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Warum der Glaube gegen eine Infektion schütze, begründet Weihbischof Marian Eleganti in seinem YouTube-Video.
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«Die Priester, die Bischöfe segnen das Wasser, heiligen die Elemente und bitten, dass diese uns Heil und Segen bringen und nicht Unheil. Wie können da die Becken leer bleiben?»
Eigentlich ist viel mehr verwunderlich, dass die Weihwasserbecken nicht von Gesetzes wegen immer leer sind. Eine wissenschaftliche Publikation nennt diese Wässerchen nämlich «eine Quelle von Pathogenen». Bei Untersuchung in Spanien hat man darin 37 verschiedene Bakterienarten gefunden – 30 davon sind bekannte Krankheitserreger wie Coliforme, Enterobacteriaceae und so weiter.
«Also ich kann das in meinem Herzen nicht nachvollziehen.»
Ja, das hat eben mit Mikrobiologie zu tun. Aber der Weihbischof hat es ohnehin nicht so mit diesem Fach. Und darum versteht er auch nicht, warum er den Gläubigen keine Hostien mehr auf die Zunge legen soll.
«Wie kann ich mir von der heiligen Kommunion Unheil, Kontamination und Ansteckung erwarten?»
Weil das Virus von Mensch zu Mensch via Tröpfcheninfektion oder Händedruck übertragen wird. Das zeigt sich an den Ausbrüchen nach Après-Ski-Partys im österreichischen Ischgl, beim Fussballspiel in Mailand und am Karneval im Kreis Heinsberg in Deutschland.
«Ich glaube an diese übernatürliche Kraft.»
Ach, stimmt. Da waren alles ziemlich heidnische Angelegenheiten.
Aber in Südkorea ging die Epidemie von einer Glaubensgemeinschaft aus.
«Also ich kann das in meinem Herzen nicht nachvollziehen.»
Okay, das war eine Sekte. Aber in Holland sind christliche Gottesdienste die Hot Spots der Epidemie. Die meisten Fälle pro Einwohner treten im sogenannten Bible Belt auf. Das ist die Region wo viele strenggläubige Protestanten wohnen, die sich ihre Kirchbesuche nicht verbieten lassen wollen.
«Ich glaube an diese übernatürliche Kraft.»
An einer Epidemie ist nichts Übernatürliches, das sind Naturgesetze – Infektiosität, Latenzzeit, Inkubationszeit und so. Da hilft nicht Glaube dagegen, sondern eine intelligente Seuchenabwehr.
«Ich erwarte Wunder.»
Gegen das Virus hilft nicht Glaube, sondern Hygiene: vor allem Händewaschen und Abstandhalten. Vielleicht einmal eine Impfung. Der Glaube kann allenfalls helfen, angesichts der Pandemie nicht in Panik zu geraten oder trotz Krankheit Trost zu finden. Denn – und das ist fast schon ein biblisches Schlusswort – vor dem Virus sind alle Menschen gleich.