Die einen stehen freiwillig und putzmunter früh auf – die Lerchen. Anders die Eulen: Sie schaffen es morgens kaum aus den Federn, bleiben dafür aber bis spät in die Nacht hinein fit. Nun zeigt sich, dass diese Menschen häufiger unter gesundheitlichen Problemen leiden.

Dies hat ein Team aus britischen und amerikanischen Neurologen herausgefunden. Die Forscher befragten fast eine halbe Million Briten zwischen 38 und 72 Jahren zu ihrem bevorzugten Tag-Nacht-Rhythmus. Gut ein Drittel von ihnen bezeichnete sich als Frühaufsteher und ein Zehntel als definitiven Nachtmenschen. Die restlichen Befragten sahen sich irgendwo dazwischen. Die Antworten glichen die Forschenden mit Informationen aus der britischen Biobank ab, in welcher Freiwillige ihre medizinischen Daten der Forschung zur Verfügung stellen. Resultat: Wer gerne sehr spät zu Bett geht, leidet eher unter Diabetes oder psychologischen und neurologischen Krankheiten. Auch ermittelten die Forschenden, welche Studienteilnehmer innerhalb der nächsten sechseinhalb Jahre starben. Und tatsächlich: Nachteulen wiesen verglichen mit Lerchen ein zehn Prozent höheres Sterberisiko auf.

Wie genau aber erhöhte Sterblichkeit und Nachtschwärmerei zusammenhängen, konnten die Neurologen nicht abschliessend klären. Dass das Studienresultat durch schwere Krankheiten der Probanden verfälscht wird, haben die Studienautoren ausgeschlossen. Möglich wäre hingegen, dass Nachtmenschen öfters zu unregelmässigen Zeiten essen, weniger Sport treiben oder generell schlechter schlafen. In einer weiteren Studie wollen die Forscher nun herausfinden, ob Nachteulen ihren Rhythmus durch spezielle Trainings anpassen können – und ob sich dadurch ihr Gesundheitszustand verbessert.

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