Das musst du wissen

  • Das klassische Logo der Nasa wurde im Jahr 1959 anlässlich der Gründung der US-Raumfahrtbehörde entworfen.
  • Das Signet erlebt ein Revival in der Mode. Einerseits, weil das Interesse an der Raumfahrt wieder aufblüht.
  • Andererseits, weil es für die Branche gutes Geschäft ist: Die Nasa verdient nämlich keinen Cent an dem Trend.

Die Nasa erobert nicht nur das Weltall, sondern auch die Schweiz. Zumindest in diesem Sommer. Es ist praktisch unmöglich, durch eine Stadt zu schlendern, ohne dem Logo der US-Raumfahrbehörde zu begegnen: auf T-Shirts, Baseball Caps und gar auf schicken Handtaschen. Doch was steckt hinter dem Trend?

Zuerst das Offensichtliche: Wir feiern das 50. Jubiläum der ersten Mondlandung, US-Präsident Trump hat neue bemannte Flüge zum Mond angekündigt und Elon Musk will mit seiner Firma SpaceX auf den Mars. Nach einer jahrzehntelangen Flaute ist die Raumfahrt wieder in aller Munde.

Das schlägt sich auch in der Kleiderauswahl der Leute nieder. Der Stilexperte Jeroen van Rooijen sieht mehrere Gründe für den Trend: «Das Nasa-Logo hat eine zeitlose Coolness», sagt er. Dazu komme das wieder entfachte Interesse an der Raumfahrt, das an den Designern nicht vorbeigehe. «Die Modebranche sucht immer nach Themen, die den Zeitgeist treffen», sagt van Rooijen. «Vor allem, wenn es Emotionen weckt. Emotionen sind eine harte Währung in der Mode.»

Was der Branche entgegenkommt: Weil die Nasa eine Regierungsbehörde ist, müssen die Hersteller keinen Rappen für die Verwendung des Logos abdrücken. Trotzdem braucht es eine Erlaubnis. «Ich erhalte praktisch jeden Tag eine Anfrage», sagte der zuständige Nasa-Mitarbeiter schon vor zwei Jahren zum Magazin «Racked». Für Modelabels stehen die Chancen auf grünes Licht gut. Nur Alkohol- und Tabakprodukte sind laut Nasa-Richtlinien tabu.

Folglich ist es nicht schwer, Kleidung mit dem Nasa-Logo zu finden. Ketten wie H&M oder Zalando haben sie im Sortiment, Labels wie Forever 21, Old Navy, Nike, Urban Outfitters und weitere haben ihre eigenen Kollektionen gestartet. Für einen Nasa-Kapuzenpulli zahlt man bei Luxusmarken gut und gerne 500 Franken.

View this post on Instagram

All spaced out. #CoachSpace #regram

A post shared by Coach (@coach) on

Es gibt zwei von der Nasa lizenzierte Logos: Das erste offizielle Logo der Behörde aus dem Jahr 1959, umgangssprachlich «Meatball» (Fleischkügeli) genannt. Entworfen hat das blaue Siegel mit Sternen, einer weissen Umlaufbahn und roten Flügeln der Designer James Modarelli.

Im Jahr 1974 unterzog der US-Präsident Richard Nixon den Nasa-Auftritt einer Totalerneuerung und der «Wurm» war geboren. Entworfen hat ihn eine Design-Agentur aus New York. 1992 kehrte die Nasa aber zu ihrem klassischen Logo, dem Meatball, zurück.

Stellt sich noch die Frage: Ist es auch wirklich cool, ein Nasa-Shirt zu tragen? Es kommt darauf an, sagt der Mode-Experte van Rooijen. «Wenn man es intelligent kombiniert, mit einem Anzug oder einem coolen Rock, dann kann das sehr erfrischend sein.» Als gewöhnliche Freizeitklamotten könne damit aber niemand punkten. «Das ist in etwa so originell wie ein T-Shirt von Disneyland oder AC/DC.»

Diesen Beitrag haben wir ursprünglich für nau.ch geschrieben.
Diesen Beitrag teilen
Unterstütze uns

regelmässige Spende