Das musst du wissen

  • Das Broken-Heart-Syndrom bezeichnet eine plötzliche Schwächung des Herzmuskels.
  • Dieses wird unter anderem durch emotionalen Stress ausgelöst.
  • Forschende fanden einen Zusammenhang zwischen Veränderungen im Gehirn und dem Syndrom.

Bei einem gebrochenen Herzen denkt man sofort an Liebeskummer. Aber es gibt auch ein medizinisches Phänomen mit dem Namen Broken-Heart-Syndrom. Es ist durch eine plötzliche Schwächung der Herzmuskeln charakterisiert und wird typischerweise durch grossen emotionalen Stress wie Trauer, Wut und Angst, aber auch durch freudige Ereignisse ausgelöst. Betroffen sind in erster Linie ältere Frauen. Die Symptome sind ähnlich wie bei einem Herzinfarkt: Die Patientinnen spüren ein Engegefühl in der Brust und haben oft massive Atemnot. Um das Phänomen, das seit 1990 intensiv erforscht wird, ranken sich Vermutungen: Zum Beispiel, dass es mit dem Wegfall von Östrogen nach den Wechseljahren zusammenhängt.

MRI-Hirn-Scans verglichen

Am Universitätsspital Zürich haben Forschende nun MRI-Hirn-Scans von 15 Patienten mit dem Broken-Heart-Syndrom mit denjenigen von 39 gesunden Menschen verglichen. Forschungsleiter Christian Templin erklärt in der Medienmitteilung der European Society of Cardiology: «Zum ersten Mal haben wir eine Korrelation zwischen Veränderungen von Aktivitäten in bestimmten Gehirnregionen und dem Syndrom identifiziert.» Gehirnregionen, die für die emotionale Verarbeitung und die Kontrolle unbewusster Körperfunktionen wie den Herzschlag oder die Atmung verantwortlich sind, kommunizieren bei Menschen mit dem gebrochenen Herzen nicht gleich wie bei gesunden Menschen.

Die Co-Autorin der Studie Jelena Ghadri hofft gemäss der Medienmitteilung, dass die Studie zu mehr Verständnis für das komplexe Syndrom beiträgt. Bisher hätten Kardiologen bei der Forschung zum gebrochenen Herzen allein auf das Herz fokussiert. Die Zusammenarbeit mit den Neurowissenschaftlern eröffnet einen neuen Blick und zeigt: Wenn das Herz bricht, ist das Hirn beteiligt.

 

 

 

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