Das musst du wissen
- Magerwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Schweiz, und es gibt wieder mehr von ihnen als vor 15 Jahren.
- Ein Monitoring zeigt aber: Sie kommen trotzdem nur auf 10 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen vor.
- Damit sie auch auf Agrarland besser gedeihen, muss der für sie gewählte Boden bereits nährstoffarm sein.
Magerwiesen zeichnen sich nicht etwa durch magere Vielfalt aus, im Gegenteil: Sie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Schweiz. Auf einem Quadratmeter können gemäss dem Verein Naturnetz über 50 Pflanzenarten vorkommen. Ihr Name kommt vielmehr davon, dass sie auf nährstoffarmen Böden wachsen. Fettwiesen dagegen wachsen auf Böden, die dank Düngung nährstoffreich sind. Sie können mehr oder weniger artenreich sein.
Magerwiesen sind schützenswert, deswegen hat der Bund Ziele festgelegt, um ihnen auf landwirtschaftlichen Flächen mehr Chancen zu geben. Fachleute von Agroscope erheben nun im Monitoring-Programm «Arten und Lebensräume Landwirtschaft», wie gut das klappt. Sie tun dies in einem fünfjährigen Zyklus auf 170 landwirtschaftlichen Flächen in der ganzen Schweiz. Aktuell liegen Resultate aus 102 Untersuchungsgebieten vor.
Bisher zeigen die Auswertungen: Der Anteil an artenreichen Mager- und Fettwiesen hat im Vergleich zu einer ähnlichen Evaluation vor fünfzehn Jahren in den Tälern und in Hügelgebieten um etwa einen Drittel zugenommen. Die Magerwiese kommt trotzdem lediglich auf rund 10 Prozent der Flächen vor, Fettwiesen auf immerhin 30 Prozent.
Um den Magerwiesen beim Gedeihen zu helfen, verzichten Landwirte heute auf bestimmten Flächen auf das Düngen und mähen erst spät im Jahr. Doch das reicht gemäss der Medienmitteilung von Agroscope nicht. Damit ihr Anteil weiter erhöht werden kann, muss der gewählte Boden bereits nährstoffarm sein und in seiner Umgebung muss es die Samen der passenden Pflanzenarten bereits geben. Es ist also essentiell, dass die Bauern die richtigen Standorte wählen, wenn sie Magerwiesen fördern wollen.