Das musst du wissen
- In Südostasien hat sich ein Malaria-Parasit etabliert, bei dem die Standardbehandlung nicht wirkt.
- Er tauchte 2013 in Kambodscha auf und hat sich mittlerweile nach Laos, Vietnam und Thailand ausgebreitet.
- Forschende befürchten, dass sich der Erreger nach Afrika ausbreiten könnte, wo 92 Prozent der Malaria-Fälle auftreten.
Wer an Malaria erkrankt, wird üblicherweise mit den Medikamenten Artemisinin und Piperaquin behandelt. Doch bei vielen Patienten in Südostasien bringt das nichts – denn dort verbreitet sich ein Malaria-Parasit, der Resistenzen gegen die Behandlung entwickelt hat.
Der Erreger Plasmodium falciparum ist erstmals 2013 in Kambodscha entdeckt worden und hat seinen Weg nach Vietnam, Laos und Thailand gemacht, berichten Forschende der Universität Oxford im Fachblatt Lancet Infectous Diseases. «Er hat sich aggressiv ausgebreitet, lokale Malaria-Parasiten verdrängt und ist zum dominanten Stamm in der Region geworden», sagt Studien-Autor Roberto Amato laut einer Mitteilung.
In einer klinischen Studie stellte das Team fest, dass die Hälfte der Patienten aus Laos, Vietnam und Kambodscha nicht auf die Standard-Behandlung reagieren, in Teilen von Thailand sogar bis zu 85 Prozent.
In einer weiteren Studie zeichneten Forschende den Weg der Mutation nach. Dazu untersuchten sie das Erbgut des Erregers in mehr als 1600 Proben aus allen vier Ländern. Ausser in Laos kam die Resistenz bei mindestens der Hälfte vor, in Thailand und Vietnam sogar bei 80 Prozent.
Ihre Sorge ist nun, dass die tödliche Expansion noch lange nicht zu Ende ist. Studienleiter Olivo Miotto sagt laut Mitteilung: «Der resistente Stamm kann in neue Gebiete eindringen, was die furchterregende Aussicht eröffnet, dass er sich nach Afrika ausbreitet, wo die meisten Malaria-Fälle auftreten.»