Das musst du wissen

  • Eine neue Methode könnte in Zukunft verhindern, dass das Immunsystem transplantierte Organe angreift.
  • Hierfür müssen behandelte Blutzellen des Spenders vor und nach der Operation dem Patienten eingespritzt werden.
  • Die Methode wurde bisher nur im Tierversuch getestet – und sie kann nur angewendet werden, wenn der Spender noch lebt.

Organtransplantationen gehen mit einer Abwehrreaktion des Körpers einher: Das Immunsystem greift das neue Organ an. Bei rund 50 Prozent der Patienten kommt es zu dieser Abstossungsreaktion. Deshalb müssen Patienten nach einer Transplantation einen Cocktail an Medikamenten einnehmen, der die Reaktion des Immunsystem unterdrückt. Diese sogenannten Immunsuppressiva sind nicht unproblematisch: Das Tumorrisiko wird durch die Unterdrückung des Immunsystems auf das Dreifache erhöht und es besteht die Gefahr von Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und langsamen Nierenversagen.

Die Forschung versucht deshalb, das Immunsystem so zu trainieren, dass das Organ angenommen wird. Forschende haben nun in einem Tierversuch eine neue Methode an fünf Rhesusaffen erprobt, denen Zellen der Bauchspeicheldrüse transplantiert wurden. Diese Transplantation kann Diabetikern des Typs 1 helfen, wieder eigenes Insulin zu produzieren. Sie wird aber selten durchgeführt, da nach dieser Transplantation ein Leben lang Immunsuppressiva genommen werden müssen.

Bernhard J. Hering von der Universität Minnesota und seine Kollegen injizierten den tierischen Patienten eine Woche vor der Transplantation sowie einen Tag danach behandelte Blut-Zellen des Spenders. Dies mit dem Ziel, das Immunsystem an die fremden Zellen zu gewöhnen.

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Das Resultat: Auch nachdem die Immunsuppressiva nach drei Wochen abgesetzt wurden, setzte keine Abwehrreaktion ein. Die transplantierten Zellen in der Bauchspeicheldrüse funktionierten zudem einwandfrei. Die Bauchspeicheldrüse blieb bei einem Affen zwei Jahre lang gesund, bei den anderen ein Jahr lang – danach endete das Experiment mit dem kontrollierten Tod der Tiere.

Der Nachteil dieser Methode ist, dass sie nur bei Transplantationen angewendet werden kann, bei denen der Spender noch lebt. Vor allem Transplantationen von Nieren, Leber und Zellen von Bauchspeicheldrüsen könnten so massiv erleichtert werden. Die Forschung befindet sich noch im Anfangsstadium – ob sich die Resultate auch auf den Menschen übertragen lassen, wird sich zeigen müssen.

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