Das musst du wissen
- Meeresboden enthält kalkhaltige, fossile Ablagerungen, die viel über die Klimageschichte der Erde preisgeben könnten.
- Doch die Rückstände lösen sich immer schneller auf, zeigt eine neue Studie. Schuld ist menschengemachtes Kohlenstoffdioxid.
- Dieses dringt ins Meer und versauert das Wasser. Das führt dann dazu, dass sich die Gesteinsschichten auflösen.
Der Meeresboden ist wie ein Geschichtsbuch des Erdklimas. Denn das Sediment des Ozeans enthält Skelette und Schalen von Organismen, die vor Millionen von Jahren im Meer gelebt haben. Diese kalkhaltigen Bruchstücke enthalten Informationen über das Klima zu bestimmten Zeiten der Erdgeschichte. Doch diese Informationen könnten bald für immer ausgelöscht werden, berichten nun Erdwissenschaftler aus den USA und Kanada.
Grund dafür ist das menschengemachte Treibhausgas CO₂. Dieses dringt ins Meerwasser ein und löst sich dort auf. So kommt es zu einer Versauerung des Meeres, welche wiederum zum Beispiel Korallenriffe bedroht. Doch Ozeane haben einen Mechanismus, um diese Versauerung zu kompensieren: Das am Meeresgrund abgelagerte Kalziumcarbonat, welches eben auch die Informationen zur Klimageschichte enthält, löst sich auf. Dieser Prozess neutralisiert das CO₂. Dies geschehe immer schneller, schreiben die Forschenden, und das hauptsächlich wegen dem steigenden CO₂-Ausstoss. Am schlimmsten ist es im Nordatlantik, in dem 40 bis 100 Prozent der Sedimentauflösung auf menschengemachtes CO₂ zurückgehen.