens drei Tagen einen festen Wert, sprechen wir von einer Hitzewelle.
- Wo dieser Wert liegt, wird je nach Land anders definiert.
- In der Schweiz gilt bei extremer Feuchtigkeit bereits ab 29 Grad eine Hitzewarnung.
Schwitzen bei 34 bis 39 Grad im Flachland: Die letzte Woche war eine der heissesten, welche die Schweiz je erlebt hat. Am 26. Juni wurden an sechs Schweizer Messstationen absolute Hitzerekorde gemessen, wie Meteoschweiz mitteilt. Zwei der Stationen sammeln bereits seit über 100 Jahren Daten. Gemessen an der Monatsmitteltemperatur war dies der zweitwärmste Juni seit Messbeginn – zusammen mit dem Juni 2017. Den Rekord hält der Juni 2003.
Intensive anhaltende Hitzeperioden über eine Woche seien in den letzten Jahrzehnten häufiger geworden, schreibt Meteoschweiz. Dies sei eines der «ganz klaren Signale der laufenden Klimaänderung».
Climate change is not some remote future threat. It made last week’s heatwave in Switzerland is low lying areas about 5-20 times more likely. (Tread)
Data from @meteoschweiz , preliminary analysis by @JoelZeder @erichfischer pic.twitter.com/hIPm8TDkFY— Reto Knutti ETH (@Knutti_ETH) July 2, 2019
Eine neue Studie von Forschern des World Weather Attribution Project haben die neuesten Daten der Hitzewelle nun für Frankreich genauer analysiert. Die Wissenschaftler, welche unter anderem an der Universität Oxford, aber auch an der ETH Zürich forschen, kamen zu folgenden Schlüssen: Die Klimaerwärmung macht Hitzewellen in Frankreich aber auch in ganz Europa mindestens fünf Mal wahrscheinlicher. Eine Hitzewelle, wie sie letzte Woche aufgetreten ist, kommt heute zehnmal häufiger vor als vor 100 Jahren. Ausserdem werden die Hitzewellen intensiver: Vor 100 Jahren wäre es letzte Woche um 4 Grad kühler gewesen.
Laut den Forschenden ist klar: Die Hitzewellen in Europa sind mit immer grösserer Wahrscheinlichkeit und immer stärker vom Klimawandel beeinflusst. Wie gross der Einfluss des menschengemachten Klimawandels konkret ist, bleibt allerdings schwierig zu beziffern. Denn dieser hängt auch von der jeweiligen Berechnungsmethode ab. Die aktuelle Studie ist zudem nicht peer-reviewed, also noch nicht von anderen Wissenschaftlern gegengelesen worden. Das Fazit aber bleibt: Der Schweizer Sommer wird heisser.