Das musst du wissen
- In der Wissenschaft gibt es viele Begriffe, die in der Gebärdensprache nicht existieren.
- Ein gehörloser Student hat nun über 100 Begriffe erfunden, die in Grossbritannien offiziell anerkannt wurden.
- Sie haben sich im Land verbreitet und erleichtern gehörlosen Forschern und Studenten das Leben.
Als Liam Mcmulkin 2015 sein Studium der Biowissenschaften an der Universität im schottischen Dundee beginnt, steht er vor einer Herkulesaufgabe. Denn Liam ist seit seiner Geburt gehörlos. Die Vorlesungen werden für ihn in die Gebärdensprache übersetzt. «Einem Dolmetscher eine Stunde lang zu folgen ist sehr anstrengend», sagt der gehörlose Student zu BBC.
Am schlimmsten sind die wissenschaftlichen Begriffe, für die es keine Gebärden gibt – Desoxyribonukleotide zum Beispiel. Diese zum Teil langen Wörter muss der Dolmetscher mit dem Fingeralphabet buchstabieren, was zusätzliche Konzentration erfordert.
Liam hat eine Idee: Er beginnt, neue Gebärden für wissenschaftliche Wörter zu erfinden. Innerhalb von zwei Monaten hat er mehr als hundert zusammen, die nun offiziell als britische Gebärdensprache anerkannt sind und im ganzen Land verwendet werden.
«Ich glaube, für künftige gehörlose Studenten wird es einfacher werden», sagt Liam. «Ich bin glücklich und stolz.»