Das musst du wissen
- In Fischernetzen verfangen sich immer auch Tiere, welche die Fischer gar nicht wollen, der Beifang.
- LED-Lichter an den Fischernetzen reduzierten die Menge an Beifang bei peruanischen Kleinfischereien stark.
- Und trotz Beifang-Reduktion konnten die Fischer immer noch gleich viel Fisch fangen.
Fischer können nicht steuern, was sich in ihren Netzen alles verfängt. Doch wegen der Netze sind einige Tiere sogar vom Aussterben bedroht, etwa Schildkröten oder kleine Wale. Um das zu verhindern, können sogenannte Pinger eingesetzt werden, die Töne von sich geben. Oder aber Lichter, wie eine Studie der Universität Exeter zeigt, die im Fachjournal Biological Conservation veröffentlich worden ist.
Science-Check ✓
Studie: An illuminating idea to reduce bycatch in the Peruvian small-scale gillnet fisheryKommentarDies ist ein Kommentar der Autorin / des AutorsVorherige Studien weisen bereits darauf hin, dass an Fischernetzen befestigte Lichter helfen könnten, Beifang zu reduzieren. Die Studienautoren liefern hier aber keine Erklärung, wieso genau der Beifang sinkt, nicht aber der «gewünschte» Fang.Mehr Infos zu dieser Studie...Die Forschenden befestigten LED-Lichter am oberen Rand von Fischernetzen von Kleinfischereien in Peru. Pro Licht-Netz gab es bei jedem Versuch ein Kontrollnetz, das zweihundert Meter entfernt ohne Lichter ins Wasser gelassen wurde. So konnten die Biologinnen und Biologen einen direkten Vergleich ziehen. Und siehe da: In den Netzen mit LED-Lampen verfingen sich mehr als zwei Drittel weniger Meeresschildkröten und kleine Wale. Die Anzahl Meeresvögel, die in den Netzen landete, Albatrosse, Schwalben und Pinguine, ging gar um 84 Prozent zurück. Und das alles ohne einen Rückgang in der Ausbeute. Die gewünschten Fische landeten also noch gleich zuverlässig im Netz.
Alessandra Bielli @UniofExeter published a study demonstrating how attaching LED lights to #fishing gear in a #Peruvian fishery has helped to reduce #byctach of dolphins and sea turtles by up to 66%! 🐬🐢
👉https://t.co/PaY9aitpBg@Prodelphinus @BrendanGodley
📽️@Prodelphinus pic.twitter.com/Xgacq1TgUn— ExeterMarine (@ExeterMarine) December 6, 2019
Verschiedene Tiere nehmen Licht anders wahr. Eine frühere Studie hat darauf verwiesen, dass Meeresschildkröten und Fische andere Wellenlängen sehen, wodurch mit spezifischem Licht gesteuert werden könnte, welche Tiere darauf reagieren sollen.
Das ist besonders vielversprechend, denn bisherige Methoden wie die oben genannten Pinger sind meist auf eine Zielgruppe ausgerichtet, also beispielsweise Wale. Die LED-Lichter in Abständen von zehn Metern nützen aber Schildkröten, Walen und Wasservögeln gleichzeitig, ohne die erwünschten Fische abzuschrecken.
«Diese dramatische Beifang-Reduktion zeigt, wie diese einfache, relativ günstige Methode diesen Spezies helfen und Fischern erlauben könnte, nachhaltiger zu fischen», schreibt Co-Autor Jeffrey Mangel in einer Mitteilung.