Das musst du wissen
- Rund 9000 Menschen haben sich in den USA 2017 wegen Handys an Kopf und Hals verletzt.
- Dies zum Beispiel, wenn ihnen das Gerät aufs Gesicht gefallen ist oder sie seinetwegen abgelenkt waren.
- 1998 waren es noch etwa 500. Seit der Einführung von iPhone und Co. im Jahr 2007 steigt die Zahl rasant.
Kennst du das? Du liegst abends im Bett und scrollst noch durch deinen Twitter-Feed oder durch die Nachrichten-App deines Vertrauens. Plötzlich rutscht dir das Smartphone aus den Fingern und klatscht dir voll aufs Gesicht. Genau diese Situation ist der Fokus einer Studie, die Forschende der Rutgers New Jersey Medical School in den USA im Fachjournal JAMA Otolaryngology – Head & Neck Surgery publiziert haben.
Science-Check ✓
Studie: Head and Neck Injuries Associated With Cell Phone UseKommentarDies ist ein Kommentar der Autorin / des AutorsDass sich Leute verletzen, weil sie vom Handy abgelenkt sind, ist naheliegend. Die Studie untersucht nur Verletzungen an Kopf und Hals und lässt alle anderen Blessuren aussen vor. Ausserdem handelt es sich um eine Hochrechnung, die für die ganzen USA gelten soll.Mehr Infos zu dieser Studie...Untersucht haben die Wissenschaftler Kopf- und Halsverletzungen, die mit Handys zu tun haben. Dafür werteten sie Daten von etwa hundert Spitälern in den USA aus und rechneten diese auf nationale Verhältnisse hoch.
Ihre Berechnungen ergaben, dass in den USA zwischen 1998 und 2017 rund 76 000 Menschen wegen Verletzungen behandelt werden mussten, die mit Handys in Zusammenhang stehen. Während es 1998 noch 500 Fälle waren, waren es 2017 schätzungsweise etwa 9000. Rund die Hälfte davon waren «direkte mechanische Verletzungen». In diese Kategorie fallen Blessuren, in denen das Handy selbst den Schaden angerichtet hat. So zum Beispiel, wenn jemandem das Smartphone im Bett aus den Fingern rutscht und aufs Gesicht fällt.
Bei der anderen Hälfte der Fälle waren die Handys indirekt verantwortlich, indem sie die Verletzten ablenkten, beispielsweise beim Gehen oder Autofahren. In neunzig Fällen wurde das Augmented-Reality-Spiel Pokémon Go spezifisch erwähnt.
Die häufigsten Verletzungen im Zusammenhang mit Handys waren Schnitte, Schürfungen und Prellungen.
Das erste iPhone kam 2007 auf den Markt. In den Folgejahren produzierten Konkurrenten ihre eigenen Versionen von modernen Smartphones, so wie Samsung. Die Firma verkaufte ab 2009 das erste Samsung Galaxy. In diesen Jahren begannen die Verletzungen aufgrund von Handys anzusteigen.
Allerdings waren die meisten Blessuren nicht sehr ernst. So mussten nur gerade fünf Prozent der Patienten im Spital bleiben. Fast alle restlichen 95 Prozent konnten nach einer kurzen Behandlung – wenn überhaupt – wieder gehen.
Trotzdem: wie Boris Pashkover, Co-Autor der Studie, gegenüber The Verge sagt, ist die tatsächliche Zahl der Handy-Verletzungen deutlich höher: «Wenn jemand die Strasse entlang geht, stolpert und hinfällt, dann wird er nicht sagen