Was bedeutete es für das Klima, wenn wir alle zu Vegetariern würden? Das haben englische Forscher berechnet. Dazu haben sie 63 verschiedene Studien zu diesem Thema analysiert. Demnach stiesse eine rein vegetarische Gesellschaft rund 30 Prozent weniger Klimagase aus, beanspruchte 50 Prozent weniger Land und verbrauchte 40 Prozent weniger Wasser. Der zusätzliche Verzicht auf Milchprodukte und Eier brächte sogar noch mehr Einsparungen. Doch auch Fleischesser können überraschend viel für die Umwelt tun, wie die Studie zeigt.

So hat bereits der blosse Verzicht auf Rindfleisch zwei Drittel des Effekts, den Vegetarier für die Umwelt erreichen. Denn: «Rinder sind keine effizienten Verwerter», sagt Matthias Stucki von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. «Das bedeutet, die Tiere fressen selbst viel mehr Kalorien, als sie später in Form von Fleisch liefern», so der Umweltforscher. Ausserdem entsteht in den Mägen der Rinder bei der Verdauung Methan. Und das ist 28 Mal schädlicher fürs Klima als Kohlendioxid, das bei der Verbrennung von Erdöl, Gas und Kohle freigesetzt wird.

Tiere besser nutzen

Bedeutend umweltfreundlicher ist es also, seinen Fleischbedarf nur noch mit Poulet und Schwein zu decken. Allerdings müssten dann deutlich mehr Tiere geschlachtet werden, gibt Stucki zu bedenken. «Deshalb ist es wichtig, die Nutztiere gleichzeitig besser zu verwerten», sagt er. Das ist beispielsweise der Fall, wenn man auch ihre Innereien isst. Oder wenn ein Tier mehrfach genutzt wird. Teilweise geschieht das schon mit Tieren, die zuvor Eier oder Milch produzierten. Deren Fleisch ist häufig in Hackfleisch und Würsten enthalten. Wer also die Umwelt schonen will, gönnt sich Cervelat statt Filet.

Die Erstversion dieses Beitrags erschien am 9. Dezember 2016.
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