Zusammen mit dem Rheintaler Kunststoffspezialisten Svismold hat die HSR Hochschule für Technik Rapperswil die Produktion dieser Finnen revolutioniert, sodass mit Kohlefaser-Tapes verstärkte Surffinnen neu vollautomatisiert in der Schweiz produziert werden können.

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Der Surf-Equipment-Hersteller FCS verspricht Surferinnen und Surfern auf der ganzen Welt mit seiner neuen Surffinne H4 «ein beispielloses Mass an Kontrolle und Berechenbarkeit bei hohen Geschwindigkeiten». Möglich gemacht hat das die Firma Svismold aus dem Rheintal, die zusammen mit dem IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung ein neuartiges, integriertes Spritzgussverfahren für die Produktion der Finnen entwickelt hat.

Bisher wurden tapeverstärkte Finnen in aufwendiger Handarbeit in Asien hergestellt. Seit diesem Frühjahr produziert Svismold die Finnen in grosser Stückzahl im St.Galler Rheintal. Ein Roboter verbindet dabei die Kunststoffrahmen der Finnen vollautomatisch mit den Kohlefaser-Tapes. «Weil der neue Prozess automatisch stattfindet und keine Handarbeit mehr erfordert, konnte die Fehlerquote in der Produktion gesenkt werden», sagt Prof. Dr. Gion Andrea Barandun, der das Projekt seitens IWK geführt hat.

Mehrere Finnen in verschiedenen Farben in der ProduktionHSR

Neu ist die vollautomatische Fertigung der Finnen in der Schweiz.

Hohe Qualitätsanforderungen

Auf die niedrige Fehlerquote, die durch eine visuelle Fehlerkontrolle direkt während der Produktion sichergestellt wird, ist Svismold stolz. «Der Kunde wollte eine hohe Qualitätskonsistenz im Vergleich zu den bisherigen Verfahren. Aufgrund der hohen Genauigkeitsanforderungen war unser Ziel deshalb ein vollautomatisch hergestelltes Hightech-Produkt», sagt Svismold-Geschäftsführer Martin Rudolph.

0,2 Millimeter Kohlefaser für höchste Stabilität

Die Basis für das neue Produktionsverfahren lieferte ein von der Innosuisse gefördertes Projekt, das Svismold und das IWK 2017/2018 zusammen durchgeführt haben. Die darauf basierende, weitere Forschung hat das für die neue Finne verwendete Verfahren hervorgebracht. Jeweils zwei hauchdünne, nur 0,2 Millimeter dicke Kohlefaser-Tapes werden in Buchs von einem Roboter unzertrennlich mit den Kunststoffrahmen einer Finne verbunden. Diese dünnen Tapes erhöhen die Steifigkeit der Finnen um das Vier- bis Fünffache im Vergleich zu reinen Kunststoff-Finnen, was die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten deutlich erhöht.

Arbeitsplätze schaffen und erhalten

Das neu entwickelte Verfahren bietet jedoch noch mehr Potenzial. «Mit der neuen Technologie können wir viele Eigenschaften bei tapeverstärkten Kunststoffbauteilen direkt einstellen und so die Produkteigenschaften an die Kundenbedürfnisse anpassen», sagt Martin Rudolph. Im Rückblick bewertet er das gemeinsame Projekt mit dem IWK als vollen Erfolg: «Ohne die Unterstützung der Innosuisse und des IWK hätten wir das Produkt und das Verfahren nicht in dieser Geschwindigkeit entwickeln können.» Diese zielgerichtete Zusammenarbeit sei es auch, die sich Svismold beim Start des Projekts erhofft habe, so Rudolph weiter. Mit solchem Support für Entwicklung von Verfahren und Produkten, werde es der Schweizer Wirtschaft möglich, den Weltmarkt wettbewerbsfähig zu bedienen und Arbeitsplätze in der Schweiz zu schaffen und zu erhalten.

Dieser Beitrag stammt von der Hochschule für Technik Rapperswil. Er erschien erstmals im HSR-Magazin.
Kontakte zu den Projektverantwortlichen:
Prof. Dr. Gion Andrea Barandun, Institutspartner IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung.
Martin Rudolph, Geschäftsführer Svismold.

Hochschule Rapperswil HSR

Hier präsentiert die Hochschule für Technik Rapperswil HSR Geschichten aus der Forschung. Die Artikel erschienen vorab im HSR-Magazin.
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