Das musst du wissen

  • Neuste Befunde zeigen, dass sich der Neandertaler grösstenteils von Fleisch ernährte.
  • Im Vergleich dazu ging der moderne Mensch bereits fischen und ass auch Pflanzen.
  • Diese Flexibilität könnte dem modernen Menschen letztlich seinen Fortbestand gesichert haben.

Mehrere Tausend Jahre haben sich der moderne Mensch und der Neandertaler den Lebensraum geteilt. Sie lebten nicht nur nebeneinander, sondern hatten auch Sex – heute noch stammen ein bis vier Prozent unserer DNA vom Neandertaler. Trotzdem starben diese vor rund 40’000 Jahren endgültig aus. Doch warum hatte sich der aus Afrika stammende Homo sapiens gegen den europäischen Steinzeitmenschen durchgesetzt?

Rentiere und Pferde

Nach wie vor ist diese Frage nicht vollständig geklärt. Doch nun sind Forscher der Stanford University der Antwort etwas nähergekommen. Sie spekulieren darüber, dass die unflexible Ernährungsweise den Neandertalern zum Verhängnis wurde. Denn sie assen offenbar überwiegend Fleisch: nur etwa 20 Prozent ihrer Kost dürfte aus Pflanzen bestanden haben. Dies konnten Anthropologen aus Kollagenproben von Knochen und Zähnen ableiten. Sie untersuchten zwei Funde aus Frankreich und stellten an deren atomaren Zusammensetzung fest, dass die Neandertaler einen hohen Fleisch- oder Fischkonsum haben mussten. Hinweise auf Fisch fanden die Wissenschaftler allerdings keine.

Demnach ernährte sich der Neandertaler offenbar kaum von Wassertieren – dafür umso mehr vom Fleisch grosser Pflanzenfresser wie Rentieren und Pferden. Im Vergleich dazu ass der moderne Mensch zur selben Zeit bedeutend vielseitiger und ging auch schon auf Fischfang. Diese Flexibilität könnte dem Homo sapiens letztlich zu seinem Fortbestand verholfen haben. Denn seit er auf seinen steinzeitlichen Verwandten getroffen war, stand er mit ihm in direkter Nahrungskonkurrenz.

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