Das musst du wissen
- Der Kakadu Snowball ist auf Youtube eine Bekanntheit. Nun haben Forscher seine Bewegungen analysiert.
- Der Papagei bewegte sich im Takt der Musik und griff dabei auf 14 verschiedene Tanzbewegungen zurück.
- Vögel sind demnach im Tierreich bisher die Einzigen, die tanzen können. Dies haben sie selbst Affen voraus.
Egal ob zu Rock’n’Roll, Jazz oder Techno – mögen wir die Musik, finden wir auch den passenden Dance-Move. Diesen findet anscheinend auch ein Kakadu namens Snowball, der auf Youtube schon seit zehn Jahren Zuschauer auf der ganzen Welt mit seinen schrägen Bewegungen entzückt. Damit rief er auch Forschende der University of California in San Diego auf den Plan.
Die Forscher, darunter ein Neurowissenschaftler und ausgebildeter Tänzer, filmten den Vogel zu zwei Klassikern der Achzigerjahre: «Another One Bites the Dust» und «Girls Just Want to Have Fun». Sie analysierten seine Tanzbewegungen und kamen zum Schluss, dass Tanzen wohl doch keine exklusiv menschliche Fähigkeit ist.
Vier-Sekunden-Tanz
Das Bemerkenswerte: Niemand brachte dem Vogel zuvor bei, sich zum Takt der Musik zu bewegen. Die Forschenden stellten fest, dass die Tanz-Bewegungen wohl vom Kakadu selbst beabsichtigt waren, er damit offenbar aber kein bestimmtes Ziel verfolgte. Insgesamt 14 Tanzbewegungen beobachteten die Forscher. Dabei schwang oder drehte der Kakadu seinen Kopf und nahm ab und zu auch seine Füsse dazu. Jedes Mal, wenn der Vogel eine bestimmte Melodie hörte, tanzte er ein wenig anders, was laut den Wissenschaftlern ein Zeichen von Flexibilität und vielleicht sogar Kreativität sein könnte. Im Gegensatz zur Art und Weise, wie Menschen normalerweise tanzen, tendierte der Kakadu Snowball jedoch dazu, in kurzen Ausschnitten von etwa drei oder vier Sekunden zu tanzen.
Notwendige Fähigkeiten
Vögel sind demnach im Tierreich bislang die Einzigen, die ihre Bewegungen auf Musik abstimmen können. In diesem Punkt haben sie selbst Primaten – ausser dem Menschen – etwas voraus.
Doch was braucht es, damit ein Lebewesen tanzt? Diese Frage ist nicht abschliessend geklärt. Das Forscherteam hat jedoch fünf Punkte ausgemacht, die dabei eine Rolle spielen könnten. Dazu zählen die Stimmbildung, die Fähigkeit zur Nachahmung nonverbaler Bewegungen, die Tendenz zur langfristigen Bildung soziale Bindungen, die Fähigkeit, komplexe Handlungsabläufe zu lernen und die Aufmerksamkeit für kommunikative Bewegungen.
