Das musst du wissen

  • Bisher waren in Afrika keine Amphibien bekannt, die ihre eigenen Nester bauen.
  • Forschende haben nun nachgewiesen, dass der Goliathfrosch in Kamerun genau das tut – für die Kaulquappen.
  • Dafür gräbt er Teiche mit einem Meter Durchmesser aus und umstellt sie mit schweren Steinen.

Über den Goliathfrosch war bisher nicht viel bekannt: Er lebt in Westafrika, wird bis zu 34 Zentimeter lang, kann mehr als drei Kilogramm schwer werden – und es gibt auf der ganzen Welt keinen grösseren Frosch als ihn.

Jetzt haben Forschende möglicherweise die Ursache dafür gefunden, warum der Frosch während der Evolution so gross geworden ist. Er baut nämlich kreisrunde Teiche für seine Kaulquappen, berichten sie in der Fachzeitschrift Journal of Natural History. Und dafür muss er schwere Objekte aus dem Weg räumen. Es ist das erste bekannte Amphibium in Afrika, das Nester baut.

Das Team hat eine 400 Meter lange Strecke entlang des Mpoula-Flusses in Kamerun überwacht und dabei 19 von Goliathfröschen gemachte Nester mit durchschnittlich einem Meter Durchmesser gefunden. Einige waren einfache Gruben aus Schutt, andere waren umstellt von bis zu zwei Kilogramm schweren Steinen.

Mark-Oliver Rödel/Museum für Naturkunde Berlin

Die Forschenden untersuchen ein Nest in Kamerun.

Vermutet wird, dass die Goliathfrösche so besser ein Auge auf ihren Nachwuchs haben und ihn besser vor Fischen beschützen können, die die Kaulquappen gerne verzehren würden.

Bei den Bauarbeiten beobachten konnten die Forschenden den Riesenfrosch noch nicht – ihre Erkenntnisse stammen aus Erzählungen der Lokalbevölkerung und Vorher-Nachher-Analysen der untersuchten Stellen. Nun planen die Deutschen, mehr Kameras aufzustellen, um den Goliathfrosch auf frischer Tat zu ertappen.

Diesen Beitrag teilen
Unterstütze uns

regelmässige Spende