Das musst du wissen

  • Gelähmten bleibt der Zugang zur digitalen Welt verwehrt, weil sie Maus oder Touchscreen nicht bedienen können.
  • Implantate im Gehirn könnten das ändern, zeigt eine amerikanische Studie.
  • Dank implantierter Elektroden steuerten drei Gelähmte ein Tablet allein mit der Kraft ihrer Gedanken.

Smartphones, Computer und Tablets gehören zum Alltag – aber nicht für ganz alle. Menschen mit einer Lähmung bleibt der Zugang zu digitalen Geräten und damit zu einem wichtigen Teil des modernen Lebens verwehrt. Das will eine Gruppe von Wissenschaftlern der amerikanischen Brown University ändern.

In einem klinischen Versuch implantierten die Forschenden drei Probanden, die durch die Nervenkrankheit ALS gelähmt sind, Elektroden direkt ins Gehirn. Verbunden mit dem Motorkortex – dem Hirnareal, das für Bewegungen zuständig ist – leiten die Elektroden die Signale der Nervenzellen weiter an einen Bluetooth-Sender ausserhalb des Kopfes. Diesen verbanden die Forschenden dann per Bluetooth mit einem handelsüblichen Tablet.

Das Computer-Brain-Interface im Video

Mit diesem so genannten Computer-Brain-Interface lernten die Patienten danach, den Mauszeiger auf dem Tablet zu steuern. Dazu mussten sie intensiv an bestimmte Bewegungen ihres Körpers denken – etwa die linke Hand zu heben. Zwar bewegt sich wegen der Lähmung die Hand nicht, aber der Motorkortex im Gehirn ist immer noch intakt und feuert entsprechende Signale. Diese werden von den implantierten Elektroden aufgefangen und weitergeleitet.

Die Probanden konnten so wieder alltägliche Dinge auf dem Tablet tun: Nachrichten und Emails tippen, im Internet surfen – und natürlich online shoppen.

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