Das musst du wissen

  • Auf der Erde wachsen drei Billionen Bäume. Bislang war jedoch wenig darüber bekannt, welche Baumarten wo wachsen.
  • Nun haben Wissenschaftler eine Weltkarte erstellt, die erstmals lückenlos die Baumvielfalt aufzeigt.
  • Laut dieser kommen im Süden Chinas, in Mexiko und im Hochland Äthiopiens am meisten unterschiedliche Bäume vor.

Drei Billionen Bäume verteilen sich über den Globus. In unseren Wäldern fühlen sich Fichten, Buchen oder Eichen besonders wohl. Wie es um die Baumarten anderer Wälder der Erde steht, ist bislang nur lückenhaft dokumentiert worden. Dies ändert nun eine Baum-Weltkarte, die erstmals alle bewaldeten Gebiete und deren Baumvielfalt darstellt. Erstellt haben sie Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung in Leipzig und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Forscher Petr Keil und Jonathan Chase sammelten die Daten einzelner, genau untersuchter Flächen und vervollständigten das Puzzle mit gröberen Daten aus Länderlisten. Daraus leiteten sie die wahrscheinliche Artenverteilung der Bäume ab.

Die bunten Flächen stellen die bewaldeten Gebiete der Erde dar. Die Skala reicht von violett (mässige Artenvielfalt) bis orange und gelb (hohe Artenvielfalt).Petr Keil und Jonathan Chase

Die bunten Flächen stellen die bewaldeten Gebiete der Erde dar. Die Skala reicht von violett (mässige Artenvielfalt) bis orange und gelb (hohe Artenvielfalt).

Abgeschiedenheit schafft neue Arten

Die Karte zeigt etwa, dass in den Regenwäldern Mittelamerikas, Afrikas und Südostasiens am meisten unterschiedliche Bäume wachsen. Obwohl sie sich in derselben Klimazone befinden, schwankt ihre örtliche Vielfalt stark. So wachsen im Süden Chinas, in Mexiko oder im äthiopischen Hochland sogar noch mehr unterschiedliche Bäume als etwa im brasilianischen Regenwald.

Darüber hinaus zeigt die Karte, welche Faktoren für diese Artenverteilung verantwortlich sind. Ein wesentlicher Punkt ist das Klima. Demnach ist die Diversität in trockenen, gebirgigen Tropen besonders hoch. Zudem sehen die Forscher die Eiszeit als eine der Ursachen für die hohe Biodiversität in gewissen Regionen – etwa im Gebiet um das Nationalreservat Yading in China. «Während der letzten Vereisung konnten die Bäume nur in den Bergtälern überleben und wurden dadurch voneinander isoliert», sagt Petr Keil in einer Medienmitteilung. Durch diese Isolation hätten sich in jedem Tal neue Arten entwickeln können. Aus den gewonnenen Erkenntnissen erhoffen sich die Forscher, gefährdete Baumarten besser schützen zu können.

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