Das musst du wissen

  • Neben Intelligenz und Fleiss ist ein weiterer Faktor wichtig für gute schulische Leistungen: emotionale Intelligenz.
  • Dabei spielt das Alter keine Rolle – emotionale Intelligenz korreliert auf allen Schulstufen mit besserer Leistung.
  • Menschen mit einer hohen emotionalen Intelligenz können Gefühle besser erkennen, verstehen und managen.

Was einige Gefühlsduselei nennen, kann tatsächlich zu besserer Leistung führen. Denn: Wer Gefühle versteht und mit ihnen umgehen kann, schneidet in der Schule besser ab. Dies zeigt eine Studie, die Forschende der American Psychological Association in der Fachzeitschrift Psychological Bulletin veröffentlicht haben.

Science-Check ✓

Studie: Emotional Intelligence Predicts Academic Performance: A Meta-AnalysisKommentarDies ist ein Kommentar der Autorin / des AutorsDie Metaanalyse analysierte 158 Studien und ist dadurch sehr breit abgestützt.Trotzdem kann man nicht von einer Kausalität ausgehen – zu beobachten ist lediglich die Korrelation. Die Autoren machen das aber in der Studie selbst klar. Die Daten beruhen in den meisten Fällen auf (Selbst-)Aussagen von Schülern oder Betreuern und sind dementsprechend mit Vorsicht zu geniessen.Mehr Infos zu dieser Studie...

Die Forschenden analysierten 158 Studien, welche sich um emotionale Intelligenz drehten und zwischen 1998 und 2019 publiziert wurden. Diese beruhen auf Daten von 42 000 Studenten und Studentinnen aus 27 Ländern. Emotional intelligente Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie besser mit ihren und fremden Gefühlen umgehen können. Gemessen wird die emotionale Intelligenz häufig durch Selbstaussagen oder Fremd-Beobachtungen.

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Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben herausgefunden: wer über eine höhere emotionale Intelligenz verfügt, hat auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, gute Noten zu schreiben. Und dies gilt über alle Altersstufen hinweg – egal ob in der Primarschule oder im Gymnasium.

Wie Co-Autorin Carolyn MacCann in einer Mitteilung schreibt, gibt es dafür drei mögliche Gründe: Erstens könnten emotional intelligente Menschen besser mit negativen Gefühlen, also Ängsten, Sorgen, Langeweile oder Enttäuschung, umgehen. Diese Emotionen könnten die schulische Leistung beeinflussen. Zweitens seien diese Leute besser darin, Beziehungen zu Lehrpersonen und Mitschülern aufzubauen. Und drittens können sich die erforderlichen Fähigkeiten für emotionale Intelligenz und jene für den Schulstoff überschneiden. Zum Beispiel dann, wenn es im Literatur- oder Geschichtsunterricht darum geht, die Gefühle oder Handlungen einer Person zu verstehen.

Allerdings schreiben die Autorinnen und Autoren selbst, dass emotionale Intelligenz nicht zwangsmässig der Grund für die bessere akademische Leistung sein muss. Wichtige Faktoren sind laut Studienautoren auch die kognitive Intelligenz sowie eine gewissenhafte Persönlichkeit.

Die Studie zeigt nur einen Zusammenhang auf, keine Kausalität. Nichtsdestotrotz weisen die Forschenden auf die Wichtigkeit von emotionaler Intelligenz hin: «Es reicht nicht, schlau und fleissig zu sein – um einen weiteren Vorteil zu haben, müssen Schülerinnen und Schüler in der Schule Emotionen verstehen und handhaben können.»

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