Zur Zeit der Dinosaurier gab es eine ganze Gruppe von Vögeln, die – anders als heutige Federviecher – mit Zähnen ausgestattet waren: Die sogenannten Enantiornithes. Einen speziellen Vertreter dieser Art entdeckten Paläontologen der Universität Manchester nun in Spanien, ein winziges, versteinertes Exemplar, das vor 127 Millionen Jahren schlüpfte und kurze Zeit danach starb. Mit nur fünf Zentimetern Grösse ist der Urvogel einer der kleinsten, der je gefunden wurde.

Raúl Martín

Künstlerische Darstellung des winzigen Urvogels.

Die Wissenschaftler analysierten das Skelett des Kükens und erhielten dadurch einen Einblick in die frühe Entwicklungsphase der Vogelart. So fanden sie beispielsweise heraus, dass das Brustbein des Vögelchens noch aus Knorpel bestand. Es war also zu seinen Lebzeiten noch zu jung, um fliegen zu können. Deshalb vermuten die Forscher, dass das Tierchen ein Nesthocker war und sich noch von seinen Eltern versorgen liess. Ganz sicher könnten sich die Wissenschaftler jedoch nicht sein, schreiben sie im Fachblatt «Nature Communications». Sie gehen davon aus, dass es schon zur Zeit der Urvögel beide Strategien gab – so wie es auch heute Nestflüchter und Nesthocker gibt.

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