Jedes Jahr sterben rund eine halbe Million Menschen an Malaria. Und die Bekämpfung der Krankheit wird schwieriger, denn die Erreger werden zunehmend resistent gegen bisher eingesetzte Medikamente. Nun haben Wissenschaftler der Universität Cambridge an unerwarteter Stelle eine vielversprechende Substanz gefunden: Ein Stoff, der in vielen Zahnpasten und Reinigungsmitteln enthalten ist, um Bakterien abzutöten. Das sogenannte Triclosan könnte offenbar auch bei Malaria helfen. Dies entdeckten die Forscher dank einem Laborroboter namens Eve, der über eine künstliche Intelligenz verfügt.

Zwar war aus Laborversuchen schon bekannt, dass Triclosan Malariaparasiten während des Ausbreitungsstadiums im Blut hemmt. Doch erst Eve fand heraus, dass Triclosan seine Wirkung gegen die Erreger auch anders entfalten kann – nämlich in einem früheren Entwicklungsstadium, in welchem sie sich zu Beginn einer Malariainfektion in der Leber vermehren. Die Substanz kann den Erreger also in mehreren Entwicklungsstadien angreifen. Dies sollte es den Parasiten erschweren, Resistenzen gegen Triclosan zu entwickeln, sagen die Forscher. Die Entdeckung sei der erste Schritt zur Entwicklung eines neuen Malariamedikaments.

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