Das musst du wissen

  • Ein japanischer Forscher will menschliche Zellen in einem Tierembryo einsetzen.
  • Das hybride Embryo soll ein Leihmuttertier austragen.
  • Das daraus resultierende Tier soll menschliche Organe in sich tragen, die für Transplantationen genutzt werden können.

Die japanische Regierung hat Experimente mit Mensch-Tier-Embryos bewilligt, wie die Fachzeitschrift Nature schreibt. Es ist das erste Mal, dass eine Regierung solche Versuche unterstützt. Der Stammzellenforscher Hiromitsu Nakauchi von der University Tokyo und der Stanford University in Kalifornien will dadurch Tiere mit menschlichen Organen züchten. Diese sollen in Menschen transplantiert werden, die neue Organe benötigen. Hierfür will der Forscher menschliche Zellen zuerst in Mäuse- oder Rattenembryos einsetzen. Die Embryos werden dann in Leihmuttertieren heranwachsen. Bioethiker haben bereits Bedenken geäussert.

Bis März war dieser letzte Schritt in Japan denn auch verboten. Tierembryos mit menschlichen Zellen länger als zwei Wochen am Leben zu erhalten, war ebenfalls Tabu. Das ändert sich nun. Auch in anderen Ländern wurden bereits menschliche Zellen in Tierembryos eingesetzt – noch nie aber wurden diese Versuche in einem Uterus ausgetragen.

Zuerst will Nakauchi Menschenzellen in Mäusen und Ratten mehr als zwei Wochen am Leben erhalten, bis sich die Organe gebildet haben. In einem späteren Versuch sollen Schweine die hybriden Embryos dann 70 Tage austragen.

Für die Versuche wählt der Forscher Tiere aus, denen die Gene fehlen, gewisse Organe, zum Beispiel die Bauchspeicheldrüse, zu bilden. Die menschlichen Stammzellen, die den Tieren injiziert werden, können das Organ jedoch bilden. So soll ein menschliches Organ im tierischen Körper heranwachsen. Dieses Verfahren wurde bei Mäusen und Ratten bereits getestet – mit Erfolg.

Nur: Menschliche Zellen wachsen in Tierkörpern nur spärlich, wie vergangene Versuche gezeigt haben. Ob menschliche Organe in Tieren überhaupt wachsen, muss die Forschung zeigen.

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