Vor etwa 400 Millionen Jahren verliessen die ersten Vierbeiner das Meer und begannen, das Land zu besiedeln. Dazu mussten sie kriechen können. Für richtiges Gehen ist aber ein Nervennetzwerk nötig, das die Laufbewegungen koordiniert. Dieses hätten die Urvierbeiner erst erlangt, nachdem sie an Land gingen, dachten Forscher bisher. Doch nun zeigt eine Entdeckung amerikanischer Evolutionsbiologen: Schon 20 Millionen Jahre vor dem ersten Landgang gab es Fische, die sich unter Wasser krabbelnd fortbewegten.

Die Forscher untersuchten das Nervennetzwerk von Igelrochen. Das sind urtümliche Fische, die vor der amerikanischen Ostküste leben. Wie für Rochen typisch, können sie sich schwebend im Wasser fortbewegen. Daneben haben sie aber noch eine Spezialität auf Lager: Sie benutzen zwei kurze Stachelflossen, die sie wie Beine bewegen, um über den Meeresgrund zu laufen. Die Nervenimpulse, die sie dafür losfeuern, sind ähnlich wie bei uns Menschen. Und diese Impulse müssen sich schon vor 420 Millionen Jahren entwickelt haben, denn soweit konnten Forscher den Stammbaum der Rochen zurückverfolgen. Daraus schliessen sie, dass sich koordiniertes Gehen entwickelt hat, lange bevor Tiere das Land eroberten.

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