Das musst du wissen

  • Das biologische Alter, gemessen zum Beispiel an Blutzellen, kann vom normalen, absoluten Alter abweichen.
  • Eine Studie mit 900 45-Jährigen hat gezeigt, dass Leute, die biologisch gesehen schon älter sind, langsamer gehen.
  • Sie haben einen trägeren Gang und schneiden auch in körperlichen oder Intelligenztests schlechter ab.

Wer schneller geht, ist körperlich und geistig jünger, also fitter. Das haben Forschende der Duke Universität herausgefunden, indem sie eine langjährige Studie mit fast tausend Neuseeländern ausgewertet haben. Im Fachmagazin JAMA Network Open haben sie ihre Ergebnisse vorgestellt.

Science-Check ✓

Studie: Association of Neurocognitive and Physical Function With Gait Speed in MidlifeKommentarDies ist ein Kommentar der Autorin / des AutorsDie Methoden sind sehr genau dokumentiert. Die Sample-Auswahl ist aber nicht repräsentativ für die Weltbevölkerung, weil alle Studienteilnehmer aus Dunedin (NZ) kommen, 45 Jahre alt und zu 93 Prozent weiss sind. Eine Aussage zur Kausalität lässt sich nicht machen: Wir wissen also nicht, ob das Eine das Andere überhaupt auslöst.Mehr Infos zu dieser Studie...

In einer Studie, die schon seit 45 Jahren die immer gleichen Probanden zu unterschiedlichen Zeitpunkten in ihrem Leben untersucht, haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Menschen, die biologisch jünger sind, auch schneller gehen. Das biologische Alter kann nämlich von unserer Anzahl Lebensjahre abweichen. Man misst es auf verschiedene Arten, in dieser Studie kamen ganze 19 Methoden zum Zug.
Die Experten massen beispielsweise den Body-Mass-Index, den Blutdruck, die Anzahl weisser Blutzellen und inspizierten das Zahnfleisch der Probanden. Je nachdem, wie diese Werte aussehen, ist man biologisch gesehen älter oder jünger. Die Wissenschaftler führten auch Tests zu Intelligenz, körperlicher Fitness und Lebensstil durch. Und eine Ganganalyse. Diese zeigte, dass jene Studienteilnehmende, die in den Körper- und Intelligenztests schlechter abschnitten, auch ein langsameres Schritttempo hatten.

Probanden, die langsamer gingen, waren auch in den meisten anderen Tests schlechter. Ausserdem gaben sie an, im Alltag körperlich eingeschränkter zu sein als ihre schnelleren Kollegen. Die Gesichter der Langsamgeher wurden von unabhängigen Betrachtern als älter eingeschätzt. Ihr Gehirn war auch in schlechterem Zustand, was sich in tieferen IQ-Testpunktzahlen, schwächerem Erinnerungsvermögen und langsamerer Verarbeitung äusserte.

Die Dunedin-Studie

Die Dunedin-Studie sammelt seit 45 Jahren unzählige Daten zu fast tausend Einwohnern der neuseeländischen Universitätsstadt Dunedin. Schon dreizehn Mal sind die Probanden seit ihrer Geburt bei der Teststätte angetrabt, um sich allen möglichen Messungen zu unterziehen.

Hier siehst du, wie das abläuft:

Bei älteren Menschen schaut man bereits heute auf die Gehgeschwindigkeit, um ihren Gesundheitszustand zu ermitteln. Dieser Bericht zeigt, dass man diesem Faktor vielleicht schon vor dem Rentenalter Beachtung schenken sollte. Denn er könnte als früher Indikator von Altersleiden wie Demenz oder Alzheimer dienen.

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