Das musst du wissen

  • Mikroplastik findet sich mittlerweile fast überall auf unserem Planeten: im Wasser, in der Luft und in der Erde.
  • Die WHO gibt nun vorläufig Entwarnung: Es gibt keine Hinweise, dass Mikroplastik im Wasser die Gesundheit schädigt.
  • Es gibt aber nur sehr wenig Forschung zur Wirkung von Mikroplastik auf den Menschen.

Mikroplastik ist überall, im Meer, im Boden, in der Nahrung. Jüngst fanden Forscher sogar Mikroplastik in der Arktis, was darauf hindeutet, dass die Mini-Teilchen sogar durch die Luft getragen werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beurteilt nun Mikroplastik im Trinkwasser vorläufig als nicht gesundheitsgefährdend. Dies geht aus einem neuen Expertenbericht hervor, welchen die Organisation am Donnerstag veröffentlicht hat.

Die Aufnahme von Mikroplastik grösser als 150 Mikrometer in den menschlichen Körper, in diesem Fall über den menschlichen Darm, sei unwahrscheinlich. Kleinere Partikel im Nanobereich könnten eher aufgenommen werden, dazu gibt es aber kaum Daten. Deshalb fordert die WHO weitere Forschung zu den Gesundheitseffekten von Mikroplastik. Denn die Informationslage sei lückenhaft. «Wir müssen dringend mehr wissen über den Einfluss von Mikroplastik auf unsere Gesundheit, denn es ist überall – unser Trinkwasser eingeschlossen», sagt Maria Neira, Leiterin des Departements Öffentliche Gesundheit bei der WHO in einer Mitteilung.

Trotzdem fordert die WHO Massnahmen zur zusätzlichen Filterung des Abwassers. Dem Bericht zufolge könne durch eine solche Filterung 90 Prozent des Mikroplastiks sowie weitere gesundheitsschädliche Substanzen wie Chemikalien und mikrobielle Erreger aus dem Wasser entfernt werden. Dies bestätigen Zahlen des Kanton Zürichs: Durch Kläranlagen werden hier über 90 Prozent des Mikroplastiks aus dem Abwasser entfernt. In der Schweiz konnte Mikroplastik laut einem Bericht von 2016 in Gewässern, nicht aber im Grund- und Trinkwasser nachgewiesen werden.

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