Das musst du wissen

  • Zitteraale haben im Körper elektrische Organe, mit denen sie ein elektrisches Feld und Stromschläge erzeugen können.
  • Bisher ging man davon aus, dass alle Zitteraale zur gleichen Art gehören – nun wurden zwei neue Arten entdeckt.
  • Forscher massen bei ihnen den stärksten Stromschlag der Tierwelt: Er hatte eine Spannung von 860 Volt.

Zitteraal ist nicht gleich Zitteraal, denn: Es gibt nicht nur eine, sondern gleich drei verschiedene Arten von elektrischen Aalen. Und ihre Stromstösse können sogar noch stärker sein als bisher angenommen. Dies hat eine Studie ergeben, die während den letzten sechs Jahren im Amazonasgebiet durchgeführt wurde. Ein internationales Forscherteam hat 107 elektrische Aale untersucht, ihre Stromschläge gemessen und die Resultate nun im Magazin «Nature Communications» publiziert.

Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass alle elektrischen Aale, auch Zitteraale genannt, der gleichen Art angehören: Electrophorus electricus. Aber Biologen und Zoologen haben nun mittels DNA-Analysen und anatomischen Untersuchungen festgestellt, dass es zwei weitere Arten gibt, die aber fast genau gleich aussehen wie die bekannte Art. Der Hauptunterschied liegt in der Kopfform – von Auge sind die Arten aber kaum unterscheidbar. Alle Arten leben im Nordosten des Amazonasbeckens in Suriname, Französisch-Guyana, Guyana und Brasilien. Sie bewegen sich pro Art in jeweils eigenen Gebieten – die sich aber überschneiden.

In diesen Gebieten haben die Forschenden elektrische Aale gefangen und untersucht. Auch Institutionen in Amerika und Europa haben ganze Tiere oder Gewebeproben beigesteuert. 107 Exemplare haben die Wissenschaftler untersucht und zudem ihre Stromschläge gemessen.

Zitteraale haben im Körper verschiedene elektrische Organe, mit denen sie ein elektrisches Feld erzeugen können. Mit ihnen geben sie Stromschläge ab, die sie auf der Jagd, zur Kommunikation und zur Verteidigung einsetzen. Doch die Studie zeigt: die Aal-Arten sind nicht nur anatomisch unterschiedlich gebaut sondern geben auch unterschiedlich starke Stromschläge ab. Bei einer Art erreicht die Spannung bis zu 860 Volt. Diese neue Art bekam denn auch den Namen Electrophorus voltai. Einen solche Spannung kann kein anderes Lebewesen erzeugen. Zum Vergleich: Eine Schweizer Steckdose liefert Strom mit 230 Volt. Doch wie gefährlich Strom ist, hängt nicht nur von der Spannung ab, die in Volt angegeben wird, sondern auch von der Stromstärke und der Dauer des Schlages. Die Stromschläge von Zitteraalen sind für Menschen zwar schmerzhaft, aber nicht tödlich.

Diesen Beitrag teilen
Unterstütze uns

regelmässige Spende