Die erste Folge führte uns an einem kühlen Novembermorgen in den Sihlwald bei Zürich. Wie eine – etwas seltsame – Wandergruppe liefen wir bepackt mit Rucksäcken voller Proviant und mit einem Karren mit Drehausrüstung und Rucksäcke voller Tagesproviant an den Drehort. Dieser befand sich einige Höhenmeter über dem Treffpunkt. Unser Ziel? Bestimmte Pilze! Und zwar nicht, um uns daraus das Mittagessen zu kochen, sondern um sie zu filmen.
Neben dem Schleppen der Ausrüstung hat so ein Dreh im Wald noch ganz andere Herausforderungen: Wie leuchten wir bei sich durch Wolken und Sonne schnell verändernden Lichtverhältnissen die Szene gut aus? Reicht der Strom für die mobile Lichtanlage, die wir dabeihaben? Werden wir fertig, solange wir noch Tageslicht haben? Auch sorgten wir bei Gruppen von Spaziergängerinnen für Aufsehen, denn Globi sieht man nicht alle Tage durch den Wald streifen.
Dieser ungewöhnliche, anstrengende aber auch sehr schöne Drehtag an der frischen Luft wies ein perfektes Timing auf – die Sonne verabschiedete sich hinter die Berge, nur wenige Minuten, nachdem wir die letzte Aufnahme im Kasten hatten.
Etwas weniger frisch war die Luft an einigen Orten, an denen wir die zweite Folge gedreht haben, nämlich in der Kläranlage. Genauer: ARA Rontal, Luzern. Eine neue Umgebung und neue Herausforderungen: Dort, wo wir die Eröffnungsszene aufnahmen, war es durch die Pumpen und Turbinen sehr laut. Das Abwasser war dort noch ungeklärt, daher Nase zu und durch! Leider ist uns, nachdem die Szene im Kasten war, die Speicherkarte ins Abwasser gefallen. Was dort hineinfällt, kann man – und will man auch – nicht wieder herausholen. Du kennst ähnliche Verkettungen von unglücklichen Umständen sicher. Doch für solche Zwischenfälle ist man ja ausgestattet mit Ersatzspeicherkarten – und genug Pufferzeit für einen neuen Anlauf hatten wir auch eingeplant. Also konnten wir schon auf der Heimfahrt herzlich über dieses Missgeschick lachen.
Der Rest des Drehs verlief ohne unangenehme Zwischenfälle – auch Globis Fahrt mit dem Gabelstapler sorgte für keinerlei Unfälle. Gegen Ende zog zeitweise leichter Regen auf, als wir den Schluss auf dem Dach der Kläranlage filmten. Wäre er stärker geworden, hätten wir ein Problem mit der Verkabelung der Lichter gehabt, aber wir hatten noch Glück und drehten die letzten Szenen unter einem Regenbogen, der auf den Filmaufnahmen leider nicht zu sehen ist.
Um einiges appetitlicher ging es beim Dreh der dritten Folge in der Bäckerei Vuaillat in Uster zu und her. Dafür legten wir sogar eine Nachtschicht ein: Drehbeginn kurz vor Mitternacht. Daher hatten wir diesmal besonders viel Kaffee im Gepäck. Hygienekappen aufgesetzt und ran an den Teig, beziehungsweise an das Filmen des Teigs. Die ganze Nacht über richteten wir eine Kamera auf ein Stück Hefeteig in einem Glas aus und filmten im Zeitraffer, wie der Teig immer grösser wurde.
Um uns herum wurden überall mit beeindruckender Präzision und Routine die feinsten Gebäcke angefertigt: vielerlei Brote, Zöpfe, süsse Teilchen. Lecker! Die fleissigen Bäckerinnen und Bäcker liessen sich auch nicht von unserer Anwesenheit stören. Als wir fertig waren, war auch alles Gebackene fertig und wurde frisch in die Bäckerei-Filialen geliefert, die kurz darauf ihre Türen öffneten.
Zum Abschluss der Staffel fuhren wir nach Bern ins Käselabor von Agroscope. Dort ging es direkt am Anfang zur Sache: Von Kopf bis Fuss mit hygienischer Schutzkleidung ausgestattet, durften wir filmen, wie das Lab und die Bakterienkulturen der Milch hinzugefügt wurden, die nach langer Reifezeit zu den Käsesorten, die wir so kennen, reift: Appenzeller, Gruyère, Vacherin und noch viele mehr.
Und weil es so hygienisch zugeht, wird der Arbeitsbereich regelmässig mit Wasser abgespritzt. Da mussten wir mit unserer Verkabelung ganz schön aufpassen. Aber was hat Käse mit einem Labor zu tun? Und warum wird einer der grössten Schätze der Schweiz in einem Tiefkühlschrank gelagert? Diese Fragen werden dir am kommenden Dienstag, 23. Mai, beantwortet, wenn die vierte und letzte Folge dieser Staffel von Atlant & Arin erscheint.
Hier siehst du als Vorgeschmack schon ein paar Bilder vom Dreh:
Wir haben bei all diesen Drehs wieder viel gelernt. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an alle Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.