Das musst du wissen
- Das US-Verteidigungsministerium hat einen Laser entwickelt, der Menschen anhand ihres Herzschlags erkennt.
- Da der Herzschlag jedes Menschen einzigartig ist, können sie so Zielpersonen beinahe eindeutig identifizieren.
- Laut Forschenden des Massachusetts-Institut für Technologie (MIT) könnte der Laser auch in der Medizin Anwendung finde
Dein Herzschlag ist einzigartig. Und im Gegensatz zu deinen anderen unverwechselbaren Körpereigenschaften – wie deinem Fingerabdruck oder deiner Iris – auch aus einer gewissen Distanz erkennbar.
Diese Tatsache hat das US-Verteidigungsministerium genutzt, um einen Laser zu entwickeln, der ebendies tut: Herzschläge messen. Durch Kleidung hindurch und über eine Entfernung von bis zu 200 Metern. Wie die MIT Technology Review berichtet, gelingt dies mittels einer sogenannten Laser-Scanning-Vibrometrie, die vom Herzschlag auf der Haut verursachte Oberflächenbewegungen sowie Veränderungen des Infrarotslicht messen kann, die durch die Durchblutung verursacht werden. «Danach werden diese Infrarot-Lasersignale von einem von uns entwickelten Algorithmus zu einer eindeutigen Herzsignatur umgewandelt», sagt Steward Remaly von der Pentagon-Terrorismusbekämpfung im MIT-Bericht. «Unter guten Bedingungen erreichen wir damit eine Genauigkeit von 95 Prozent.»
Jedoch funktioniert die Jetson genannte Technologie noch nicht einwandfrei: Zwar kann sie die Bewegungen auf der Haut auch durch Hemden oder T-Shirts messen, jedoch nicht durch dickere Stoffe wie bei Jacken und Mänteln. Ebenso braucht Jetson rund eine halbe Minute, um die Signale korrekt aufzunehmen. Die Zielperson dürfte sich also während dieser Zeit nicht bewegen. «Deshalb wird Jetson voraussichtlich gemeinsam mit anderen Identifikationsmöglichkeiten wie der Gesichtserkennung genutzt», wird Remaly weiter zitiert. Zumal für den Einsatz der Technologie sowieso erst eine Datenbank verschiedener Herzsignaturen von Zielpersonen nötig wäre.
Längerfristig könnte diese Technologie nach Ansicht der Forschenden auch weitere Anwendungsmöglichkeiten finden. Beispielsweise könnte ein Arzt aus der Ferne nach Herzrhythmusstörungen und anderen Erkrankungen suchen. Ebenso möglich wäre, dass Krankenhäuser den Zustand von Patienten überwachen könnten, ohne sie an Maschinen anschliessen zu müssen.