Das musst du wissen

  • Wuhan gilt als Ausgangspunkt der Corona-Epidemie. Sie und weitere Städte Chinas wurden einer Quarantäne unterworfen.
  • Anfang Februar haben insgesamt 59 Fluggesellschaften den Reiseverkehr von und nach China eingestellt.
  • Solche Reiseverbote vermögen die Ausbreitung zwar etwas zu verlangsamen, aber nicht aufzuhalten, zeigt eine neue Studie.

In Wuhan, der Ursprungsstadt des Virus SARS-CoV-2, aber auch in stark betroffenen Städten ausserhalb Chinas – zum Beispiel im italienischen Cremona – wurden strenge Quarantänemassnahmen durchgesetzt. Inwieweit solche Reisebeschränkungen die Ausbreitung der Krankheit Covid-19 einzudämmen vermögen, hat nun ein Forschungsteam um Matteo Chinazzi von der Northeastern University in Boston (USA) mittels eines globalen Krankheitsübertragungsmodells untersucht. Die Studie wurde am Freitag, 6. März, in der Zeitschrift Science publiziert.
_____________

📬 Das Neuste und Wichtigste aus der Wissenschaft, jeden Dienstag und Donnerstag per E-Mail:
Abonniere hier unseren Newsletter! ✉️

_____________

«Wir können zeigen, dass die Reisebeschränkungen für die von Covid-19 betroffenen Gebiete nur geringe Auswirkungen haben», sagen die Forschenden in einer Medienmitteilung.

Ihre Arbeit zeigt, dass das am 23. Januar 2020 in Wuhan eingeführte Reiseverbot das Fortschreiten der Epidemie auf dem gesamten chinesischen Festland um drei bis fünf Tage verzögen konnte – ein bescheidener Effekt. Der Grund dafür war, dass sich das Virus zum Zeitpunkt des Reiseverbotes bereits in viele andere chinesische Städte ausgebreitet hatte. Immerhin konnte das Reiseverbot erreichen, dass bis zum 31. Januar auf dem chinesischen Festland um die zehn Prozent weniger Ansteckungen auftraten.

Auch als ab Anfang Februar insgesamt 59 Fluggesellschaften die Flüge von und nach China einstellten, hat dies zunächst dazu beigetragen, die Ausbreitung der Krankheit in andere Teile der Welt zu verlangsamen. Aber es war bereits eine genügend grosse Anzahl infizierter Personen international unterwegs, ohne entdeckt zu werden. Dadurch nahm nach zwei bis drei Wochen die Zahl der Fälle im Ausland rapide zu.
Am besten lasse sich gemäss den Studienautoren die Epidemie eindämmen mittels Interventionen im öffentlichen Gesundheitswesen und Verhaltensänderungen, die die Übertragbarkeit der Krankheit reduzieren. Konkret: Früherkennung, Isolierung und Händewaschen.

Diesen Beitrag teilen
Unterstütze uns

regelmässige Spende