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Der Astronom Randall Mindy (Leonardo DiCaprio) und eine Doktorandin (Jennifer Lawrence) entdecken einen Kometen, der auf die Erde zurast.
Sofort informieren die beiden die US-amerikanische Präsidentin (ein bisschen übertrieben gespielt von Meryl Streep). Doch die Politik nimmt die Bedrohung nicht wirklich ernst.
«Zum jetzigen Zeitpunkt sollten wir die Ruhe bewahren und sondieren.»Präsidentin der USA
Die beiden Forschenden beschliessen, die Sache über die Medien bekannt zu machen, um die Menschheit zu warnen. Sie landen in einer Talk-Show, die aber krampfhaft auf lustig machen will.
Die Lage ist aber nicht lustig und die Doktorandin flippt vor lauter Panik regelrecht aus.
Erst als die Präsidentin wegen eines Skandals unter Druck gerät, schwenkt sie opportunistisch ein, und beschliesst, den Kometen zu bekämpfen, um sich so die Wiederwahl zu sichern.
Danach geschieht das, was in den letzten zwei Jahren auch in der Realität im Umgang mit der Pandemie geschehen ist. Einige streiten die Bedrohung rundweg ab: Erdnahe Kometen sind – genauso wie Coronaviren – nichts Neues. Es werden Wissenschaftler gesucht, die entgegen aller wissenschaftlichen Evidenz eine «alternative» Einschätzung vertreten.
Dann treten die Geschäftemacher auf den Plan, und schliesslich spaltet sich die Gesellschaft. Die wissenschaftlich orientierten schreien «Look Up», schaut hin. Die anderen demonstrieren mit Plakaten, auf denen steht: «Don’t Look Up». Das Ganze nimmt religiöse Züge an, so wie wir es gerade in der Realität erleben. Gefeiert werden Leute, die einfache Lösungen anbieten, und sie werden verehrt wie Gurus.
Doch der Komet rast auf die Erde zu. «Nicht hinschauen» hilft da nicht.
Fatal erinnert der Film auch an die Klimadebatte, mit dem Zögern der Politik, dem Lobbying der Wirtschaft, welche die Regierung einseifen, die Bevölkerung verunsichern und damit Lösungen verzögern soll, um noch möglichst lange ihr Geschäft zu machen. Selbst vor Schmutzkampagnen mit persönlichen Verunglimpfungen schreckt die Lobby nicht zurück. Im Film erlebt das die junge Astronomin, in der Realität sind Klimaforschende die Zielscheibe.
Welche Lösung der Film anbietet, sei hier nicht verraten. Doch ich empfehle ihn wärmstens. Man amüsiert sich sehr gut dabei. Und einige Schauspieler sind wirklich toll. Zum Beispiel der selbsternannte Retter der Welt, gespielt von einem hervorragenden Mark Rylance. Er mimt einen Internet- und Tech-Mogul, der irgendwo zwischen Mark Zuckerberg und Elon Musk anzusiedeln ist.
Fazit: Ich empfehle, den Film anzuschauen. Mit «Don’t Look Up» erkennt man, wie absurd gewisse Exponenten und Vorgänge in der Corona- und der Klima-Debatte sind. Ein anderer Blickwinkel hilft, typische Muster zu erkennen. Denn, ob es um einen Kometen, die Erwärmung des Klimas oder um die Omikron-Variante geht: «Nicht hinschauen» hilft nicht.