Michael Hotz für «Züriost», 26. Oktober 2018
Er gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten. Leonardo da Vinci war Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph. Das wohl bekannteste Bild der Welt, das Porträt der Mona Lisa, malte der Italiener, der vor 500 Jahren lebte. Von ihm stammt auch eine Brücke, die ohne Fixiermittel wie Dübel, Schrauben, Nägel oder Seile auskommt: die sogenannte Leonardo-Brücke.
Die selbsttragende Bogenkonstruktion war nun Thema der Videoreihe «Atlant & Arin», die in Zusammenarbeit mit dem Winterthurer Wissensmagazin higgs.ch produziert wird. Darin zeigt der Biologe und Kinderbuchautor Atlant Bieri mit seinem Sohn Arin spannende Experimente für Kinder zum selber nachmachen.
Die Balken ächzten und knarzten
Für die Dreharbeiten des fünften Videos trafen sich die Involvierten kürzlich beim Technorama. Dort bauten Arin Bieri und einige «Gspändli» die Leonardo-Brücke, unter der Anleitung von Atlant Bieri. 15 massive Holzbalken aus dem Baumarkt verwendete die Gruppe für die rund eineinhalb Meter hohe und etwa fünf Meter lange Konstruktion.
Einen Gastauftritt hatten der Technorama-Leiter Thorsten Künnemann und Marco Miranda, wissenschaftlicher Schauspieler beim Swiss Science Center. Die beiden bestiegen die Brücke als erste. Die Balken ächzten und knarzten gewaltig, doch Atlant Bieri beruhigte: «Das ist ein gutes Zeichen. Durch die Reibung wird die Brücke stabiler.» Er habe das Experiment schon in seinem Garten zuhause getestet, jedoch nur mit zwölf Holzlatten. Die Konstruktion hielt, also kletterten auch er und die Kinder die Balken hoch. Nach einem letzten Gruss in die Kameras war der Dreh zu Ende. Das Video dazu wird Ende November auf higgs.ch aufgeschaltet.
Urzeitkrebse weckten das Interesse
Der Experimentierkanal für das Wissenschaftsmagazin des Winterthurer Unternehmens Scitec-Media ist für Atlant Bieri nicht das erste Projekt auf diesem Gebiet. Der Biologe und Kinderbuchautor widmet sich seit einigen Jahren der Bildung für junges Publikum. «Seit 2013 besuche ich mit meinem Sohn regelmässig Schulklassen und führe kleine Experimente durch.» Besonders beliebt sei das Züchten von Salzkrebsen.
Atlant&Arin: Episode 3 – Salzkrebschen züchten
Die Urzeitkrebse, die früher als Beilage von Jugendzeitschriften verkauft wurden und in den USA als «Sea Monkeys» (zu Deutsch: Meeresaffen) bekannt sind, weckten auch beim mittlerweile achtjährigen Arin Bieri das Interesse am Experimentieren. «Als er jünger war, haben wir oft Flaschen mit Salzkrebsen gefüllt. Das hat ihn extrem fasziniert. Er nahm die Flaschen sogar mit ins Bett», erzählt Atlant Bieri.
Er selber hatte in seinem Kinderzimmer unter anderem einen Chemiebaukasten und ein Mikroskop. «Mein Reich sah aus wie ein Labor.» Dieses Lebensgefühl, also die kindliche Freude am Ausprobieren, wolle er mit seinen Projekten vermitteln.