Von Natur aus handeln die meisten Menschen eher egoistisch, anstatt mit anderen zusammenzuarbeiten. Das haben spanische Forscher in einer Studie herausgefunden. Sie liessen rund 540 Menschen jeweils in Zweiergruppen am Computer spielen. Bei jeder Aufgabe mussten sich die Teilnehmer entscheiden, ob sie mit dem Gegenüber kooperieren oder nur auf ihren eigenen Vorteil schauen. Dabei wussten sie nicht, wie sich der andere entscheiden würde. Beim Kooperieren winkte zwar ein höherer Geldgewinn, aber das Risiko, ganz leer auszugehen, war auch grösser – dann nämlich, wenn der andere sich gegen die Zusammenarbeit entschied.

Resultat: Anhand ihrer Verhaltensweisen liessen sich die Spieler in vier Persönlichkeitstypen einteilen. 20 Prozent von ihnen – die Vertrauenden – waren immer bereit zu kooperieren, egal, wie hoch das Risiko war zu verlieren. Die anderen waren nicht auf Zusammenarbeit aus. 30 Prozent gehörten gar zum Typ Neider: Ihnen war die Höhe ihres Gewinns egal. Hauptsache, sie gewannen mehr als ihr Gegenüber.

Im realen Leben jedoch beeinflusse nicht nur die Persönlichkeit die Entscheidungen eines Menschen, so die Wirtschaftspsychologin Anne Herrmann von der Fachhochschule Nordwestschweiz: «Im Berufsleben beispielsweise ist uns langfristig eine gute Beziehung mit Kollegen wichtig.» Dafür seien viele Menschen bereit zu kooperieren.

Die Erstversion dieses Beitrags erschien am 28. Oktober 2016.
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