Das musst du wissen

  • Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt und das Paul-Scherer-Institut starteten das Projekt SynFuels.
  • Ziel des Projekts ist, in den nächsten drei Jahren synthetisches Kerosin für die Luftfahrt zu entwickeln.
  • Herstellen wollen sie dieses aus Kohlendioxid und Wasserstoff.

Warum es für den Planeten wichtig ist. Vorläufig wird man in der Luftfahrt nicht auf Kerosin – fossil oder synthetisch – verzichten können. Denn die spezifischen chemischen und physikalischen Eigenschaften des Kohlenwasserstoffgemischs Kerosin sind sowohl für die Ökonomie als auch für die Sicherheit des Flugbetriebs wichtig. Daher muss ein synthetisch hergestellter Treibstoff die gleichen Eigenschaften wie das fossile Kerosin haben. Solche Treibstoffe zu entwickeln, ist ein ehrgeiziges Ziel.

Thomas J. Schmidt, Leiter des Forschungsbereichs Energie und Umwelt am Paul-Scherrer-Institut PSI sagte in einer Mitteilung:

«Flugzeugtreibstoffe sind die Treibstoffe mit der höchsten Qualität. Wenn wir es schaffen, sie aus erneuerbaren Ressourcen herzustellen, dann können wir auch alle anderen Kraftstoffe synthetisieren.»

Kohlendioxid und Wasserstoff sind die beiden Rohstoffe für den gesuchten neuen Treibstoff. Dabei kann Kohlendioxid aus verschiedenen Quellen gewonnen werden, beispielsweise aus Biomasse, aus der Luft oder aus industriellen Produktionsprozessen wie der Zementherstellung. Wasserstoff kann mit erneuerbarem Strom aus Wasser hergestellt werden. Die Synthese des flüssigen Treibstoffs erfolgt dann über ein oder mehrere Zwischenprodukte wie Methan, Kohlenmonoxid, Methanol, Ethylen und Dimethylether.

Im Rahmen der neuen Initiative SynFuels wollen die Forscher den ökologischen Fussabdruck der produzierten Treibstoffe, ihren potenziellen Beitrag zur Treibhausgasreduktion und die Wirtschaftlichkeit ihrer Herstellung analysieren.

Kohlenstofffreies Flugzeug der Zukunft. Die Luftfahrtbranche hat sich die Energiewende auf die Fahne geschrieben, denn sie gehört zu den grössten Umweltverschmutzern der Welt. Es ist daher an der Zeit, über Lösungen zur sogenannten Dekarbonisierung – also das Wegkommen von Kohlenstoff – des Flugzeugs von morgen nachzudenken. Dafür erscheint Wasserstoff der aussichtsreichste Kandidat zu sein.

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Die Herausforderung. Die Konservierung von Wasserstoff in seiner flüssigen Form ist sicherlich die grösste Herausforderung. Seine flüchtige Natur kann nur bei einer sehr niedrigen Temperatur von minus 252 Grad Celsius in Schach gehalten werden. Zudem erfordert seine Lagerung Tanks mit einem sehr grossen Volumen. Aus diesem Grund werden Architektur und Design von Flugzeugen völlig neu überdacht werden müssen. Damit dürfte das Flugzeug der Zukunft nicht nur mit einem neuen Treibstoff abheben, sondern auch anders aussehen als heute.

Dieser Beitrag wurde erstmals auf Heidi.news veröffentlicht. Er wurde von Corinne Goetschel aus dem Französischen übersetzt.

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Hier gibt es Wissenswertes aus der Westschweiz. Die Beiträge stammen von unserem Partner-Portal Heidi.news, wir haben sie aus dem Französischen übersetzt. Heidi.news ist ein Online-Portal, das im Mai 2019 lanciert wurde und das sich unter anderem auf die Berichterstattung über Wissen und Gesundheit spezialisiert. Die Partnerschaft zwischen Heidi.news und higgs ist durch eine Kooperation mit dem Schweizerischen Nationalfonds SNF entstanden.
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