Das musst du wissen

  • Eine schlechte Mundhygiene geht Hand in Hand mit erhöhtem Risiko auf Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz.
  • Möglicherweise wandern Bakterien vom Mund übers Zahnfleisch in die Blutbahn und lösen Infektionen aus.
  • Es könnte aber auch sein, dass äussere Umstände, wie zum Beispiel tiefes Einkommen, der Grund für beides sind.

Zwei- oder dreimal täglich die Zähne putzen: das soll gegen Herzerkrankungen schützen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Ewha Womans University in Südkorea, die im European Journal of Preventive Cardiology publiziert wurde.

Science-Check ✓

Studie: Improved oral hygiene care is associated with decreased risk of occurrence for atrial fibrillation and heart failure: A nationwide population-based cohort studyKommentarDies ist ein Kommentar der Autorin / des AutorsDass die Kausalität nicht bewiesen ist, schreiben die Autoren selbst. Es ist gut möglich, dass äussere Umstände sowohl die Zahnhygiene als auch den Zustand des Herzens beeinflussen.Mehr Infos zu dieser Studie...

Die Forschenden haben Gesundheitsdaten von 161 286 Koreanerinnen und Koreanern zwischen 40 und 79 Jahren untersucht. Die Probanden gaben an, wie oft sie die Zähne putzen und wurden von Zahnärzten auf Zahnerkrankungen und fehlende Zähne untersucht. Dann analysierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie viele der Studienteilnehmenden an Herzrhythmusstörung oder gar Herzinsuffizienz leiden. Dabei schafft es das Herz nicht mehr, genügend Blut durch den Körper zu pumpen.

Die Experten stellten fest: Wer zwei oder dreimal am Tag die Zähne putzte, hatte ein zehn Prozent niedrigeres Risiko, eine Herzrhythmusstörung zu bekommen und ein zwölf Prozent niedrigeres Risiko auf Herzinsuffizienz. Auch Menschen, die ihre Zähne professionell reinigen liessen, konnten ihr Herzproblem-Risiko vermindern. Hatte jemand hingegen schon viele Zähne verloren, so stieg sein Risiko auf die Herzerkrankungen an.

Verantwortlich dafür könnten laut Studie Mikroorganismen sein. Denn wer weniger oft die Zähne putzt, hat im Mund mehr Bakterien, vor allem an den Stellen, wo Zahn und Zahnfleisch aneinander liegen. Über das Zahnfleisch könnten die Bakterien in die Blutlaufbahn gelangen und Entzündungen verursachen. Diese sind Risikofaktoren für diverse Herzerkrankungen.

Allerdings merken die Studienautoren an, dass schlechte Zahnhygiene möglicherweise kein Grund für Herzerkrankungen ist, sondern dass andere Umstände beides auslösen könnten. Beispielsweise Alkoholkonsum, tiefes Einkommen oder Rauchen.

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