Das musst du wissen
- Beim Einschlafen sinkt unsere Körpertemperatur um ein halbes bis ein Grad Celsius ab.
- Ist es in der Umgebung, etwa während einer Tropennacht, zu warm, gelingt das schlechter.
- Überraschenderweise hilft ein warmes und kein kaltes Bad, um den Körper abzukühlen.
Die Tessiner und Romands haben eine Tropennacht hinter sich und auch die Deutschschweizer werden sie diese Woche laut SRF Meteo wohl noch erleben.
Im #Tessin und am #Genfersee gab es diese Nacht eine #Tropennacht. Diese Woche gibts das auch in der Deutschschweiz. Vor allem in Hanglagen und in den Städten. #Wärmeinsel #SchwiizSchwitzt🇨🇭 ^gf pic.twitter.com/r9vo39jJbZ
— SRF Meteo (@srfmeteo) July 22, 2019
In einer solchen Nacht bleiben die Temperaturen immer über 20 Grad Celsius. Das belastet unseren Organismus. Denn während der Nachtruhe fahren wir unsere Körpertemperatur um ein halbes bis ein Grad herunter. Dies verhindern zu hohe Aussentemperaturen – das Einschlafen fällt uns schwerer, wir wälzen uns im Bett.
Das geht nicht nur uns Menschen so. Bei allen Säugetieren – egal ob nacht- oder tagaktiv – sinken Kernkörper- und Gehirntemperatur beim Einschlafen. Warum, ist noch nicht wissenschaftlich geklärt. Klar aber ist, dass man nicht einfach Gehirn und Körper abkühlen kann, um schneller einzuschlafen, schreiben britische Schlafforscher in einem kürzlich erschienenen Forschungsüberblick.
Vielmehr sollte man sich erst einmal aufwärmen. Das hört sich widersprüchlich an. Doch, dass dieser «Warm Bath Effect» funktioniert, weiss die Wissenschaft schon seit 1985. Wenn Probanden vier Stunden vor dem Einschlafen ein warmes Bad nahmen, so verkürzte sich deren Einschlafzeit und sie schliefen tiefer. Die Wärme führt dazu, dass sich Blutgefässe erweitern. Und diese Gefässerweiterung ist für die Abnahme der Gehirn- und Kernkörpertemperatur verantwortlich. Der genaue Mechanismus dahinter, wird noch erforscht.
Damit diese Abkühlung auch wirklich stattfinden kann, ist eine Raumtemperatur von 19 bis 21 Grad Celsius optimal. So entsteht auch während des Einschlafens ein Mikroklima – also ein Bereich, der unsere Haut direkt umgibt – von 31 bis 35 Grad Celsius.
Tipps und Tricks für einen erholsamen Schlaf in der Tropennacht
1. Lauwarm duschen
Eine erfrischende, kalte Dusche vor dem Zubettgehen oder mitten in der heissen Nacht mag zwar verlockend klingen. Allerdings ziehen sich dann die Blutgefässe und Poren zusammen und der Körper kann seine Wärme noch schlechter abtransportieren und seine Kerntemperatur schlechter absenken. Lieber lauwarm duschen – oder eben: baden.
2. Trinken, aber nicht eiskalt!
Viel trinken – das ist klar. Aber das Wasser sollte Zimmertemperatur haben. Eiskalte Getränke verhindern – wie beim Duschen – dass sich die Blutgefässe im Körper erweitern und so das Einschlafen begünstigen können.
3. Nicht nackt, sondern leicht bekleidet schlafen
Heisse Nächte laden zum Schlummern im Eva- und Adamskostüm ein. Doch wenn man im Schlaf schwitzt, ist leichte Kleidung gut, denn sie saugt den Schweiss auf. Nackt, mit feuchter Haut können wir uns leicht verkühlen. Denn im Tiefschlaf kann der Körper seine Temperatur nicht mehr so gut unter Kontrolle halten. Die Kleidung sollte aus Baumwolle oder Leinen sein.
4. Bestimmte Körperstellen kühlen
Ist es dennoch zu heiss, hilft es, Eiswasser in eine Wärmeflasche zu füllen und diese auf Arme und Beine zu legen. Oder ein Kühlbeutel auf die Stirn. Das kann dabei helfen, den Bereich, der unsere Haut direkt umgibt auf optimaler Temperatur zu halten. Mit einer Sprayflasche kann man kühlenden Nebel machen.
5. Ab ins Eisfach
Bettlaken, Kissenhüllen und Decken kann man vor dem Zubettgehen für eine halbe Stunde ins Eisfach legen. Das sorgt 30 bis 40 Minuten lang für eine kühle Schlafstätte – genügend Zeit, um einzuschlafen.
6. Selbstgebastelte Klimaanlage
Wenn die Umgebungstemperatur einfach zu heiss ist, kann man sie kühlen. Zum Beispiel, indem man einen Ventilator vor eine Schüssel mit Eis stellt. Oder nasse Handtücher aufhängt, während man mit offenen Fenstern und Türen für einen leichten Luftzug sorgt. Dass erhöht die Luftfeuchtigkeit und durch das Verdunsten des Wassers wird der Umgebung ein wenig Wärme entzogen. Aber aufpassen, dass Ventilator und Luftzug nicht direkt auf die schlafende Person ausgerichtet sind. Sonst drohen Verspannung oder Verkühlung.