Unsere grosse Sommerserie über die Geschichte des Telefons. In der Schweiz und auf der Welt.

  • Teil 1: Der Schweizer Telefonpionier, den niemand kennt
  • Teil 2: Wetten, du errätst nicht welches Handy am meisten verkauft wurde?
  • Teil 3: Die Geschichte der ersten Telefonbauer (6. August)
  • Teil 4: Eigentlich begann alles mit dem Stück eines Besenstiels (13. August)
  • Teil 5: Eine Manufaktur in der schnellen Entwicklung der Telegrafie (20. August)
  • Teil 6: Eine Erfindung verändert die Kabelwelt (27. August)
  • Teil 7: Warum das erste Glasfaserkabel in Zürich ein Fail war (3. September)
  • Teil 8: Wie das Licht in das Kabel kam (10. September)
  • Teil 9: Wie die Schweiz das erste Land mit vollautomatischem Telefonnetz wurde (17. September)

Nicht das iPhone und keines von Samsung, sondern ein Nokia-Handy. Genauer gesagt das Nokia 1100, das 2003 vorgestellt wurde und sich seither weltweit über 250 Millionen Mal verkauft hat.

Es ist äusserst rudimentär ausgestattet – zum Beispiel mit einem 96 × 65 Pixel auflösenden Display, das gerade einmal vier Zeilen Text darstellen kann. In schwarzweiss, versteht sich. Dafür gab es aber auch keinen Browser, keine Kamera und keine mobile Datenverbindung. Und Apps sowieso nicht. Aber Snake!

Hast du in Snake auch ein perfektes Spiel geschafft?

Dazu noch als Neuheit: eine integrierte Taschenlampe. Das bewusst einfach gehaltene Handy wurde vor allem für den Einsatz in Entwicklungsländern konstruiert.

Bild eines Nokia 1100zVg

250 Millionen: Das meistverkaufte Handy Nokia 1100.

Das Nokia 1100, das im ehemaligen Nokia-Werk in Bochum produziert wurde, soll auf dem Schwarzmarkt fünfstellige Preise erreicht haben, da es durch einen Softwarefehler möglich sein soll, mit ihnen auf die Nummern anderer Teilnehmer zuzugreifen. An zweiter Stelle folgt nochmals ein altes Nokia-Handy, das Nokia 1110 von 2005 mit ebenfalls rund 250 Millionen verkauften Geräten. Bronze geht mit 150 Millionen verkauften Geräten an das Nokia 3210 von 1999. Für viele das erste Handy, das sie sich überhaupt angeschafft haben.

Das komplette Ranking:
1. Nokia 1100 (2003), 250 Mio.
2. Nokia 1110 (2005), 250 Mio.
3. iPhone 6 & 6+ (2014), 220 Mio.
4. Nokia 3210 (1999), 160 Mio.
5. Nokia 1200 (2007), 150 Mio.
6. Nokia 6600 (2003), 150 Mio.
7. Nokia 5230 (2009), 150 Mio.
8. Samsung E1100 (2009), 150 Mio.
9. Nokia 2600 (2004), 135 Mio.
10. Motorola Razr (2004), 130 Mio.
11. Nokia 1600 (2006), 130 Mio.
12. Nokia 3310 (2000), 126 Mio.
13. Nokia 1208 (2007), 100 Mio.
14. Samsung Galaxy S4 (2013), 80 Mio.
15. Nokia 6010 (2004), 75 Mio.
16. iPhone 5 (2012), 70 Mio.
17. Nokia 5130 (2007), 65 Mio.
18. iPhone 4S (2011), 60 Mio.
19. Motorola Startac (1996), 60 Mio.
20. Samsung Galaxy S3 (2012), 60 Mio.

(Quelle: 20 Minuten)

Willkommen zurück, Nokia!

Für ihr Comeback setzen die Finnen unter chinesischer Hilfe mit dem neuen Nokia 150 statt auf ein modernes Smartphone zunächst auf alte Tugenden: Kaum Schnickschnack, viel Akku-Herz. Eine Formel, die als solides Zweithandy dank Dual-SIM und erweiterbarem Speicherkartenfach prima aufgeht.

Und: Wer einfach nur telefonieren will, aber nicht auf ein schickes Design und reichlich Ausdauer verzichten will, ist hier genau richtig.

Stärken: Hohe Ausdauer beim Akku, solide, zweckmässige Verarbeitung, Akku lässt sich ein- fach wechseln, Dual-SIM und Speicherkartenfach, UKW-Radio und MP3-Player
Schwächen: Sinnfreie Kamera, keine Internetanbindung, kein Kopfhörer mitgeliefert, Videoplayer bei dieser Grösse und Auflösung überflüssig.

Das Nokia-Revival erinnert an den Untergang der seinerzeitigen Polaroid-Sofortbildkameras, die durch die Digitalisierung und die Möglichkeit, mit Billigdruckern zuhause hochauflösende Fotos selbst herzustellen, überrollt wurden. Die im September 2016 vorgestellte digitale Polaroid Snap- Kamera verbindet Sofortbildnostalgie mit moderner Digitaltechnologie. Obwohl die Sofortbilder nach dem Zink-Zero-Ink-Prinzip (keine Tinte) nur 5 x 8 cm gross sind, scheint die Strategie von Polaroid durch den Instant-Nutzen und den Fun-Faktor aufzugehen. Das Papierbild kostet weniger als einen Franken und die Kamera speichert die Bilder genauso wie eine zeitgemässe Digicam.

Dieser Text erschien erstmals im Telephonica-Report, dem Magazin für Mitglieder und Freunde des Telefonmuseums Telephonica in Islikon.
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