Das musst du wissen

  • Der Goldschakal kommt von Osteuropa und dringt immer mehr in den Westen vor.
  • In der Schweiz wird das Tier, ein zierlicher Verwandter des Wolfs, seit 2011 immer wieder gesichtet.
  • Nun hat eine Wildtierkamera in Genf zum ersten Mal Videoaufnahmen des scheuen Tiers gemacht.

Neugierig nähert sich der Vierbeiner mit dem goldenen Fell und den dunklen Augen der Kamera – schnüffelt kurz daran und geht dann seines Weges. Unwissend, dass er gerade Geschichte geschrieben hat. Es ist nämlich der erste Goldschakal, der in der Schweiz von einer Videokamera eingefangen wurde. Die Szene wurde im Dezember in einem Wald bei Jussy im Kanton Genf aufgenommen und kürzlich veröffentlicht, nachdem Spezialisten das Tier eindeutig identifiziert haben.

Seltenes Video

In Genf hat eine Wildtierkamera im Dezember einen Goldschakal gefilmt

Der Goldschakal breitet sich zurzeit vom südöstlichen Balkan in Richtung Westen aus und tappt seit 2011 in der Schweiz immer wieder in die Fotofalle, Videos gab es aber bisher keine. Gemäss dem Genfer Département du territoire wurde bis jetzt praktisch kein Vertreter der Spezies so weit im Westen gesichtet. Das dürfte auch damit zu tun haben, dass der Goldschakal im 19. Jahrhundert fast ausgerottet worden wäre. Mittlerweile wurde er in mehreren Mitteleuropäischen Ländern unter Schutz gestellt und breitet sich deshalb langsam wieder aus.

So darf er in Deutschland und der Schweiz nicht gejagt werden. Im Januar 2016 erschoss ein Jäger im Kanton Graubünden versehentlich einen Goldschakal, weil er ihn mit einem Rotfuchs verwechselte. Er zeigte sich selbst an, als er seinen Irrtum bemerkt hatte.

Das scheue Tier, die einzige Schakal-Art in Europa, ist ein kleiner Verwandter des Wolfs, wird knapp ein Meter lang und ist mit acht bis zehn Kilogramm Gewicht deutlich leichter. Seinen Namen verdankt der Goldschakal seinem goldgelb schimmernden Fell. Sein Aussehen und Verhalten erinnern eher an einen Fuchs, weshalb er in der Schweiz oft nicht erkannt wird – selbst wenn ihn mal jemand sieht. Für den Menschen ist er absolut ungefährlich.

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